(Unknown) Comedy
Archäologie der Songs
Bücher
Diagnose
Durch Schall und Rauch
Geschichte kurz
Ich wollte was schreiben über:
Ich würde gerne wissen, was ich gemeint hab, als ich in mein Notizbuch schrieb:
Im Kino (gewesen)
Konzerte
Liedtexte oder Zitate
Musik
Probe Objektiv
SB Warenhaus
Spracherkennung
Traumtagebuch
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
La disposition des matières est nouvelle. Non-Casual Blogging.™

 
Aus Versehen mixte ich heute zwei Musiken zusammen, aus deren Gesamtsound dann etwas entstand, was ich nicht als Effekt meines Fehlers der Computerbedienung identifizieren konnte, sondern für eine Entwicklung im Post-Rock-Elektronik Genre hielt. Ich hatte die 70s-Psychedelic-Band Vanilla Fudge meinem iTunes-Player hinzugefügt und aus Versehen auf Play gedrückt, so dass deren Song „Street Walking Woman“ lief. Gleichzeitig hatte ich mit dem Winamp das Dustland Album der Band The Gentlemen Losers gestartet und dort lief deren Song „Silver Water Ripples“. Beides gleichzeitig rief in mir den Eindruck hervor: Interessant, jetzt mixen diese neuen Elektronik-Post-Rock Bands unter ihre Musik 70s-Samples. Als ich den Fehler bemerkte und Vanilla Fudge abstellte, wurde die Musik The Gentlemen Losers‘ gleich um einiges uninteressanter und eintöniger (um später dann doch wieder interessant zu klingen) . Ich wage es jetzt aber nicht, aus beiden Bands einen neuen Mix zu machen, da ich fürchte, dann mit solchen Experimenten nicht mehr aufhören zu können.

Nur noch die Statistiken bei Last.FM können nun beweisen, wer in der letzten Zeit wirklich noch Michael Jackson gehört hat (geht man erst einmal von der unmanipulierten Evidenz der Zahlen aus); ein Umstand, für den sich die meisten geschämt haben werden, so wie man sich anscheinend allgemein schämen muss, wenn man sogenannten Achtziger-Pop hört, vor allem wenn man sich wissenschaftlich mit Musik auseinandersetzt. Wie ein Aussätziger wird man behandelt, da viele immer noch wie blind hinter der dialektischen Aufklärung und der Frankfurter Schule hinterherlaufen. Da ist man wie der Sawyer der Medien- und Kulturwissenschaften, wenn man das Gegenteil behauptet. Natürlich ist nicht alles aus den Achtzigern Michael Jackson, und natürlich ist nicht alles, wo Achtziger-Pop drauf steht auch Achtziger-Pop. Kulturwissenschaftler nehmen so etwas wie den Tod eines Künstlers oder Stars aber gerne als Anlass, um sich dann einmal mit den Umständen und Inhalten zu beschäftigen, deswegen wird es jetzt ganz hässlich werden. Sie werden jetzt alle ankommen und etwas gehaltvolles an und in Michael Jacksons Werk finden und dann gibt es einen Sammelband, der Michael Jackson auch endlich als in der Kulturwissenschaft angekommen auszeichnen wird. Dabei treiben sie ein ganz perfides Spiel mit dem, was Michael Jackson als Ausnahme ausgezeichnet hat. Zuerst fressen sich die Kulturwissenschaftler an einer angeblichen Indie/Mainstream-Opposition fett, vernichten alles was glitzert und glamourt und ernennen den Schmutz und Fehler einfach mal als ursprünglich Gutes, um dann zu erkennen, dass es nicht so ist. Diese Erkenntnis wird aber nicht groß herausposaunt, sondern erst einmal leise verkündet oder es wird gar darüber geschwiegen. Mit der Abschaffung eines großen herrschenden und herrischen Diskurses wurde ein noch schlimmerer geschaffen, der des Indie-Underdogs, angeführt von den Indie-Robin Hoods. Und die hatten nur einen großen Feind, wenn man einen benennen könnte, der für die Gemachtheit in der Pop-Welt steht: Michael Jackson. Im Tode aber darf man niemanden verlachen, verhöhnen, niedermachen, deswegen wird es jetzt hässlicher als es die ganze Zeit sowieso schon war. Sie ziehen Michael Jackson auf ihre Seite, indem sie ihm den Stempel der Wissenschaft verpassen und das Thema nicht so behandeln werden, als hätte Michael Jackson diesen Stempel schon lange verdient, das werden sie ihm nicht zugestehen. Für die Rehabilitation einer Wissenschaft, die sich viel zu lange mit Polen, mit Plus und Minus, mit Gut und Böse aufgehalten hat, und sich konsequent den Erkenntnissen über Diskontinuitäten verweigerte und nicht dem Fehler im Fehler erkennen wollte, wären Artikel und Aufsätze notwendig, die sich nun endlich mal daran machen, den Mainstream aus der Zeit zwischen 1979 und 1985 vom Nebel zu befreien.
Natürlich bin auch ich selbst einmal dieser einen Wahrheit hinterher gelaufen und habe mit flammenden Worten für das Gute Kleine gegen das Böse Große geeifert, lange Zeit und viele Jahre lang. Aber niemals hätte ich eine genealogisch erinnerte Pop-Vergangenheit verleugnet oder die Zerstörung ihrer gar schriftlich zu einer Wahrheit erhoben. Nun kann man sich nur noch den Massenmedien gegenüber abschotten, um all das nicht zu hören, nicht allerdings gegen die Öffentlich-Rechtlichen oder die Privaten, nicht gegen den SPIEGEL oder DIE ZEIT, nicht einmal gegen die BILD; nein, in Acht nehmen muss man sich gegen das rauschende Gelaber der Twitters und Facebooker, die wesentlich pietätloser über alles plärren, was eben so den ganzen Tag lang passiert. Wenn man das, was einem wichtig ist, nicht zerstört sehen will, muss man sich vor diesem trampelhaften Meinungsgepolter in Acht nehmen.

26. Juni 2009
Es musste ja soweit kommen. Da ich viel zu viel LOST schaue, träume ich heute Nacht also auch davon. Ich träume, dass ich V. und O. erzähle, ich hätte eine Szene bei LOST gesehen, in der Sawyer auf einem kleinen Boot auf einen See hinausfährt und dort kiloweise Kopierpapier ins Wasser wirft und dabei so etwas sagt wie: „So erwartet ihr es ja von mir, also mache ich es auch.“ Und genauso etwas hätte ich auch geträumt erzähle ich ihnen weiter. Dabei bin ich ganz aufgeregt und begeistert, weil das noch mehr zeigt, wie toll die Serie ist.

Ich weiß gar nicht, wieso ich das mit dieser bescheuerten Pause gepostet habe, so selten wie ich etwas poste, kann ich das auch in den Momenten tun, in denen ich dann online bin...

21. Juni 2009
Heute Nacht habe ich geträumt, dass ich auf der B239 in Richtung Kirchlengern unterwegs bin und A. fährt. Sie ist ziemlich erbost, als ich sie kurz vor dem Blitzer vor der Tankstelle, an der bis Februar 2007 der ca. 15 m große Metallmann mit dem gut sichtbaren Geschlechtsorgan stand, bis er von Kyrill umgeweht wurde und glücklicherweise nicht auf dem Dach der Tankstelle landete, sie ist also ziemlich erbost als ich sie aus extrem überhohter Geschwindigkeit zum Bremsen warne und tut so, als hätte sie das sowieso gewusst, dass sie gleich bremsen muss. Wir landen in Kirchlengern bei einer Familie von Russlanddeutschen, die meinen Vater aufgenommen haben. Ich höre seine Stimme, bevor ich ihn sehe aus dem Flur des Hauses der Familie, in dem auch eine alter grüner Audi 80 steht, der gerade verkauft wird. Er sieht noch aus wie neu. Ich gehe deshalb davon aus, dass der Traum Anfang der 80er Jahre spielt. Im Traum bin ich doch jetzt, und weiß, dass mein Vater eigentlich tot ist oder totkrank. Ich gehe zu ihm ins Haus, während A. draußen mit der Familie redet und setze mich zu ihm aufs Sofa und rede mit ihm. Worüber, weiß ich nicht mehr. Auf jeden Fall schweben A. und ich irgendwann aus dem Haus wie Geister, wie Beobachter einer Szenerie und ich lande in Kirchlengern/Herford in einer Computerfirma, in der ich vielleicht einmal gearbeitet habe. Ich versuchte mich im Halbschlaf auf dem Weg zum Aufwachen zu erinnern, ob ich dort wirklich einmal für eine Weile gearbeitet habe, kann mich aber nicht erinnern. Jetzt, wo ich schreibe, weiß ich, dass ich nie dort gearbeitet habe, wahrscheinlich verwechsele ich all das mit C.-B. aus K.a.M. Auf jeden Fall arbeite ich dort in dieser Firma und habe aber mit niemandem Kontakt. In der Mittagspause fahre ich im Fahrstuhl hinunter und bemerke, dass am Display des Fahrstuhl der Arbeitsspeicher der zeigenden Grafikkarte kaputt ist, da die genau die roten Strichelchen produziert, die meine defekte Grafikkarte in der wirklichen Welt produziert hat. Dadurch, dass ich das melde, will ich Pluspunkte beim Chef sammeln. Der Fahrstuhl scheint nicht bei E anzuhalten, deswegen drücke ich in Hektik alle möglichen Knöpfe und dabei auch aus Versehen einen dezenten Alarm. Obwohl der kein großes Aufsehen verursacht, will ich nicht, dass man weiß, ich hätte den Alarm aus Versehen ausgelöst und verschwinde daher schnell aus dem Fahrstuhl, bevor jemand kommen und nachschauen kann. Danach gehe ich in die Tiefgarage, wo mein Auto steht und sehe dort die anderen Mitarbeiter stehen, die Pause machen. Sie verkaufen alle etwas und zuerst meine ich, es wären Drogen, bis ich merke, dass es kleine Gebäckteilchen sind.

Aufgehört, mich zu wehren.

Was wird der Tee gleich mit mir machen?

Einmal der Herr

Wir sind die Letzten.

Deklamationstheorien.

Neben den Soloalben von Jeremy Enigk und Herrn Lytle, nehme ich diese Neuigkeit von Tortoise ebenfalls als sehr angenehme Einladung zum Sommer an. Wir erinnern uns, vor gut 5 Jahren hat es hier schon einmal so etwas gegeben.

"Ich war schon in der Schule ein Profi am Barren", sage ich zu meiner Begleiterin, aber es ist natürlich als Witz gemeint. Ich versuche aus einer Lücke zwischen Sofarücken und Heizung, die so tief ist wie ein Graben, Kleingeld und USB-Sticks herauszuholen, aber es ist eine fremde Wohnung. Aber als ich in diese Lücke rutsche, ist es wirklich ein Graben, an einer Straße, auf der Autos im Stau stehen. Ein Mann aus einem alten Mercedes, der in meinem Traum wie aus einem alten Film glitzert, versucht, wie ich, an die Sachen auf dieser Wiese heranzukommen und läuft auf einen Fussball zu, um ihn wegzuschießen. Dabei stolpert er und fällt hin.

Lorenz Engell: Macht der die Dinge? from Martin Schlesinger on Vimeo.


Heute Nacht habe ich geträumt, dass ich wiederum in meinem alten Gymnasium zum Mathematikunterricht bei Herrn S. gehe, oder darauf warte, dass er beginnt. Vorher denke ich jedoch anscheinend, es sei eine gute Idee, auf dem Dach ein Buses mitzufahren, ich habe mein altes blaues Cordjackett dabei an. Als ich merke, dass ich dann ja aber zu spät zum Mathematikunterricht komme, springe ich während der Fahrt vom Dach ab und laufe zurück. In meinem Klassenraum bereitet sich schon alles auf den Unterricht vor und ich sitze ganz hinten mit S. neben mir. Plötzlich sehe ich aus der Ferne meinen Vater mit zwei seiner Brüder auf den Klassenraum zukommen, sie wollen wohl am Unterricht teilnehmen. Sie setzen sich nach ganz hinten vor die Fensterbank und mein Vater bemerkt mich erst gar nicht, obwohl er sich ja sicherlich nicht zufällig diese Klasse ausgesucht hat. Dann beginnt der Unterricht und ich habe anscheinend meine Post in den Klassenraum zugestellt bekommen, denn ich schaue sie mir noch kurz vorher durch. Als Herr S. dann herein kommt, habe ich sogar das Gefühl bei den Hausaufgaben drankommen zu können, denn ich habe sie sogar gemacht. Bevor der Unterricht allerdings beginnen kann, wird der Klassenraum zu so einer Art Marktplatz, auf dem lauter Leute aus verschiedenen Ländern verschiedene Sache anbieten und darum feilschen. Es wird sehr laut im Klassenraum und ein Unterricht ist nicht möglich. Als ich mich nach hinten drehe, und dabei aus Versehen die Jacke einer Marktbesucherin streife, sieht mein Vater mich und lächelt, weil ich so höflich zu der Marktbesucherin bin.

06:51 Uhr: aufwachen
06:54 Uhr: Nietzsche lesen