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Musik

Ganz langsam hat es sich angeschlichen und jetzt ist es fast da. Eine kleine kleine klitzekleine Mini-Bewegung: Emo-Sein. Jetzt werden bald sehr viele Jugendliche Emo sein wollen. 10% davon werden wirklich Emo sein, der Rest davon wird nur von draußen nach Emo aussehen. Von den echten 10% werden 5% zu Hardcore werden, weil ihnen Emo irgendwann als Droge zu schwach wird.
In Discos wird mehr Emo gespielt werden und die Emo-Bands werden wie Unkraut wuchern. Und auch von den Bands werden nur 10% übrig bleiben.
Aber Emo ist eigentlich eine schöne Bewegung, etwas, das wirklich eine Bewegung sein kann. Was wird sie letztendlich bewegen?

[kleines Update: Schau an, da haben wir schon den ersten in meinen Referrers: http://www.google.de/search?q=wie+emo+bin+ich%3F&hl=de&lr=lang_de&ie=UTF-8&oe=UTF-8&start=80&sa=N]

Jaaa... jaaa... ! Danke. Was für eine scheißgute Nachricht. Da schaut man aus lauter Langeweile auf die Seiten der Lieblingsbands und erwartet die ewig gleichen News (aus dem letzten Jahr noch) zu lesen... und dann das:

It's All Around You is the Tortoise's fifth album of all-original new material and is due for release on Thrill Jockey shortly.

Ein weiterer Punkt auf der Liste "Dinge, die ich in meinem Leben erreichen möchte": Einmal die zusammengehörigen Stücke Another Brick In The Wall (Pt.1) / The Happiest Days Of Our Lives / Another Brick In The Wall (Pt.2) von Pink Floyd hören und dabei keine Tränen in die Augen bekommen.

Fragebogen aus dem Webblogwald
via Irgendwas ist ja immer

1. First record you ever bought?
Nirvana "Smells like teen spirit" im Gemini in Bielefeld. Das war 1991. War übrigens auch der erste Laden, in dem man in CDs reinhören könnte.

2. First gig (who and where)?
Ja, es tut mir leid. Es tut mir wirklich leid. Zusammen mit meiner Schwester war ich bei einem Open Air Konzert von Bon Jovi in Minden. Es hat gepisst, ich stand weit weg und es war alles totale Scheiße.

3. Best gig (who and where)?
Sigur Ros in der Kölner Philharmonie im Oktober 2002. Ich kann nicht beschreiben welche Schauer mir über den Körper liefen, als ich dort zum 1. Mal "Popplagid" hörte.

4. Gig you wish you'd been at?
Trotz vieler anderer Stimmen: irgendwann hätte ich gerne mal At the Drive-In live gesehen.

5. What's in your CD player at the moment?
Death By Stereo - Into the valley of death
Shadows Fall - The art of balance

6. A record that makes you laugh?
Helge Schneider - alles
Red Hot Chili Peppers - Blood Sugar Sex Magik

7. A record that makes you cry?
Radiohead - Kid A

8. A record that reminds you of school or college discos?
Alles was man mal "Grunge" genannt hat.

9. A record which sounds better in the dark?
Bohren % Der Club of Gore - Alles

10. A song you wish you'd written?Alle Songs werden von den Menschen geschrieben, von denen sie geschrieben werden sollen.

11. A record you'd like played at your funeral?Keine Musik bei meiner Beerdigung. Danach könnt ihr zuhaus anmachen was ihr wollt.

12. Soundtrack for a long car journey?
Stars of the lid - Alles
Boards of Canada - Alles
Bohren & Der Club of Gore

Na, wie nennt man diese Musikrichtung? Hardcore? Melodycore? Hatecore? Und wieso überhaupt schallen aus meinen Lautsprechern jetzt wieder lärmende Gitarren?
Aus vielen Gründen.
Erst einmal: ich suche wohl zur Zeit in der Musik die Extreme. Das äußert sich aber nicht in Schranz und Grindcore sondern in Minimal House und ?-Core.
Zweitens: es darf bei lärmenden Gitarren kein Retro-Scheiß sein, es muss immer was besonderes sein. Und wenn man sich diese Stimme von Hern Schulz anhört, dann kann man schon mal eine Gänsehaut kriegen.
Am Wochenende habe ich diese Band bei einem Freund gehört und seitdem gehen mir die Gesangsmelodien nicht mehr aus dem Kopf.

Ascii.Disko treiben es mit ihren analogen Sequenzer-Bässen im EBM-Elektropunk-House-NDW auf die Spitze. Sie wirken auf ihrem ersten Album sehr konsequent kalt und unbeirrbar, sehr minimalistisch. Vor 3 Wochen empfand ich das Album beim Hören im Media Markt noch als zu krass, wollte mich nicht von den Gesangsfetzen, die inhaltlich immer etwas mit dem Gesichtsausdrucks des Ascii.Disko auf dem Cover zu tun haben scheinen, runterziehen lassen, doch inzwischen hat es auch mich erwischt. Am letzten Freitag saß ich mit angewinkelten Beinen im *Stammdisco* im Café, wir waren gerade angekommen, und plötzlich höre ich durch die kleinen Boxen im Café seltsam vertraute sägende Bässe und eine 4/4 House-Bassdrum und denke: Das kenne ich doch. 5 Sekunden später bin ich oben beim DJ und sage: „Sag mal, sind das diese Ascii.Disko?“ Daraufhin hält er mir das Cover vor mein Gesicht und es ist wie eine Prophezeiung daraufhin wie der Abend wird.
„… wenn wir durch die Straßen jagen.“

Wisst ihr was? Ihr könnt euch jetzt wieder verpissen. Ihr habt jetzt genug scheiß Retro-Mucke abgeliefert. Und nehmt all eure dämlichen Kumpels mit.

Habe ich schon erwähnt, dass ich den Bernhard Fleischmann einfach nur genial finde? Nein, hab ich nicht. Er ist nicht mal in meine Jahres Top Ten gerutscht, weil da kein Platz für ihn war. Egal. Dann ist es jetzt eine Jahres Top Eleven.
Die DE:BUG schreibt:
Darauf warte ich schon mindestens zehn Jahre. Endlich ist Bernhard Fleischmann aus dem Urlaub zurück und legt sein neues Album vor, verteilt auf zwei CDs. Immer wieder hatte man zwischendurch kleine Updates bekommen. Bernhard hätte sein Studio um ein Powerbook erweitert, würde nicht mehr ausschließlich mit der Groovebox arbeiten und insgeheim hoffte man, dass das nicht die einzige Neuigkeit bleiben würde: Auf das Schlagzeig hatte man gehofft, und nun kommt es. Schlagzeug, Piano, Powerbook, Groovebox (hey, klar ... man kann gute Freunde nicht aus dem Studio schmeissen) und nicht zuletzt die unvergleichliche Stimme von Christof Kurzmann machen "Welcome Tourist" zu einem der besten Alben dieses Jahr. Einfach, weil die Tracks noch vielfältiger geworden sind, nichts von ihre Sweetness verloren haben und sich das Instrumentarium großartig miteinander versteht. Alles fließt ineinander, als hätte es nie anders sein können. Und wenn dann Herr Kurzmann singt, muss man einfach mitschunkeln, im positivsten Sinne natürlich, ist sofort verliebt in das Mädchen, über das da gesungen wird und sofort will man nach Wien fahren, um mit Bernhard einfach spazieren zu gehen. Die zweite CD besteht aus nur einem Stück, eine gute Dreiviertelstunde lang, baut sich lange auf, ist gespielt von so einer Art Wiener Allstarband und zeigt die ganz andere Seite von Bernhard. Die wir genauso lieben wie ihn und seine Groovebox. Himmlisch und perfekt.

Gestern doch sehr überrascht aus der Wäsche geguckt, als ich bei den Latin VMAs auf MTV Cedric und Omar sah, wie sie innerhalb ihres aktuellen Käfigs The Mars Volta auf der Bühne ihre diversen Extremitäten verknoteten und es dabei schaffen, die genialste Musik zu machen. Wieder mal an At the Drive-In gedacht.

Schon ein bisschen älter, heute erst erstanden. Die DE:BUG schreibt:

Substatic Label-Chef Falko Brocksieper besitzt eine Vorliebe für feingliedrige Beat-Skelette. Wie man bei Bonsaibäumchen gerade noch erkennt, dass es sich um Blätter an den Zweigen handelt, so haben seine fast mikroskopisch percussiven Sounds noch gerade so viel Charakter, dass sie mehr als nur Clicks sind. Dazwischen gießt er vorsichtig und immer dem Minimalismus verpflichtet Sounds, die von ihrer simplen Tonfolge, das ein oder andere Mal an den Anfang von Techno erinnern. Erstaunlich ist dabei, wie 10-jähriges Wissen gefiltert und verdichtet und in den Kontext von Minimal House gefügt wurde. Da gibt es dann trancige Nummern, unleugbare 80er Einflüsse wie im Titeltrack "Hoax Deluxe" oder auch mal leicht cheesige House-Momente im 2-Akkord-Pattern, die uns in "Still Floating" hin und herschunkeln. Sehr rundes, stimmiges und in seiner Grundhaltung typisches Köln-Album, dass in seiner Stimmung immer wieder wechselt.