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Ich habe am Grab meiner Eltern den Schnee vom Grabstein gewischt und gedacht: Es ist viel zu kalt, hier zu liegen.

Man versucht immer das alles festzuhalten, aber in wirklichen Momenten des bewussten Beobachtens von Beleuchtungen und des Schreitens durch Schnee, während man hört wie er knirscht wusste ich: wahrscheinlich wird das das erste und einzige Mal dieses Jahr bleiben, denn die Zeit geht einfach zu schnell vorüber.

Gestern nachmittag schlief ich und träumte, daß ich mich mit meiner Schwester unterhielt und merkte dabei, daß das ein Traum sein muß. Ich sagte also zu ihr: "Das ist ein Traum, oder?" - "Nein, das ist kein Traum", und sie beugte sich vor, als wollte sie etwas besonders kompliziertes erklären. "Dann sag mir welchen Tag wir heute haben." - "Das ist kein Traum, Benny." - "Ja, dann sag mir doch einfach welchen Tag wir heute haben!" Sie zögerte, lächelte und sagte: "Übermorgen." Sie konnte mir keinen Wochentag sagen, weil es ein Traum war.

Heute Nacht habe ich geträumt, dass ich mich auf Höhe der kleinen Aue auf einem Feld befinde und ein Unwetter naht. Es ist das Maisfeld, das schon Ende der 80er Jahre einem Fußballfeld und dann der neuen Siedlung gewichen ist, aber in meinem Traum ist es eine Wiese. Ich stehe auf dieser Wiese, es ist abends und dämmert und ich bewege mich in Richtung Frotheim. Ich werde von dem nahenden Unwetter absolut überrascht und ich weiß gleichzeitig, dass es mich das Leben kosten wird. Der Himmel wird orange und rot, der Wind weht stark und es brauen sich Wirbelwinde zusammen. Ich möchte fliehen, drehe mich um und bin aber sehr langsam. Trotzdem komme ich an meiner Heimatstraße an und treffe sogar ein paar Leute, die aber alle sehr abweisend sind. Das Unwetter - so schlimm und endgültig es auch aussah - verzieht sich wieder. Ich wache auf.
Quelle: Den Traum der heutigen Nacht kann ich genau an zwei Bildern nachvollziehen. Gestern malte ich zwei Bilder mit Acryl und Öl, die beide einen blutroten Himmel mit Bäumen davor zeigen und gestern Abend um 22:30 Uhr machte ich ein Foto vom Balkon aus, das den sehr dunkelblauen Abendhimmel mit Wolken darstellt. Diese beiden Bilder vermischten sich im Traum.

Sonderlich.

Die Abkürzung R.I.P. des lateinischen Ausspruchs "Requiescat in pace" ist eine Beleidigung und Beweis der Geringschätzung gegenüber einem Verstorbenen. Zwei Dinge tragen dazu bei: 1. Sich im Angesicht des Todes nicht die Zeit zu nehmen, den Ausspruch voll auszuformulieren, 2. die phonetische Nähe zum Verb "rip".

Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit ist frei. Es ist endlich frei, nicht mehr nur den einen Auftritt zu haben, sondern unabhängig vom Moment immer neu auftreten zu können. Im Angesicht des Betrachters ist es für das Kunstwerk immer ein neuer Auftritt, den es leisten muss und wie kann es das im Zeitalter vor der technischen Reproduzierbarkeit erreichen? Dort ist es innerhalb der Aura gefangen, die es nicht selbst besitzt sondern die der Betrachter ihm verliehen hat. Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit verliert nichts, es gewinnt endlich gegen die vermeintlich göttliche Einzigartigkeit. Nun liegt es endlich am Subjekt sich mit dem neu auftretenden Ding auseinander zu setzen und somit Kunst überhaupt zu erkennen. Das Kunstwerk im Zeitalter vor der technischen Reproduzierbarkeit ist leicht zu finden. Es ist so wertvoll, dass es nur in geschützten Räumen aufbewahrt und somit auch nur da erkannt werden kann. Innerhalb der Reproduzierbarkeit muss es nun entdeckt werden, der Betrachter gerät nun also endlich in die Position des Denkenden, der den Sprung in der Wahrnehmung nachvollziehen muss. Das Kunstwerk ist nun nicht mehr eine Einzigartigkeit, die abprallt weil sie so besonders ist, sondern sie hat die Möglichkeit (zunächst) unerkannt immer auch zu umgeben und ein angenehmer Begleiter zu werden.

Ist es eigentlich wirklich möglich heutzutage in einer Band zu spielen und sich keine Gedanken über die politische Auswirkung der eigenen Ausrichtung Gedanken zu machen? Und wenn man das tut, kommt man dann nicht zu der Erkenntnis, dass man daran arbeiten sollte das Etablierte, Klassische und Konventionelle zu hinterfragen und dann eben anders zu arbeiten? Und kann es sein, dass es nach wie vor wichtig ist, eine gewisse Machtposition innerhalb des musikalischen Schaffens vom Thron zu stoßen und sie durch oszillierende Parallelitäten zu ersetzen? Als Bsp.: welche Gegensatzpaare gibt es also heute? Ich würde sagen Song und Skizze. Noten und keine Noten. Proben und spielen. Rhythmus-/Melodiesektion und Gleichberechtigung. Das soll reichen. Wenn man sich anschaut, was z.B. der Krautrock an klugen Gedanken hervorgebracht hat, wie kann man dann noch darauf hinarbeiten einen gewissen Standard zu erreichen, den jeder halt so hat. Das interessiert mich dann doch eigentlich nicht mehr. Es sei denn, ich habe jeglichen Kunst aus meinem Arbeiten hinausbefördert und möchte nur noch "Geld" machen - das es nicht mehr gibt. Ich kann das nicht. Ich kann so nicht arbeiten. Und deswegen bin ich gestern aus dem aktuellen Projekt ausgestiegen - wieder einmal.

Ich sage zu meiner Arbeitskollegin E. unter einem Vorwand und merke, dass ich es aber ernst meine: "Es ist so wie in diesem Satz: man wacht eines Morgens auf und merkt, dass man alt geworden ist."

Die isländische Band Múm brachte 2004 mit "Summer make good" ein Album heraus, das vom Soundraum her dem 2012 Album "Valtari" von Sigur Rós her sehr ähnlich war. Irgendwie muss ich da an Schiffe denken, alles schwankt und wackelt wie bei einem rauen Seegang. Übel wird einem auch.
Es geht bei Sigur Rós auf "Valtari" eigentlich wieder um den gleichen Soundraum wie schon bei vorigen Releases. Da hat sich nicht viel geändert. Wenn man so will, sind Sigur Rós die Ramones des Post-Rock. In regelmäßigen Abständen immer das gleiche Album rausbringen. Das An- und Abschwellen ist dabei wichtigstes Element von Sigur Rós geblieben. Der schwebende Moment nach dem Anschwellen besteht dann zumeist aus sehr schön aber glatt klingenden Streichern, Sustain-Gitarren oder dem Falsett-Gesang von Jonsi. Hab ich das nicht schon beim letzten Album geschrieben? Kann sein, denn "Valtari" klingt verdächtig stark auch nach "Spilum", das wiederum schon verdächtig geweichspülert nach "Takk" klang.
Verzerrt bollernde Drums wie bei "Varúð" können daran auch nichts mehr ändern. Vor allem nicht, wenn sie so uninspiriert gepoltert sind wie bei diesem dritten Track des Albums. Snares scheinen Sigur Rós nicht mehr so gerne einsetzen zu wollen. Bis zum Ende des Albums habe ich keine einzige gehört. Wie immer klingelt und klimpert alles im Hintergrund, während irgendwo die Streicher einsetzen und lauter werden. Allein, niemals hat das ein Ziel außer den Weg für Jonsis Stimme zu bereiten. Und das ist zu wenig. Gipfel der Belanglosigkeit auf Spilum war der Elton-John-Gedächtnis-Track "Ára Bátur", auf "Valtari" ist das ganz klar die gesamte zweite Hälfte des Albums angefangen mit dem dem mäandernden "Dauðalogn", das auch gleichzeitig eine Mikro-Veränderung in Sigur Rós Schaffen andeutet. Eine Hinwendung zur Pastor- und choralität. Gefolgt ist dieser Track von dem in den gleichen Kategorien belanglosen Gebimmel von "Varðeldur", dem Titelstück "Valtari" und "Fjögur píanó". Selten habe ich solch eine banale Aneinanderreihung von undefinierbaren Streicher- und Glockensounds gehört. Eingesponnen in ihren eigenen Kokon düsen Sigur Rós durch den Kosmos der süßlichen Streicher. Das ist nur noch was für ganz unbedarfte junge Mädchen und Jungs mit selbstgestrickten Wollmützen.

Ich bin jederzeit mehr als bereit zur Begeisterung über Sigur Rós zurück zu kehren, sobald sie ihre Inspiration wiederfinden, wo auch immer sie diese zuerst her hatten.

Heute Nacht habe ich geträumt, dass ich im Gemeindehaus einer katholischen Kirche etwas zu tun habe. Auf dem Weg dorthin traf ich einen alten Mann, der ein geschichtliches Buch geschrieben hat, das aber auch etwas mit Umweltschutz zu tun hat. Im Gemeindehaus hören wir erst eine Ansprache und müssen dann eine Art Hausaufgabe erledigen. Dafür muss ich mir aber das Buch erst ausleihen. Die Angestellte dort ist schon sichtlich genervt von ihrer Arbeit.