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Jan Wigger schreibt Bullshit in seiner Mogwai-Rezension. Das Wort „Postrock“ darf nicht erwähnt werden. „Postrock“ wurde mehr vermieden als erwähnt und beschreibt recht gut viele Bands, die unterschiedlich klingen aber im Herzen eins sind. Und dann bringt er selbst den Klops zum Schluss, indem er „Spiderland“ von SLINT erwähnt. Das ist ungefähr so, als würde man sagen: Wie oft hat Adam Green eigentlich Bob Dylan gehört? Bob Dylan stellt die Spitze eines Stammbaums dar, genau wie SLINT, deswegen waren sie aber noch lange kein direkter Einfluss. Nur weil zwei Bands mal Postrock genannt wurden, hat die eine doch nicht von der anderen abgeguckt. Soweit ich weiß, stehen Mogwai dann wahrscheinlich eher auf Death-Metal, Herr Wigger, zumindest legen zwei von ihnen in einem Club abends Death-Metal auf. Also lassen sie in Zukunft wirklich die Finger von Instrumental-Alben Rezensionen.

Wieso lag ich heute Nacht eigentlich die ganze Zeit wach und konnte nicht einschlafen? Ach so, stimmt ja, ich musste mir den Kopf darüber zermartern, dass es Gedankengänge gibt, die immer neu gedacht werden müssen, wie z.B. Erklärungen, die man Ämtern macht, die einen überwachen; dass ich vergessen hatte, meinen Videorecorder zu programmieren, die Oscarnacht aufzunehmen; dass ich schon wieder einen Button verloren hatte, und dass ich immer noch Buttons trage; dass es Menschen gibt, die mit Pfennigen bezahlen, Kassiererinnen, die das nicht merken, und ich weder den Kunden noch die Kassiererin darauf hinweise sondern einfach beobachte. All diese wichtigen Gedanken. Und heute Vormittag träume ich, dass J.N. mich besucht, wir zusammen Nokia-Würstchen essen, G. sagt, dass er nicht so viel essen kann, obwohl er es im wirklichen Leben doch kann und seine Schwester, die ich seit Jahren nicht gesehen habe, mir auf die Nerven geht.

Es ist ganz gut, dass es Dinge gibt, die man nicht abschütteln kann, auch wenn man das vielleicht einmal wollte. Es gab Zeiten, da habe ich Metal in jeder Form rigoros abgelehnt, meinte über aggressiver Musik stehen zu müssen und Metal als Proll-Ausdrucksform zu sehen. Metal erschien mir als zu unintellektuell und anspruchslos, und auch wenn ich das niemals so für mich formuliert habe und immer meinte: ich höre die Musik, die mir gefällt und nicht das, was gerade zu meinem Leben passen soll oder angesagt ist, so habe ich doch auf Metal verzichtet, um mit mir selbst ins Reine zu kommen. Nun, ich kann Metal sicherlich nicht in jeder Situation hören. Aber auch der minimalistische Techno von STEN ist sicherlich nicht Musik für jede Minute des Tages.
Natürlich kann Metal in jungen Jahren stark die eigenen Einstellungen beeinflussen, weil Metal auch immer gleich einen Katalog an Lifestyle mitbringt, und ich weiß auch, dass ich bei Leuten, die nie Metal gehört haben und die jetzt meinen, was von Musik zu verstehen, niemals als gleich angesehen werde, eben weil ich jetzt nicht mehr meine Wurzeln verleugne. Aber das macht mir nichts aus. Es ist sogar so, dass man von anderen Leuten missachtet wird, die ansonsten nicht besonders viel Musik hören und bei Metal an Alice Cooper den Gruselgeschichten über Ozzy Osbourne denken. Irgendwie scheint es immer noch so die Ansicht der Menschen zu sein, Metal hätte vorrangig etwas mit dem Teufel und eventuell seiner Anbetung zu tun, aber wenn schon nicht das, dann zumindest mit Gewaltverherrlichung und dem B Ö S E N an sich. Es gibt da allerdings feine Unterschiede zwischen Verherrlichung und Beschäftigung und Auseinandersetzung mit einem Thema.
Metal kann durchaus anspruchsvoll und avantgardistisch sein, das zeigen und beweisen ULVER seit über 10 Jahren mit ihren Alben, auch wenn ihre jetzigen Alben mit Metal nichts mehr zu tun haben.
Und es gab da vor ca. 10 Jahren eine Band namens VED BUENS ENDE, die das ultimative Avantgarde-Metal Album herausgebracht haben, nämlich "Written in Waters".
Metal stellt für viele eine unüberwindbare Hürde ob ihrer Aggressivität dar. Diese Aggressivität äußert sich dann nicht nur in der Musik, sondern auch oft in dem Artwork und dem Auftreten der Bandmitglieder. Ich verstehe das. Ich verstehe auch, dass Menschen Angst vor Dingen haben, die sie nicht kennen und verstehen. Das ist in allen Bereichen so.
Es wird für einen Künstler schwierig, wenn er mit seiner Kunst in die Öffentlichkeit geht, sei es mit einem Film, einem Buch oder einer Zeitschrift, einem Bild oder einer Skulptur oder einer Installation oder einer Zeichnung, einem Album. Von dem Zeitpunkt der Veröffentlichung wird dem Künstler Unverständnis und Kritik oder auch überschwängliches Lob und Huldigung entgegen schlagen. Bei Metal wurde gleichzeitig viel richtig und viel falsch verstanden.
All das habe ich jetzt eigentlich nur geschrieben, weil es wieder eine Kollaboration zwischen Musikern von ULVER und DODHEIMSGARD gibt, unter dem Namen CODE.
Deren Album "Nouveau Gloaming" reicht m.E. nicht annähernd an die Stücke von „Written in Waters“ heran, jedoch gefällt mir einfach die Herangehensweise an Metal und auch deren Bildersprache.
Pluswit wird sicherlich auf TAUMATIAE noch tiefer darauf eingehen, es ging mir hier nur um die Öffentlichkeit meiner Wertschätzung des Metal.

Gespenster.

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Metzger Cartoon.

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Weckt mich, wenn’s vorbei ist.

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Sie waren damit beschäftigt, die Musik neu zu erfinden.

malewitsch

A terrible certainty comes with this evening.

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Went to school and I was very nervous; noone knew me, noone knew me.

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Which way am I facing?

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I´ve built my life around my blog.

Noch nie wurden durch Fernsehen und andere Medien übertragene Images so ungefiltert und unreflektiert kopiert, wie durch die Jugend, die zur Zeit Abi-Partys und ähnliches veranstaltet. Da ist es ganz groß in, Macker und Tussi zu sein/zu spielen. Es wird nicht einmal mehr eine Tiefe angetäuscht, man versucht nicht einmal mehr, jemand zu sein. Das Ziel ist, attraktiv zu sein. Die Jungen für die Mädchen und die Mädchen für die Jungen. Am Anfang fragt man sich auf so einer Party dann vielleicht, wieso ein DJ ausgesucht wurde, der wirklich die ganze Zeit nur zwischen R’n’B, Dancehall und Pimp Hop hin und her torkelt und dabei zwischendurch amateurhaft die Platten kaputtscratcht. Mit der Zeit merkt man, dass die Musik eh nur dazu dient, das Partyfeeling am Leben zu erhalten und die Kids am Tanzen zu halten. Ungelogen stehen die meisten auf der Tanzfläche, ihre Becken und Arme bewegen sich, aber der Kopf schaut nur herum, ob andere zuschauen. Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem die Kids nur noch weiße Leinwände sind. Und auf diese Leinwände wird projiziert. Was auch immer gerade passt. Klamotten, Schminke, aber auch ganze Einstellungen und Lebenswege. Was ihnen Spaß macht, schauen sich die Jugendlichen im Fernsehen ab. Keine Nachfrage, kein Prüfen. Nachmachen und abgucken. Dass dabei eine Menge Scheiße abgeguckt wird, eine Menge Eindimensionalität, fällt nicht mehr wirklich auf. Gegenbewegungen sind im Keim erstickt, gelungene Verwebungen der Genres werden ignoriert, immer von der Masse her gesehen versteht sich. Zum Schluss trete ich auf das hurengeschminkte Gesicht eines auf ein Plakat gedruckten Püppchens, das für die nächste Abi-Party wirbt, und gehe.

[Richtig vollständig wäre der Artikel eigentlich nur mit der Überschrift gewesen. Ich hatte das vergessen.]

Evokation. Hermeneutik. Pleonasmus.

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Freitag wenn.

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Ich sag´s mal nur als Gedankenanstoß.

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Der englische Quotient.

Gestern nach Syriana wurde mir bewusst, wie beschissen verlogen das eigentlich ist, dass ich nach dem Kino in mein Auto steige und nach Hause fahre, nachdem ich mich darüber aufgeregt habe, wie korrupt und skrupellos die Fäden im Ölgeschäft gezogen werden, wie undurchsichtig es wird welche Nation wann was warum macht, und wie schwierig es ist, all das einzuordnen und angemessen zu bewerten.
Da sitze ich also im Kino, und 25 Minuten nachdem der Film angefangen hat, trudeln die letzten Zuschauer ein, die ja, wie ich, mindestens 8 Euro bezahlt haben. Wie wollen die jetzt den Film noch kapieren bzw. was genau hat sie daran gehindert, pünktlich im Kino zu sitzen? Dachten die wirklich, die Werbung würde 50 Minuten dauern? Oder musste die Tussi in der Gruppe sich noch so lange schminken oder telefonieren, oder die Typen irgendwo cool herumstehen oder was?
Na ja, ich hatte mich gerade beruhigt und versucht, das Geknurschpel und Geraschel der anderen zu ignorieren, da latscht so ein Heini in den Saal und fragt einen der Aufpasser, die immer zwischendurch in die Vorstellung kommen: „Ich wollte eigentlich in Casanova, wo muss ich denn da hin?“ Nach Venedig, hätte der Aufpasser sagen sollen, doch er wies ihm den Weg in den richtigen Saal und von da an war Ruhe.
Na ja, zumindest bis zum Abspann, als ich mich dann vergewissern wollte, dass das eine Lied im Film wirklich von Do Make Say Think war (war es auch, und zwar „Chinatown“ vom & Yet & Yet Album), da quatschten nämlich die Angestellten des Kinos, mit den Müllsäcken in der Hand, wie bescheuert es sei, alleine ins Kino zu gehen, dass man dann ja niemanden zum Reden hätte usw., während ich direkt vor ihnen alleine im Kino saß. Da ging ich dann raus, stieg ins Auto mit dem Öl, an dem Blut klebt, und fuhr nach Hause.

Ich war mal jemand, ich wusste Bescheid. Und ich will da wieder rein, in den Diskurs, in das ständige Hin und Her, in den inneren Krieg des Musikers, und in die Fragen, die er sich selbst stellt. Ich will die Frage sein. Ich will mir überlegen müssen, wie ich dieses oder jenes mache.