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Musik

Die beiden erwähnten Instrumente Monochord und Melochord wurden in dem Studio zusammen mit weiteren Geräten verwendet. Ein Rauschgenerator lieferte ein Rauschsignal, wie man es z.B. im UKW-Radio auf den Frequenzen zwischen den Radiokanälen hören kann. Wichtig für Klangveränderungen waren Filter. Ein Oktavfilter schwächte ein Eingangssignal (wie z.B. das Rauschen) auf mehreren eine Oktave breiten Frequenzbändern ab. Zwei Bandpassfilter ließen von so einem Eingangssignal nur ein einziges Frequenzband durch. Bei den Bandpassfiltern war dieses Band in Breite und Mittenfrequenz einstellbar, im Unterschied zum Oktavfilter. Daneben gab es einen so genannten Ringmodulator, der zwei Eingangssignale multiplikativ mischte, im Unterschied zur additiven Mischung in einem Mischpult. Der Ringmodulator wurde zu einer sehr starken Klangtransformation benutzt. Ein Oszilloskop diente zur Sichtbarmachung von Klängen.

Major labels fuck all their artists over!

Via Brainwashed.

„Entschuldigung? Am Montag kommt ein neues Album von einer Band namens Sigur Ros raus. Haben sie das dann da?“
Erst gibt der Mann „Rigo“ ein und sagt zu mir: „So schreibt man das doch, oder?“ – „Nein“, sage ich „S i g u r R o s.“ Danach sehe ich, wie er „Rus“ in den Computer eintippt. Schließlich buchstabiere ich: „S-i-g-u-r…“
„Ach ja“, sagt er „das ist schon da. Aber wir legen das erst am Montag raus.“ Ich dreh mich zufrieden um und stoße mit meinem Knie fast gegen das Neuheitenregal oder -display oder wie man das nennt. Und da sehe ich, dass dort schon ein Stapel der neuen Sigur Ros liegt, schön verschweißt und mit Preis etikettiert. 16,99 Euro. Das war am Samstag.

Ich schreibe das Review erst heute, weil sich die Eindrücke legen sollten. Sie sollten die Chance haben, Wurzeln zu schlagen und zu sehen, ob sie sich mit den ganzen Pflanzen, Bäumen und Tierchen verstehen, die um sie herum wachsen. Und sie wachsen langsam. Vielleicht so, wie Eindrücke wachsen würden, wenn sie jemand gepflanzt hätte, der ansonsten keine Ahnung von Musik hat.
Ich möchte auch bei Sigur Ros nicht darauf verzichten, ins Detail zu gehen. Gerade bei Sigur Ros nicht.

Noch einmal ein paar kurze Worte zum Vorgängeralbum ( ). Bevor das Album released wurde, hatte ich die Chance Sigur Ros in Köln live in der Philharmonie zu sehen. Ich war unendlich beeindruckt und überwältigt, Sigur Ros legten damals Maßstäbe für mein Musikverständis und ihr Album erfüllte alle Erwartungen.
Sigur Ros Musik bestand aus hallenden und vibrierenden Gitarren, leisen bis bollernden Drums, weichem Bass, einem Gesang, der wie ein Instrument eingesetzt war und wunderschönen Orgeln. Darüber Spannungsbögen, neue Melodien, viel Dramatik und Traurigkeit. Sigur Ros waren (und sind) in keine Sparte einzuordnen, das ist selten.

Schon kurz nach dem vorletzten Album beschlich mich eine merkwürdige Ahnung. All die Aufmerksamkeit und die Ansprüche, die in Zukunft an sie gestellt würden, würden (würden, würden, würden… ist doch zum Kotzen!) eine Änderung mit sich bringen. Und keine positive, wie ich mir sicher war. Sigur Ros sind keine Stars, das war nie ihre Absicht, sie sind kein Rock `N´ Roll, nichts dergleichen. So viel Aufnmerksamkeit würde sie zwingen, etwas zu ändern. Dessen war ich mir sicher.
„Takk“ bestätigt meine Vermutungen. Ich könnte mich auch täuschen, aber es liegt für mich nahe, dass die gewollte Unbeschwertheit, mit der die Songs dieses Albums daherkommen, die hellere Produktion, die kompakteren Songstrukturen nicht nur eine Entwicklung innerhalb der Band waren. Sie sind gesteuert durch Stimmen und Meinungen, die von außen in Sigur Ros eingedrungen sind.
Das halte ich für eine Verfälschung des inneren Weges einer Band.
Auf dem neuen Album klingen Sigur Ros wie eine Mischung aus The Polyphonic Spree und The Beatles und Sigur Ros eben. Sigur Ros haben bewusst versucht, Komplexität und Dramatik aus ihren Songs herauszunehmen und sie durch einen gewissen Popansatz zu ersetzen. ( ) war streckenweise unhörbar, so traurig und dramatisch waren die Songs aufgebaut und geschrieben. Von dieser Schwere wollten Sigur Ros weg. Das neue Album kann man ruhig auch mal nebenbei hören, es wird einen nur selten eine Gänsehaut erwischen.
Sigur Ros haben auch ein wenig mit Stagnation in ihrem Sound zu kämpfen. Ihre Gitarren (und alles andere eigentlich auch) sind immer noch mit unendlich viel Reverb belegt, Jónsi Birgissons Stimme klingt viel zu oft ungreifbar weit entfernt.
Das Drumming ist auf „Takk“ oft zu perkussiv daher schwammig, und kommt die Snare als Betonung mit rein, klingt es, als könnten sie keine Snare vernünftig aufnehmen und abmischen. Ich bin kein Mucker, es geht mir nicht um perfekte Produktion, aber es ist auffällig, dass die Instrumente zu gleich abgemischt sind, selten einmal kommt etwas nahe an den Hörer heran. Vielleicht liegt das auch an den verschwenderisch eingesetzten Glockenspielen, die einiges zu trällernd wirken lassen.
Immer noch kommt Jónsis gepitchte Stimme als Sample vor, immer noch singt er die gleichen Laute wie auf ( ), und ich glaube auch nicht, dass der große Teil der Texte wirklich auf isländisch gesungen wird, es ist wohl eher immer noch hopelandic.
Die „älteren“ Songs „Gong“ und „Milanó“ wirken arg beliebig und viel zu vorhersehbar in ihrer Struktur.

Ich schaue viel zu sehr auf die Fehler, ganz besonders bei diesem Album. Aber das muss man verstehen. Diese Band ist mir so wichtig. Jede Band, die es geschafft hat, einen musikalischen Maßstab zu setzen ist mir wichtig. Und deswegen… deswegen kann ich nicht anders, als alles zu sehen und nicht nur das, was ich gerne sehen würde.

Wunderschöne Momente hat das Album. Immer da, wo etwas kommt, was man nicht erwartet. Das geschieht vor allem am Anfang und Ende des Albums. In „Glósóli“ z.B. erwartet man keine verzerrten und übersteuerten Gitarren zum Schluss. Die treffen einen. Das ist genauso eine Überforderung des Hörens, wie sie auf ( ) zuhauf vorkommt. Und „Heysátan“ ist da für mich der stärkste Song des Albums. Ganz neu und doch unverkennbar Sigur Ros. So etwas hört man bei keiner anderen Band.

Für Sigur Ros ist „Takk“ mit Sicherheit das bisher schwierigste Album gewesen, auch wenn sie es selber vielleicht nicht so gesehen haben. Die Aufmerksamkeit wird sich wieder mehr abwenden, Sigur Ros werden beim nächsten Mal gefeiter gegen Stimmen, Meinungen, Komplimenten und Kritik von außen sein. Und dann werden sie das wichtigste spüren, was sie für ihre Musik brauchen: Freiheit.

Ihr habt ja so viel Zeit, sonst würdet ihr ja nicht den ganzen Tag nur Musik hören können.

Die richtigen Entscheidungen zu treffen, ist wohl ein großer Teil im künstlerischen Schaffen, der von Rezensionen ausgelassen wird.
Im Falle elektronischer Musik, in der vieles davon abhängt, wie man die digitalen Instrumente am Schluss klingen lassen will, scheint das Gespür für richtige Entscheidungen essentiell wichtig zu sein.
Für Daft Punk und vieles, was danach kam, gab es mal den Begriff Filter-House. Filter-House deswegen, weil viele Passagen der Musik dadurch bestritten werden, dass man die Parameter eines über dem Stück liegenden Filters verändert, um so einen interessanten, zum Tanzen animierenden oder traurigen Effekt zu erreichen.
Elektronik-Acts haben es leichter, von Album zu Album anders zu klingen, eine Weiterentwicklung ist bei Elektronik-Acts deswegen schon fast ein Muss; vielleicht deswegen auch die verhaltenen Rekationen zum neuen Daft Punk Album. Ja... ähm, also... es ist nicht schlecht, aber jetzt auch nicht sooo toll. Genau richtig. Zu wenig Weitergehen, zu viel Stehenbleiben. Danke, nächste.
Lawrence hat nun im Winter 2003 ein Album rausgebracht, das, für mich, vom Sound her maßgeblich war. Maßgeblich für eine Musik, die mir persönlich noch recht fremd war, mich aber so sehr beeindruckt und beeinflußt hat, dass sie mit vielen anderen Acts fester Bestandteil meines Tages, meiner Woche, meiner Monate und meiner Jahre ist. Anders gesagt: Lebenswichtig.
Peter Kersten hat ja einen großen Ausschuß, betrachtet man einmal seine Veröffentlichungen unter dem Namen Lawrence und Sten. Das Leaving The Frantic Album hat schon einiges vorweggenommen; man hätte vielleicht ahnen können, dass der Sound, den man früher besser unterscheiden konnte: Lawrence sanfter, ambienter aber durchaus housig; Sten kälter, abgehackter, technoider aber auch housig, sich jetzt annähern würde. Denn Sten war auf Leaving The Frantic eben Lawrence näher gekommen, und Lawrence ist auf The Night Will Last Forever Sten näher gekommen.
Konkreter: Gab es auf The Absence Of Blight strukturiertere Songs, die leichter zu durchschauen waren, deren 4/4-Bassdrum (fast) immer einen sanften aber stetigen Halt gaben, deren Melodiesounds ähnlicher klangen, ist The Night Will Last Forever zerklüfteter, zerfahrener aber im positivsten Sinne.
Und: Früher war Sten schwerer zu verstehen, schiefer in den Melodien, knarziger und eckiger. Jetzt ist der Sound anders: die Melodien nachvollziehbarer, aber beide Seiten Peter Kerstens sind immer noch im Großen und Ganzen wundervoll minimalistisch, etwas düster und verkörpern eben die Summe richtiger Entscheidungen, die man in der Elektronik treffen kann: Beat (Drums & Percussion), Melodie (Lead- und Bass-Melodie), Produktion (Reverb, Delay...), Mixing.

Die Silver Mt. Zion Stücke als stillen aber endgültigen und triumphalen Sieg des Indie über den Mainstream empfinden/erfahren.

Wo ist eigentlich die Traurigkeit [der ersten Alben] von Cake und Grandaddy hin?

Ich finde, dass Herr Waldar eine gute Idee hatte und mache gleich mal mit.













Cover/Artwork kann man sich runterladen.
cover_comp (doc, 21 KB)

Enjoy.

logh

Ishkur´s Guide To electronic Music.

via Medium Flow.