Musik
Zuletzt gehörtes Lied in 2011: Bad Religion "Struck a nerve"
Zuerst gehörtes Lied in 2012: The Beatles "Your mother should know"
Zuerst gehörtes Lied in 2012: The Beatles "Your mother should know"
01.01.2012, 16:33
/ Musik
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Da 2011 schon das zweite Jahr mit Smartphone war, kann ich sagen, dass wohl inzwischen 95% meines Musikhörens von Lastfm getrackt werden. Ausgenommen sind z.B. Autofahrten, in denen in diesem Jahr auch viel Musik gehört wurde. Da müssten z.B. noch gefühlte 50 Tracks Feist hinzugefügt werden.
In diesem Jahr spiegelt Lastfm dann auch ziemlich gut wieder, was musikalisch so los war.
Top 10 Bands 2011:
Außerhalb der Wertung:
Natürlich kann ich den Count nicht genau nachvollziehen, aber ich möchte hier Feist mit Metals erwähnen. Das Album habe ich viel gehört und liebe es sehr. Es macht einen riesengroßen Raum auf durch das ganze Rauschen, was darauf zu hören ist.
10.) The Rolling Stones
Ich habe 2011 so wie 2010 und 2009 mehr Stones gehört als ich meinen 30 Lebensjahren zuvor. Trotzdem bin ich bei der unglaublichen Fülle der Songs nur einem kleinen Prozentsatz zugetan. Diesen Prozentsatz liebe ich aber mit ganzem Herzen.
9.) Bad Religion
Bad Religion sind so eine Band, die Lastfm bestimmte Grenzen und Schwierigkeiten aufzeigen. Wie viele Tracks man scrobbelt, heißt nämlich nicht automatisch wie viel Zeit man mit einer Band verbringt. Aber natürlich heißt auch nicht die verbrachte Zeit, dass man gleich am meisten in einem Jahr an einer Band gehangen hat. Aber Bad Religion sind immer noch da und wichtig für mich, vorranging geht es da aber nur um zwei Alben: Recipe for Hate und Stranger than Fiction.
8.) Neil Young
Ich habe auch in 2011 wieder viel die Vergangenheit erforscht - Platz 1 wird das noch zeigen - und Neil Young gehört wieder einmal und wieder neu dazu. 2011 brachte wohl einen endgültigen Frieden mit dem Gefühl: Ich kann sehr gut nur die alten Sachen eines Künstlers mögen - ohne dieses Muss zur Vervollständigung.
7.) Ariel Pink's Haunted Graffiti
Ich liebe Ariel Pink's Herangehensweise an Musik auf diesem letzten Album. Da wird ja wahrscheinlich bald schon was Neues kommen, aber ich habe eine Weile überhaupt nicht auf dieses Album verzichten können. Wie eine Kirmesversion des 80er Pop klingt das Album, auch ein bisschen wie die Halloween-Version von 80er Pop. Aber das Album liebt den 80er Pop, man hört das an jeder Note. Dabei ist es so heterogen wie nur möglich.
6.) Radiohead
Mit The King of Limbs sind Radiohead dieses Jahr auf nicht viel Gegenliebe gestoßen. Weder bei Fans noch bei Kritikern. Das Album landet auf Jahreslisten weit abgeschlagen. Was ich nicht verstehe. Es ist kein leichtes Album, und in gewissem Sinne leichter als andere Alben, weil es skizzenhafter ist und mehr Jams enthält als andere Alben. Außerdem ist es ganz bewusst nicht so fett produziert und setzt mehr auf Mitten und Höhen als auf fette Bässe. Die fetten Bässe sind nur als Subbässe oder Bassgitarren wahrzunehmen und nicht als furchtbares Mastering. The King of Limbs ist großartig.
5.) Nirvana
Ich hab viel Nirvana gehört, querbeet, alles durcheinander, nicht unbedingt bezogen auf das 20jährige Jubiläum von Nevermind, und doch war es wohl das bedeutendste Jubiläum für mich. Ich kann da auch gar nicht groß etwas zu sagen. Wenn man mich heute fragen würde, welche Musik mich am meisten beeinflusst hat, würde ich das sagen was ich vor 10 Jahren schon gesagt hätte. Und ich würde es wohl auch in 10 Jahren wieder sagen: Nirvana und The Beatles. Und damit sind NICHT nur diese beiden Bands gemeint, sondern der ganze Diskurs, den sie mitbringen .
4.) Soundgarden
Sie arbeiten an einem neuen Album, aber mal abgesehen davon sind Soundgarden einfach zeitlos. Ich bleibe im Shuffle immer immer wieder bei ihnen hängen, und es gibt wirklich keine Band, bei der das so passiert wie bei Soundgarden. Die Songs sind so texturell, dass sie niemals langweilig werden. Jedes Mal hört man sie neu.
3.) John Maus
John Maus hat es mir unglaublich angetan und ich bin heilfroh, Pitchfork gehabt zu haben. Pitchfork hat mich auf viele neue Musik gebracht, aber John Maus war das Beste seit langem. John Maus ist fleischgewordene Musiktheorie, und er weiß es - obwohl er Philosophiedozent ist - nicht einmal selbst. So wie durch einen Schleier hat noch kein 80er Pop geklungen. Das haben die Indie-Kids in den letzten Jahren gut hinbekommen: 80er seines Schleims zu entreißen und ihn wie durch alte Boxen klingen zu lassen. John Maus' Musik ruft all das auf, was eigentlich unhörbar ist, wenn man nicht über 35 Jahre alt ist.
2.) James Blake
Toppen konnte das nur James Blake. Ich liebe diesen Begriff, den ich letztens irgendwo gelesen habe: ultra-modern. Das klingt besser als Avantgarde, weil Avantgarde so behaftet ist. Ultra-modern passt zu James Blake. Ultra-modern bedeutet auch hier, dass Brücken hergestellt werden wo eigentlich kein Land zum Verbinden ist, nur fließendes Wasser. Die Ideen, die James Blake hier verarbeitet hat, sind so unnachvollziehbar und so "neu", modern eben, dass man diese Musik nur hassen oder lieben kann. Sie wird bei den meisten Hörern Kopfschütteln erzeugen, das hat auch das Konzert in Hamburg im April bewiesen. Die Leute wussten nicht was sie tun sollten, als dort auf der Bühne pure Dekonstruktion vonstatten ging - sie kannten nur Limit to your Love. Ich liebe Blake für seine kargen Landschaften, in denen die Pausen eine große Rolle spielen.
1.) Pink Floyd
Wie cheesy. Wie cheesy eine Band wie Pink Floyd lieben gelernt zu haben. Und wer hätte das gedacht? Es gibt Dinosaurier, bei denen ich mir sicher war/bin, dass ich niemals einen größeren Zugang als die der Singles finden würde, Pink Floyd haben auch immer noch große schwarze Flecken bei mir (oder umgekehrt?), aber dafür habe ich einige Alben und Songs inzwischen so tief verinnerlicht als wären sie schon immer bei mir gewesen. Allen voran Animals mit dem absolut unglaublich guten Dogs und The Dark Side of the Moon auch. Und Pink Floyd waren natürlich auch irgendwie immer da.
In diesem Jahr spiegelt Lastfm dann auch ziemlich gut wieder, was musikalisch so los war.
Top 10 Bands 2011:
Außerhalb der Wertung:
Natürlich kann ich den Count nicht genau nachvollziehen, aber ich möchte hier Feist mit Metals erwähnen. Das Album habe ich viel gehört und liebe es sehr. Es macht einen riesengroßen Raum auf durch das ganze Rauschen, was darauf zu hören ist.
10.) The Rolling Stones
Ich habe 2011 so wie 2010 und 2009 mehr Stones gehört als ich meinen 30 Lebensjahren zuvor. Trotzdem bin ich bei der unglaublichen Fülle der Songs nur einem kleinen Prozentsatz zugetan. Diesen Prozentsatz liebe ich aber mit ganzem Herzen.
9.) Bad Religion
Bad Religion sind so eine Band, die Lastfm bestimmte Grenzen und Schwierigkeiten aufzeigen. Wie viele Tracks man scrobbelt, heißt nämlich nicht automatisch wie viel Zeit man mit einer Band verbringt. Aber natürlich heißt auch nicht die verbrachte Zeit, dass man gleich am meisten in einem Jahr an einer Band gehangen hat. Aber Bad Religion sind immer noch da und wichtig für mich, vorranging geht es da aber nur um zwei Alben: Recipe for Hate und Stranger than Fiction.
8.) Neil Young
Ich habe auch in 2011 wieder viel die Vergangenheit erforscht - Platz 1 wird das noch zeigen - und Neil Young gehört wieder einmal und wieder neu dazu. 2011 brachte wohl einen endgültigen Frieden mit dem Gefühl: Ich kann sehr gut nur die alten Sachen eines Künstlers mögen - ohne dieses Muss zur Vervollständigung.
7.) Ariel Pink's Haunted Graffiti
Ich liebe Ariel Pink's Herangehensweise an Musik auf diesem letzten Album. Da wird ja wahrscheinlich bald schon was Neues kommen, aber ich habe eine Weile überhaupt nicht auf dieses Album verzichten können. Wie eine Kirmesversion des 80er Pop klingt das Album, auch ein bisschen wie die Halloween-Version von 80er Pop. Aber das Album liebt den 80er Pop, man hört das an jeder Note. Dabei ist es so heterogen wie nur möglich.
6.) Radiohead
Mit The King of Limbs sind Radiohead dieses Jahr auf nicht viel Gegenliebe gestoßen. Weder bei Fans noch bei Kritikern. Das Album landet auf Jahreslisten weit abgeschlagen. Was ich nicht verstehe. Es ist kein leichtes Album, und in gewissem Sinne leichter als andere Alben, weil es skizzenhafter ist und mehr Jams enthält als andere Alben. Außerdem ist es ganz bewusst nicht so fett produziert und setzt mehr auf Mitten und Höhen als auf fette Bässe. Die fetten Bässe sind nur als Subbässe oder Bassgitarren wahrzunehmen und nicht als furchtbares Mastering. The King of Limbs ist großartig.
5.) Nirvana
Ich hab viel Nirvana gehört, querbeet, alles durcheinander, nicht unbedingt bezogen auf das 20jährige Jubiläum von Nevermind, und doch war es wohl das bedeutendste Jubiläum für mich. Ich kann da auch gar nicht groß etwas zu sagen. Wenn man mich heute fragen würde, welche Musik mich am meisten beeinflusst hat, würde ich das sagen was ich vor 10 Jahren schon gesagt hätte. Und ich würde es wohl auch in 10 Jahren wieder sagen: Nirvana und The Beatles. Und damit sind NICHT nur diese beiden Bands gemeint, sondern der ganze Diskurs, den sie mitbringen .
4.) Soundgarden
Sie arbeiten an einem neuen Album, aber mal abgesehen davon sind Soundgarden einfach zeitlos. Ich bleibe im Shuffle immer immer wieder bei ihnen hängen, und es gibt wirklich keine Band, bei der das so passiert wie bei Soundgarden. Die Songs sind so texturell, dass sie niemals langweilig werden. Jedes Mal hört man sie neu.
3.) John Maus
John Maus hat es mir unglaublich angetan und ich bin heilfroh, Pitchfork gehabt zu haben. Pitchfork hat mich auf viele neue Musik gebracht, aber John Maus war das Beste seit langem. John Maus ist fleischgewordene Musiktheorie, und er weiß es - obwohl er Philosophiedozent ist - nicht einmal selbst. So wie durch einen Schleier hat noch kein 80er Pop geklungen. Das haben die Indie-Kids in den letzten Jahren gut hinbekommen: 80er seines Schleims zu entreißen und ihn wie durch alte Boxen klingen zu lassen. John Maus' Musik ruft all das auf, was eigentlich unhörbar ist, wenn man nicht über 35 Jahre alt ist.
2.) James Blake
Toppen konnte das nur James Blake. Ich liebe diesen Begriff, den ich letztens irgendwo gelesen habe: ultra-modern. Das klingt besser als Avantgarde, weil Avantgarde so behaftet ist. Ultra-modern passt zu James Blake. Ultra-modern bedeutet auch hier, dass Brücken hergestellt werden wo eigentlich kein Land zum Verbinden ist, nur fließendes Wasser. Die Ideen, die James Blake hier verarbeitet hat, sind so unnachvollziehbar und so "neu", modern eben, dass man diese Musik nur hassen oder lieben kann. Sie wird bei den meisten Hörern Kopfschütteln erzeugen, das hat auch das Konzert in Hamburg im April bewiesen. Die Leute wussten nicht was sie tun sollten, als dort auf der Bühne pure Dekonstruktion vonstatten ging - sie kannten nur Limit to your Love. Ich liebe Blake für seine kargen Landschaften, in denen die Pausen eine große Rolle spielen.
1.) Pink Floyd
Wie cheesy. Wie cheesy eine Band wie Pink Floyd lieben gelernt zu haben. Und wer hätte das gedacht? Es gibt Dinosaurier, bei denen ich mir sicher war/bin, dass ich niemals einen größeren Zugang als die der Singles finden würde, Pink Floyd haben auch immer noch große schwarze Flecken bei mir (oder umgekehrt?), aber dafür habe ich einige Alben und Songs inzwischen so tief verinnerlicht als wären sie schon immer bei mir gewesen. Allen voran Animals mit dem absolut unglaublich guten Dogs und The Dark Side of the Moon auch. Und Pink Floyd waren natürlich auch irgendwie immer da.
31.12.2011, 14:32
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Techno ist eine von Umgebungsgeräuschen befreite Musik. Ihre viel zugeschriebene Sterilität speist sich aus der technischen Hervorbringung ihrer Komposition. Über Mikros wird im Techno so gut wie nichts abgenommen oder aufgezeichnet. In gewissem Sinne ist so im Techno auch ihr Rezeptionsraum eingeschrieben: der Club. Ein abgeschlossener Raum. Pantha Du Prince‘ neues Album und vor allem schon der Titel „Black Noise“ verweisen auf diesen Zusammenhang von der Sterilität der Musik durch die Aufnahme und das gleichzeitige Ausströmen von Wärme . Black Noise ist wie schwarze Materie. Nicht wirklich da, zumindest nicht sichtbar, und doch äußerst kraftvoll. Sollte man sie unter Kontrolle kriegen, wäre damit Unvorstellbares vorstellbar. „Black Noise“ macht diese Vorstellung wahr. Es ist so schwer, im Techno Organisches zu erschaffen, weil ein haptischer Moment zu fehlen scheint. Mensch und Maschine sind sich noch immer nicht ganz grün, aber sie sind dabei, grün zu werden. Das ist spektakulär und wird vertont: auf Alben wie eben „Black Noise“. Im Techno ist auch das Poppige verschwunden. Die Klänge fliegen in den Raum hinaus, um niemals wieder gesehen zu werden. Bisher verbanden sie sich wenig mit Klängen innerhalb eines Tracks oder eines Albums. Dabei ist die im 4/4-Takt wiederkehrende Bass-Drum nichts poppiges, auch wenn sie sich ständig wiederholt, manchmal in fast gleichem Tempo über ein ganzes Album hinweg. Das ist monoton, aber nicht poppig. Und doch schafft Pantha Du Prince auf diesem Album den schier unmöglichen Sprung ins dunkel-poppige. Und er macht manchmal durch das Hinzufügen den Raum auf, lässt einen Blick ins Freie erahnen, erschafft neue und große Räume, die aber allesamt etwas melancholisch-leeres haben. Aufgefangen wird diese dem Minimal-Techno immer wieder zugeschriebene Kälte aber durch den poppigen Anstrich. Und der entsteht einfach – oder auch nicht einfach, das hat nämlich bis jetzt noch kein Minimal-Release so richtig geschafft – durch die Melodien der immer wieder verfremdeten Glocken. Die Glockensounds sind ein Markenzeichen des Dial-Labels, und auch wenn Pantha Du Prince nicht mehr auf Dial veröffentlich, so ist er doch von der Gesinnung in der Musik her noch stark mit dem dial’schen Soundkosmos verbunden. Glocken und deren klingende, hallende Qualität geben all den Beats und Frickels und Schnarrenz einen Zusammenhalt, wie ein Lehm. Das Klingelhafte der Glocken wird manchmal vertreblet, bis es wie Besteck klingt, manchmal gephast und umhüllt, bis es wie eine Steeldrum klingt. Und hier kommt auch die Aufnahmeart ins Spiel: so wie „Black Noise“ klingt, können große Teile des Albums nur mit dem Mikrofon abgenommene Instrumente gewesen sein. Das Spektakuläre daran ist die Vermischung der elektronischen Klangerzeugung heutzutage am Computer und dem Spielen der Instrumente im Studio vor einem Mikrofon. Diese Rückführung zum Organischeren ist im Dial-Umfeld immer mehr zu beobachten – man beachte dabei den Mittelteil des letzten Albums von Lawrence. Das ungreifbare Element des Minimal-Techno, das oft abstoßend wirkt und selten zum Weiter- oder Wiederhören anregt, ist auf Pantha Du Prince neuem Album beseitigt worden. „Black Noise“ enthält einige denkwürdige Momente im Techno; Momente, die eine Aufbruchstimmung vermitteln und den Pfad breiter treten, auf dem noch viele schreiten werden.
29.03.2010, 14:54
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Jónsi ist der erhabene Falsett des postmodernen Rock. Gerade eben wurden Sigur Rós in der Post-Rock Community bei Facebook zur beliebtesten Post-Rock-Band gewählt. Tatsächlich haben sie eine Menge dafür getan, das „Andere“ des neuerfundenen Gitarre-Schlagzeug-Stimme-Schema einer größeren Aufmerksamkeit und – was noch viel wichtiger ist – einer ausweitenden künstlerischen Ebene zuzuführen. Wie bei jeder Band kommt dann der Moment, in dem innegehalten wird. Kommt jetzt noch was, wieder was, und wenn ja, wie hört sich das an? Wie sieht das aus? Wie könnte das klingen? Diesen Scheideweg bekommt man als Journalist nicht mit, aber das, was daraus hervorgeht meistens schon. Diesen Scheidepunkt würde ich nach „( )“ ansetzen, vor „Takk“. An diesem Punkt gibt es natürlich nicht nur zwei Möglichkeiten, vor und zurück, sondern unzählig viele. Natürlich kann das weder gut noch schlecht sein. Es ist. Es ist wie es ist. Und dennoch kann man eine strukturelle Veränderung beschreiben und sie mit einer Veränderung später oder früher beschreiben. Diese Veränderung mäanderte bei Sigur Rós nach „( )“ in eine schwebende Ungreifbarkeit. In die Potenzierung der Veränderung nach „Ágætis Byrjun“, die seltsam zirkulierend ins Nichts führte. Sie sagten Danke und wiederholten sich. Sagten noch einmal Danke und wiederholten sich wieder und recyclten altes Zeug. Nach dem letzten Album geht es nun wieder weiter für Sigur Rós, sicherlich, aber erst einmal befreit sich Jónsi von der Band und macht seine eigenen Dinge. Zuerst „Riceboy Sleeps“ und nun unter eigenem Namen, also immer mehr Drehen um sich selbst. Als Solo-Artist kann man entweder seine Talente zum Gehör stellen und auf das aufmerksam machen,was vielleicht im Bandkontext untergehen würde, oder aber man ist noch mehr „man selbst“ und hat noch nicht genug der Aufmerksamkeit. Leider kann man Jónsi hier nichts anderes attestieren. Seine Stimme, seine Kopfstimme, sein Falsett ist eines der herausragenden Elemente von Sigur Rós. Anstatt seine anderen Talente zusammen mit seiner Stimme zu präsentieren, wird hier so gut wie nur die Stimme präsentiert. Die Musik ist eine nette Anlehnung an die Sigur Rós‘ und hat zum Glück wenig mit dem „Riceboy Sleeps“-Album zu tun. Die Musik schwebt und klingelt, Percussion und Glockenspiel, viele viele Geigen, mal ist sie schneller, aber immer sehr rein und dramatisch, aufbrausend, wie man das halt so kennt, niemals bescheiden, immer den großen Horizont im Blick. Bei Sigur Rós wurde nie gekleckert, Jónsi allein tut es auch nicht. Es soll wohl alles schön sein und auch am liebsten so bleiben. Seine Stimme glockert und tiriliert, so wie man es seit jeher kennt. Bei diesem Kosmos muss man sich auf keine Supernovas einstellen, auf keine unberechenbaren Meteoriten, meist ist der Blick auf Sternenbilder gerichtet, die immer zu bestehen scheinen, deren Konstellationen man kennt. Von der Erde aus sieht das aus wie ein Strandspaziergang mit Sonnenuntergang, warmen Wasser und Sand unter den Füßen. Pauschalurlaub könnte man auch sagen.
29.03.2010, 11:55
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Efrim Menuck hat sich in seinem Sound eingeigelt und lässt uns nun zwischendurch an seinem Lament teilhaben: Der Zustand von ALLEM ist katastrophal, das Ende steht kurz bevor und es gibt wahrscheinlich kein Zurück mehr. So viel nur zu dem Feel, das das Album umgibt.
Mutu nich den Dynamo begraben, dann ist der Dynamo ganz traurig!
08.03.2010, 00:27
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"Beat beat me to death I said it Beat beat me to death..."
Noch niemals hat jemand das Wort Death so ausgesungen wie Jamie Stewart.
09.01.2010, 18:08
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Ganz nett.
15.12.2009, 13:15
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Es ist schwer, den ersten hörbaren Song von Jónsis bevorstehendem Solo-Album nicht zu mögen. Hier hat man die Möglichkeit, komprimiertes und gehaltvolles Songwriting zu hören, klar und nah aufgenommen und eine andere Richtung einschlagend als es letztes Sigur Rós-Album getan hat, oder noch viel schlimmer: die sinnlos mäandernden Riceboy Sleeps. Aber trotzdem wird Jónsi den Gestus der zurückliegenden Alben seiner anderen Projekte und der Hauptband nicht los, was ja auch nicht schlimm wäre, käme das alles nicht so unneu daher. „Boy Lilikoi“ klingt frisch und wohltuend unamerikanisch, um mal das allgegenwärtige verträumte ätherische Surf-Pop-Gitarrending zu erwähnen. Jónsis Musik ist im Prinzip unverortbar, die Wurzeln liegen verstreut herum und er pickt sich hier und da das Beste heraus, dennoch hört man Sigur Rós irgendwie heraus. Und damit ist das unneue gemeint. Seit Jahren macht die Band aus Island und jetzt auch Jónsi solo immer den gleichen Raum auf und lässt uns herein, um zuzuhören. Es wird immer die gleiche Soundsprache gesprochen, mal zerfaserter, mal zusammenhängender. Es scheint, als wäre Jónsi primär von sich selbst inspiriert und das ist auf Dauer wie ein Luftballon voller... ja, Luft.
04.12.2009, 22:13
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17.10.2009, 13:37
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08.10.2009, 14:11
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