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Pub-Musik = Pop-Musik. So zumindest ist es im Falle von „Landscape of our lives“ dem zweiten Album von The Boys of Summer, einer sechsköpfigen Band aus Berlin. Wie ein Unplugged-Event klingt „Landscape of our Lives“, viele musikalische Ideen sprudeln da durcheinander.

The Boys of Summer aus Berlin: Urban-Folk deluxe
Mit der Stimmung in dem Song, die der Band den Namen gegeben hat, ist die Musik von „The Boys of Summer“ aber kaum zu vergleichen. Das Stück von Don Henley, das für den Bandnamen Pate stand, ist melancholisch und verwaschen. Davon ist bei The Boys of Summer fast nichts zu hören. Glasklar ist dieses Album produziert und versucht fast durchgehend zum Tanzen anzuregen. Mitreißend für einen After-Work-Abend im Pub – mit kleinen nachdenklichen Elementen, so mäandert „Landscape of our Lives“ manchmal etwas verloren dahin. Als Hochzeitsband würden The Boys of Summer sicherlich beste Stimmung zaubern. Vielleicht ist das aber auch gleichzeitig ein Problem – bei Hochzeitsbands passt keiner so richtig auf, weil ihnen ein wenig der Charakter fehlt und die eigentliche Musik woanders spielt. Charakteristisch ist die Stimme von Sänger und Hauptsongwriter Stephan Albrecht aber auf jeden Fall. In den besten Momenten klingt sie ein wenig wie die von Kai Wingenfelder von Fury in the Slaughterhouse. Der Musik fehlt allerdings eine Portion Intensität und Schweiß. Aber vielleicht sind Intensität und Schweiß auch einfach bei der Aufnahme auf der Strecke geblieben.

Trauriger Robert the Robot: Wo ist der Schmalz?
Ist man beim letzten Stück „Robert the Robot“ angekommen, wünscht man sich, dass sich The Boys of Summer soundtechnisch etwas mehr getraut hätten: mehr Reverb, ein bisschen Delay, ein bisschen „Raum“ für alle Instrumente – „Landscape of our Lives“ krankt daran, dass oftmals noch die Vorstellung vorherrscht, alles Rauschen, alle Fehler, aller Krach müsste aus der Musik verschwinden, damit es sauber klingt. Live sind The Boys of Summer sicherlich mitreißender als auf diesem Album.