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Mit einer halbherzigen Geste verabschiede ich mich heute neuerdings vom Konsum der sozialen Kanäle Twitter, diversen Weblogs – und bleibe bei meiner bereits seit einiger Zeit vorhandenen Verweigerungshaltung gegenüber Kommentaren unter Leitartikeln und den meisten Internetforen. Diese Geste ist halbherzig ausgeführt, jedoch ist dem gegenüber eine hoher Frustrationspunkt erreicht. Habe ich selbst als early adopter früh mit dem Konsumieren und Bedienen sozialer Kanäle begonnen, hat die Frustration über fehlende Stufen der Reflexion innerhalb dieser extrem zugenommen. Der Senf kommentiert den Senf und es gibt eigentlich gar keine Wurst mehr. So kann man das Ganze formulieren, mit einem Humorlevel, der den Witzen auf Twitter sehr gerecht wird. Ich glaube nicht mehr an die Gegenbewegung, die Twitter und Weblogs und Kommentare sein könnten. Zumindest nicht in der ersten Welt. Hier sind die Egos inzwischen zu groß, und die Profilneurosen zu verbreitet. Stattdessen werde ich fortan ein alter Furz werden, der von Büchern und Print schwärmt und den Untergang der kulturellen Welt in den digitalen Medien sieht. Ich kann mir einfach nicht den 34829. Blogbeitrag über die Lebens- und Weltgedanken einer Schreibergeneration durchlesen, die noch nie über den Rand ihres mit Fast Food gefüllten Tellers geschaut hat – obwohl alles sehr schnell verfügbar wäre. Helmut Schmidt hat mal davon gesprochen, dass er sich nicht mit Tagespolitik beschäftigen möchte, zu dieser Kategorie ist innerhalb der Politik aber auch anderer gesellschaftlich relevanter Kategorien der Stunden-, Minuten- und Sekundentakt hinzugekommen. Zu schnell und irrelevant für mich, meine kleine geistige Welt und Meinung, und mein kurzes Leben. Aktivismus und Aktionismus sind keine Instrumente des Widerstands mehr, sondern vom vorherrschenden Systemkatalog einverleibte Techniken der Relativierung vieler Bedeutungen geworden. Bleibt nicht viel mehr als sich auf einige alte Publikationswege zu konzentrieren, die in mancher Hinsicht noch einen Filter für relevante und durchdachte Meinungen aufweisen. Im Internet ist das nicht mehr der Fall, das Stimmengewirr zu laut und eben – ein Gewirr.