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Ich wollte was schreiben über:
Ich würde gerne wissen, was ich gemeint hab, als ich in mein Notizbuch schrieb:
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La disposition des matières est nouvelle. Non-Casual Blogging.™

 
Heute nacht habe ich geträumt, dass ich eine Matheklausur schreiben musste, bei meinem alten Lehrer P.S. Ich saß allerdings in einem amerikanischen Klassenraum, was wohl daran lag, dass ich gestern "Catch Me If You Can" auf DVD geschaut habe, sowieso hatte der ganze Traum mit diesem Film etwas zu tun. Meine Mathelehrer konnte irgendwann erkennen, dass ich mit den Aufgaben nichts anzufangen wusste, er rechnete die Schritte dann selber auf dem Taschenrechner und hielt ihn mir hin, damit ich davon die richtigen Zahlen abschreiben konnte. Es ging bei einer Aufgabe allerdings auch um Pharmazie (?), vor mir lag ein Medikament, eingepackt, auf dem stand: Moya International. Moya ist ein Songtitel von Godspeed You! Black Emperor, aber in dem Film gestern ging es einmal um den Miami International Airport, deswegen vielleicht.

Die Träume in der heutigen Nacht verbanden sich alle mit den Gesprächen oder Ereignissen von gestern abend. Ich traf mich mit einem alten Schulfreund und wir redeten auch über einen guten Freund und sogleich träumte ich auch von ihm:

Wir standen an unserer alten Arbeitsstelle, an der wir mal zusammen gejobbt haben und redeten über Urlaub. Ich konnte von meinem Standpunkt aus in einen Lagerraum schauen, der leer stand, allerdings war auf dem Boden eine angetrocknete Masse zu erkennen, die wie Lava aussah, und im Traum dachte ich: damit hat man den Kamin ausgegossen.
Später wollte ich dann mit dem Auto wegfahren, sah vor mir ein Mädchen, das mit dem Fahrrad hingefallen war, stieg aus und lief zu ihr: "Ist dir was passiert? Sollen wir deine Mama rufen", fragte ich. "Ja", sagte sie, "meine Mama geht da vorne entlang." Auf der anderen Straßenseite ging eine Frau mit einer Tasche entlang und ich rief: "Mama!" Das Mädchen lachte und die Frau hörte uns nicht.

Weitere kurze Traumabschnitte:
A. hatte einen Gitarrenverstärker, der mit einer Art Paketschnur umwickelt war. Dort versuchte ich dann einen analogen Synthesizer anzuschließen, in dem ich einen Klinkestecker zwischen die gewickelte Paketschnur steckte…

Nach der Schule wollte ich mit dem Auto nach Hause fahren, hatte noch jemanden dabei, der Weg wurde immer unwegsamer, dann zu einem Bach, in dem man knietief im Wasser stand…

D. zu mir: "Wieso hast du mich vorhin eigentlich nicht mitgenommen?"
Ich: "Wann vorher?"
D.: "An der Kreuzung in R. Hast du mich nicht gesehen?"
Ich: "Kann sein, dass ich geträumt habe."
A.: "Das passiert in letzter Zeit öfter."

Unpassend kommt K. zu mir: "Drückst du mich?"
Ich: "Warum?"
K.: "Drückst du mich einfach?"
Ich: "Nein."
Ich drücke nicht einfach.

F. fragt mich über M. aus. Ich kann aber nichts dazu sagen, will ich auch gar nicht. Später rede ich mit und frage ihn nach F. Er (M.) schüttelt den Kopf.

Hey Kids, ich habe was für euch! Ein bisschen Neo-Fatalismus würde euch gut zu Gesicht stehen.

Ich sitze mit C. herum und er erzählt mir: "Auf der pop.komm war es total leer, und das Introducing war spärlich besucht."
Weiter meint er: "Das Spillsbury Album ist verkaufstechnisch ein Flop."

R. sagt zu mir: "Genieße den Moment und denke nicht an das Ende, das es noch nicht gibt."

Ich sitze mit D., A. und F. in einer Runde und blättere das schon veraltete pop.komm Magazin durch. F. sagt: "pop.komm... da ist der Name doch schon scheiße."

S. fragt mich: "Hab ich dich letzte Woche eigentlich gelangweilt?"
Ich sage: "Nein. Habe ich dir das Gefühl gegeben?"
S.: "Ja."
Ich versuche mich zu erinnern, wie ich das geschafft habe und es tut mir leid.

In der Wüste
Sah ich ein Geschöpf, nackt, bestialisch,
Welches, am Boden kauernd,
Sein Herz in Händen hielt
Und davon aß.
Ich sagte: »Ist es gut, Freund?«
»Es ist bitter-bitter«, antwortete er;
»Aber ich mag es,
Weil es bitter ist,
Und weil es mein Herz ist.«

Heute hat es bei uns zum ersten Mal wieder seit 4 Wochen oder so richtig geregnet. Überall wo sich auf den Straßen nun Pfützen bilden, fließt ein seltsamer Schaum entlang, so als wäre die Straße vor dem Regen voller Seife gewesen. Woher kommt das?

Einschlaftuch

Demnächst dann:
Einschlafbettbezug, Einschlaflaken...
Einschlaf-T-Shirt, Einschlafschlafanzug...
Und für alle Hardcoreschlafgestörten: Einschlafklimaanalge, die ätherischen Düfte im ganzen Raum verteilt.

Danke.
Herz.
Hand.
Augen.

Sie werden dich entführen und dann wirst du mit den Geiselnehmern sympathisieren und ihre Sprache sprechen und irgendwann deinen Mann vergessen. Du lebst ja gar nicht gefährlich aber ich kann die Gefahr wachsen sehen, noch ein Jahr und du wirst von Geiselnehmern umgeben sein, links und rechts und sie sitzen neben dir und schauen mit dir nach vorne aber sie wissen noch nichts und du weißt es auch nicht. Er möchte dich beschützen, er kann dich nicht beschützen weil du freiwillig mitgehst, weil du mitgehen willst.
Er wird so traurig sein, dich weggehen zu sehen, so traurig.

Pack and get dressed
Before your father hears us
Before all hell breaks loose


Fein: Der Grüneburgpark in Frankfurt ist schön.
Witzig: Die amerikanische Botschaft wird von gelangweilten Polizisten und einem Wasserwerfer bewacht.
Blöd: In den U-Bahn Bahnhöfen fängt man ob der Luft an zu schwitzen.
Praktisch: Fahrkarten kann man ja auch beim Schaffner kaufen... vielleicht.

Lieder des Wochenendes:
Nationalgalerie "Tütensuppe"
Samba "Kummer"
Rise Against "1000 Good Intentions"
Rise Against "Six Ways Til Sunday"
Tomte "Für Immer Die Menschen"
Tomte "Schreit den Namen meiner Mutter"
Tocotronic "Free Hospital"
Tocotronic "Hi Freaks"

Entdeckt: sich verfahren ist eine Kunst für sich. Dieses Mal habe ich es geschafft, ohne einmal auf eine Karte zu gucken oder einer Beschreibung zu folgen, zu meiner Schwester zu finden. Letztes Mal nach detaillierten Angaben gleich zwei Mal verfahren. Also schmeissen wir die scheiß Karten aus dem Fenster.
Und: Frankfurt wirkt wie ein großer Steinofen.
Weiter: der ganz normale Großstadtwahnsinn. Schreiende Menschen, rasende Autofahrer, die Fahrradfahrer beinahe ummähen, Penner, Fashion-Victims (*ähem*). Für mich alles nicht normal.
Dieses Mal: Fotos gemacht, endlich. Hoffentlich schön verwackelt und in schwarz-weiß. Große Gebäude, Straßenbeleuchtung, Lichter, der Main.

Wie schön es ist bei einer weiblichen Person kein Tattoo kurz oberhalb des Steißes zu erblicken. Auch mal hier schauen.

Wir sitzen in F.s Auto. A. und F. unterhalten sich. F. fragt: „Und warum geht es dir schlecht?“ A. antwortet nicht F. schaut ihn an und sagt: „So wie du aussiehst, geht es um eine Frau.“ F. meint A.s Gesichtsausdruck. Jetzt sagt A.: „Richtig.“ F. fährt damit fort, braune Krümelchen auf den Tabak zu bröseln und sagt: „Gleich geht es dir besser.“

T. ist 16 und steht mit mir draußen. Wir warten auf A.
T.s Augen gehen zwischendurch immer mal wieder zu, seine Hände stecken in den Taschen und er sieht aus als würde er frieren, obwohl wir bestimmt immer noch 25° C draußen haben. T. ist ziemlich betrunken, alle sind heut abend betrunken außer mir. T. sagt: „Dann können wir ja zu dritt im Auto gleich noch ein tolles Gespräch führen.“

H. kommt mit einem Lächeln auf mich zu, legt mir den Arm um die Schultern und ich frage ihn: „Was ist denn mit dir los?“ H. sagt: „Ich hab heut einfach nur verdammt gute Laune.“ Ich denke: er fährt bald in Urlaub.

S. schaut sich unsicher um und sagt: "Mir gefällt es nicht. Zu viel Gepose hier." Ich pose ein wenig und sage: "Du hast Recht."

Wir schwebten über den L.A. International herein. Ann, ich liebe dich. Ich hoffe, mein Auto springt an. Ich hoffe, der Ausguss in der Küche ist nicht verstopft. Ich bin froh, dass ich kein Groupie gefickt habe. Ich bin froh, dass ich mich nicht so gut darauf verstehe, fremde Frauen ins Bett zu kriegen. Ich bin froh, dass ich ein Idiot bin und von nichts eine Ahnung habe. Ich bin froh, dass sie mich nicht gekillt haben. Wenn ich meine Hände ansehe und sie sind noch dran, sage ich mir jedes Mal, dass ich unverschämtes Glück habe.

aus "Probleme der Lyrik (Hot Water Music)"

von Charles Bukowski

B. steht neben mir, wischt sich den Schweiß von der Sitrn und vom Nacken, hält in der linken Hand eine Flasche Becks und redet mit mir. Weil die Musik so laut ist, kriege ich zwischen anderen Fetzen das hier mit: "... eine verfickte Nummer in dieser verfickten Gesellschaft..."

Später A. in meinem Auto, während er versucht, auf dem Sitz das Gleichgewicht zu halten: "Nein, betrunken Gespräche führen ist nicht gut."

Mein Vater zu mir: "In der Zeitung stand, dass sie XY jetzt verurteilt haben, weil er seine Frau ermordet hat. 8 Jahre hat er bekommen. Der war nur hinter der Flasche her."

D. nimmt sich einen Stuhl und setzt sich neben mich: "Ich hätte niemals gedacht, dass an diesem Tag solche Sachen passieren."

N. hält einen Cent in seiner Hand und sagt zu D.: "Schmeißt du das der da vorne mal ins Glas? Hahaha. Früher wäre ich hingegangen und hätte gesagt, wie scheiße sie ist und wie scheiße ihre Freunde sind."
Draufhin stehe ich auf und gehe weg.

Später S. zu mir: "Ich kann mir das nicht erlauben, drei Monate nach München zu gehen. Ich kann nicht so lange in der Schule fehlen, weil ich sowieso so oft fehle, ich bin oft krank, oft im Krankenhaus und deshalb geht das nicht."
Ich frage mich, wieso sie wohl so oft im Krankenhaus ist.

Ich hab Rückenschmerzen. Tut weh. Schrotthaufen.

Es gibt zwei ganz bekannte Arten von Akkorden. Das sind die

Dur-Akkorde und die Moll-Akkorde.

Es gibt viele Menschen die empfinden die Töne der Dur-Akkorde als fröhliche Musik und die Töne der Moll-Akkorde eher als traurige Musik.
Habe Deine eigenen Gefühle, wenn Du Musik hörst.


Aus einem Online-Lernprogramm für Gitarre.

Das Traumtagebuch ist bis auf weiteres geschlossen, da ich den Berichten zur Zeit zu sehr mit Namen um mich schmeißen müsste.

Mit diesem Posting reicht es nun wirklich mit dem Lob auf Spillsbury aber das muss ich noch schreiben. Einer der magischsten Moment der Musikgeschichte in den letzten Jahren: wenn Zoe, Tobi als Vocoder und die programmierte Doublebass im Mittelteil von "Das Spiel Ist Aus" ihren Dialog vollführen.

Er stand auf, ging ans Telefon, wählte ihre Nummer und wartete. Sie war da. Sie meldete sich.
„Hör zu“, sagte Joe, „ich muss hier raus. Kann ich zu dir rüberkommen und ne Weile bleiben?“
„Du meinst, du willst über Nacht bleiben?“
„Ja.“
„Wieder?“
„Ja, wieder.“
„Na gut.“


aus "Mensch Mayer (Hot Water Music)"

von Charles Bukowski