(Unknown) Comedy
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Durch Schall und Rauch
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Ich wollte was schreiben über:
Ich würde gerne wissen, was ich gemeint hab, als ich in mein Notizbuch schrieb:
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6,50 Euro. Kino, Mittwochabend. Das schlägt mir auf den Magen. Das Nebenbei dann jetzt erst mal vorneweg: die beiden Damen Tanten neben mir sind nach 10 Minuten eingeschlafen und schnarchen vor sich hin. Das nervt. Die beiden Typen neben uns scheinen sich lange nicht gesehen zu haben, wie meine Begleitung vermutet, derjenige, der links sitzt, wackelt immer so ganz schnell mit seinem rechten Bein beim Sprechen, er ist bestimmt nervös, weil er eine Geschichte erzählt, in der vorkommt, wie toll er ist, durch sein Wackeln wackelt aber die ganze Sitzreihe und meine Begleitung wird durchgeschüttelt. Das macht alles sehr schwierig.
Und so sind die Umstände für diesen Film nicht allzu gut. Zum Film selbst: Ich bin durchs Nicht-Fernseh-Gucken-Können etwas aus der Materie... wer waren denn die Zwillinge oder Geschwister, die in der Episode mit Steve Buscemi spielen? Was machen die denn sonst so? Und wer war diese Tussi, die am Tisch saß und sich Schusswaffenkataloge angeschaut hat? Das waren nämlich auch die beiden schlechtesten Episoden. Weder lustig noch sonst irgend etwas. Für die Episode mit Iggy Pop und Tom Waits muss man wahrscheinlich Iggy Pop und Tom Waits mögen, oder den einen mögen und den anderen hassen, aber ich kann sie beide nicht besonders leiden. Die besten Episoden waren die letzten drei, besonders die mit Alfred Molina und Steve Coogan war wirklich gut gespielt und gedreht. Und die Kombination RZA, GZA und Bill Murray ist klasse.
Hätte ich diesen Film vor drei Jahren gesehen wäre ich wahrscheinlich begeistert gewesen, doch irgend etwas hat sich geändert, irgendwie hat sich die Welt weitergedreht und jetzt kann ich das Rauchen und Kaffe trinken nicht mehr so coool finden.
P.S. Roberto Benigni ist so dermaßen scheiße, AHHH!!!

Bald werden keine Jugendlichen mehr wissen, dass man durch das Fernsehen seinen Musikgeschmack schärfen und erweitern konnte, dass man Informationen über neue und interessante Bands erhielt, dass sich das Fernsehen traute, für einen - relativ - kleinen Profit Sendungen zu zeigen, in denen Bands auftraten, die keiner kannte. In den letzten drei Monaten habe ich insgesamt vielleicht 3 Stunden fern gesehen, fühle mich, als hätte ich etwas verpasst, doch ich glaube, ich irre mich da. Das (Musik-)Fernsehen liegt im Sterben.

Meldung von FAZ Net.

Beitrag inspiriert durch Frank.

Okay, für eine Review ist es schon viel zu spät, aber die Reviews hier sind so unwichtig und belanglos, dass es egal ist. Dieser Eintrag ist eh schon fast unter „Abgesänge“ zu filen, denn was Sparta sich auf ihrem aktuellen Album „Porcelain“ an Belanglosigkeit und Beliebigkeit erlauben, ist zum Haare raufen. Da hätte man wohl eher gedacht, dass sie bei ihrem Erstling noch unsicher klingen würden, dass sie mit der Zeit und Ablösung von der Vergangenheit immer besser werden. Sollte das aber so weitergehen wie auf „Porcelain“, dann kann man Sparta in Zukunft getrost im Laden stehen und auf den Festplatten ruhen lassen. Wenn man selbst Musik macht, fällt einem leider noch viel schneller auf, was Musiker auf ihren Alben „falsch“ machen. Das mag ja Absicht gewesen sein, wie billig die Songs strukturiert und aufgebaut sind, aber kann Jim Ward wirklich ruhigen Gewissens abends ins Bett gehen und sagen: „Schön, dass unser neues Album draußen ist?“ Wohl kaum. Also: die Songs auf „Porcelain“ klingen furchtbar langweilig, nach einem Mischmasch aus Irgendwas-Core und Rock, zwischendurch mal mit dem Präfix Post-. Dieser Mischmasch addiert sich aber leider zu einem Nichts. Es gibt keinen erkennbaren Verlauf in den Melodien, was nicht schlimm wäre, würden Sparta Neurosis heißen. Die Songs bestehen häufig aus lieblos aneinander geklatschten Akkorden, die von einer unerträglich hoch fiedelnden Gitarre begleitet werden, die fast ausschließlich in jedem Stück mit Delay belegt ist. Einzig und allein „While Oceana Sleeps“ kann man als einen hörbaren Song durchgehen lassen, alle anderen sind Verschwendung.

Ich denke in Mathe an dich.

Es ist gar nicht so schwer, Gene zu isolieren. Man nehme irgendwelches Gemüse, werfe es in den Mixer, mische etwas Wasser dazu, bis es suppig wird, gieße die Suppe durch ein Sieb in eine Schüssel, kippe Spülmittel und unter Rühren einen Löffel Weichspüler dazu. Dann fülle man das Gemisch in eine Glasschale und lasse vorsichtig seitlich am Glas Alkohol hineinrinnen, der oben auf der Gemüsebrühe schwimmt. Nun braucht man nicht lange zu warten, bis weißes, fadenartig verklumptes Zeug aufsteigt. Das ist die DNA des Gemüses, und die unterscheidet sich in nichts von unserer eigenen.

Demnächst mehr.

Auch nicht schlecht. Bei 2 oder 3 Dinge über Weblogs hat man sich richtig lieb.

am 22. November, 13:21 antwortete zitterwolf:
oh der grosse tobi
am 22. November, 13:24 antwortete micro_robert:
Geh scheissn, Wolfi.
am 22. November, 13:51 antwortete zitterwolf:
kleina is was?
am 22. November, 14:17 antwortete micro_robert:
Geh scheissn, Wolfi.
Muss man denn alles zweimal sagen?
am 22. November, 15:29 antwortete zitterwolf:
bier sollte man nich mit strohhalm saufen kleina
am 22. November, 15:34 antwortete micro_robert:
Immer noch besser als ständig unter Drogen, wie du, Wutziwauzi
am 22. November, 15:49 antwortete zitterwolf:
abbu du gibst wenichstens zu, dass du nich der grosse tobi bist?
am 22. November, 15:51 antwortete micro_robert:
viel besser: ich bin zitterwolf
am 22. November, 15:52 antwortete zitterwolf:
typisch zweiter bildungsweg
am 22. November, 15:54 antwortete micro_robert:
komm, hier... kutteln zum nachtisch.
am 22. November, 15:56 antwortete zitterwolf:
ja kind

Die arme Fliege. Hat keine Ahnung.

sanduhr

Ich denke immer: ich habe draufgeklickt, es muss jetzt etwas passieren. Ich habe draufgeklickt, es muss jetzt etwas passieren. Ich habe draufgeklickt, es muss jetzt etwas passieren. Ich habe draufgeklickt, es muss jetzt etwas passieren. Ich habe draufgeklickt, es muss jetzt etwas passieren. Ich habe draufgeklickt, es muss jetzt etwas passieren...

Zu Unrecht sprühte mir damals der Hass aus den Augen, aber zu gewöhnt war man schon an den gegenseitigen Hass, so dass diese Art von Bestrafung in einer gestörten Beziehung keine Wirkung mehr zeigte. Ich beugte mich über das Waschbecken, ließ das Blut aus meiner Nase direkt in den Abfluss tropfen und sagte: „Mein Zahnfleisch blutet auch. Ist das noch normal?“ Darauf kam keine Antwort, und ich wollte raus aus meiner Haut, den Schädel aller spalten, sie alle erschießen, erstechen oder ertränken, ich war nackt und nicht wissend, was an so einem Abend alles passieren kann. Als Klammer auf für den Abend hatte ich Ascii.Disko gehört, als Klammer zu würde ein Buch genügen, das Wochenende abschließen. Alles dazwischen geschah in diesem Moment und es war zu viel, das Bad zu fremd, die Leute zu freundlich.

„Ich brauch das. Zur Orientierung“, sagt er und fängt an, die Wände seines Zimmers mit Landkarten zu tapezieren.



Nervt immer noch.

Heute morgen hatte ich einen Unfall. Nicht Unfall, wie: mir ist die Wurst vom Brot gerutscht, sondern mit meinem Auto. Ich war auf dem Weg zur Arbeit, im Auto lief „Ill Neglect“ von Brutal Truth, und dort führt eine Strasse von einem Berg runter, man fährt durch mehrere Kurven, und in einer der Kurven geriet mein Wagen ohne Grund ins Schleudern, ich drehte mich auf der Straße, rutschte dann in einen Graben und nahm vorher noch einen Begrenzungspfahl mit. Der Mensch hinter mir hatte vorher auf dem Berg noch ein riskantes Überholmanöver gestartet, das mit seinen quietschenden Reifen endete. Da dachte ich mir noch: Was soll das, du Idiot? Hier ist es rutschig, fahr mal langsam. Und so fuhr ich selbst auch langsam, als all das passierte. Wenn ich jetzt an den Moment des ins Schleudern kommen denke, fällt mir ein, dass ich für einen kurzen Moment dachte: das ist ein Traum und ich will aufwachen. Aber der rationale Teil meines Gehirn konnte wahrscheinlich einschätzen, dass es sich um eine minder gefährliche Situation handelte, deswegen lief nicht mein Leben noch mal vor meinen Augen vorbei, ich geriet nicht in Panik. Ich kam also im rechten Graben zum Stehen, auf meiner Seite, aber stand verkehrt herum. Der Raser hinter mir blieb stehen, stieg aus und ich signalisierte aber, dass mir nichts passiert war. Durch den Schreck war ich ziemlich verwirrt, schaute mir mein Auto an, dachte, dass es hin wäre, wollte ein Warndreieck aufstellen, tat es aber doch nicht, stieg wieder ein und fuhr mein Auto aus dem Graben heraus und stellte mich an den Rand, damit es für nachkommende Fahrzeuge nicht gefährlich würde. Die Beule am rechten Kotflügel, die ich mir bei meinem ersten Unfall vor 4 Jahren geholt habe, ist nun nicht mehr allein, der linke Kotflügel ist nun auch verbeult, und so sollen sie auch bleiben, bis mein Auto von mir geht. Aber nichtsdestotrotz hatte ich Glück, dass mir im Moment des Schleuderns niemand entgegen kam.

Brecht hatte ja 70000 Regieassistenten. Und die haben später gesagt: es wurde über alles auf der Probe geredet, nur nicht über den Verfremdungseffekt. Das hat Brecht nur reingeschrieben für Suhrkamp. Damit die nach seinem Tod die Bücher verkaufen können, in den Schulen.

Müde von all den Stimmen zu dem Film „Der Untergang“ und dann leicht überzeugt von einer Kritik, die davon abriet, sich den Film anzuschauen (aber tun Kritiken das überhaupt noch? Ist nicht alles „sehenswert“, weil man es dann eventuell kritisieren kann?) drückte ich mich davor, mir einen Film anzuschauen, in dem Soldaten sterben würden, man wahrscheinlich Morde, Selbstmorde und andere Gräueltaten aneinandergereiht sieht, und völlig erdrückt von der Schwere der vergangenen Wahrheit aus dem Kino geht. Schlecht informiert bin ich immer noch, aber ich vermute mal, dass die Rekonstruktion der Ereignisse der letzten Wochen des 2. Weltkrieges und des Dritten Reiches maßgeblich auf den Erinnerungen der Personen aus dem „näheren Umfeld“ Hitlers beruht, die diese letzten Tage überlebt haben. Traudl Junge hat dieses Buch „Bis zur letzten Stunde“ geschrieben, das weiß ich, aber ob die anderen Bücher geschrieben oder Interviews gegeben haben, weiß ich nicht. Aber ich gehe davon aus, dass alle Ereignisse in dem Film wahr sind. Falls ich dumm bin, etwas nicht mitbekommen habe, bitte an dieser Stelle nicht mehr weiter lesen.
Ich schwafle jetzt die ganze Zeit schon ein bisschen um den Film herum, traue mich gar nicht richtig, meine Meinung dazu zu sagen, denn im Nacken sitzt einem natürlich der Tenor Deutschlands, dass man ja auf gar keinen Fall und sowieso und überhaupt. Der Film war brillant gedreht, das kann man einfach nicht anders sagen. Kamera, Schnitt, Erzähltempo, all das war mehr als solide, nicht so, wie man es von deutschen Filmen gewohnt ist. Die Schauspieler haben sich m.E. hier übertroffen, wobei ich aber Abstriche bei Alexandra Maria Lara und Corinna Harfouch machen würde. Alle Generäle, Offiziere und vor allem Bruno Ganz waren fabelhaft. Nach dem Anschauen des Films fragte ich mich dann, warum man sich denn aufgeregt hat, Hitler könnte zu „menschlich“ in dem Film rüberkommen, wobei „menschlich“ natürlich sehr schwammig formuliert ist, gemeint war von diesen Personen wahrscheinlich, dass man Hitler als gefühlvoll dargestellt hat. Wahrscheinlich regte es die Menschen auf, dass man in Versuchung kommen könnte, zu sagen: „Och, der Arme, jetzt weint er.“ Aber den Leuten, die bei jedem weinenden Menschen gleich Mitgefühl empfinden, bei jedem kleinen Tier gleich „Och, wie niedlich“ ausrufen, denen kann man eh nicht mehr helfen. Hitler weint, ja und? Hitler ist enttäuscht, weil sein Vertrauen missbraucht wurde, er trauert auch um seinen toten Köter, er kann nicht wahrhaben, dass seine Wahnvorstellung eines Dritten Reiches als Paradies für ihn und seine Vorstellung einer Weltbevölkerung den Bach runtergeht, ja und? Seine linke (?) Hand zittert, er ist dadurch „behindert“, ja und? Zu den Frauen ist er immer nett und freundlich, ja und? Muss ihn mir das zwangsläufig „näher“ bringen? Gerate ich in Gefahr zu denken: „Sein schöner Traum wird ihm von illoyalen Stümpern versaubeutelt?“ Wenn ich ein bisschen beschränkt wäre, schon. Aber ich hab doch die Kinokarte nicht gegen mein Gehirn eingetauscht, ich hab doch nicht alles, was ich vorher über das Dritte Reich und seinen Anführer erfahren habe, plötzlich vergessen. Dieser Film wirkt mehr wie eins von vielen Puzzleteilchen, das sich zu einem Gesamtbild des Wissens über diese Zeit einfügt, insofern es ein Gesamtbild geben kann. Bei Perlentaucher las ich so etwas wie: das bloße Abbilden dieser letzten Tage macht den Film so schlecht. Nee, eben nicht. Das bloße Abbilden macht den Film erträglich. Ich will keine Filme sehen, in denen man sich mit einer der Rollen identifizieren kann, damit man „mit fühlt“. Ich will Dokumentationen sehen, und „Der Untergang“ war nahe an einer Dokumentation. Dieser Film macht mehr als alles andere deutlich, wie verrückt Hitler war, OHNE dabei zu überzeichnen, wie es viele gerne hätten, damit man ja nicht auf die Idee kommt, ihr wisst schon.
Trotzdem habe ich viele der Darsteller in diesem Film einfach gerne spielen sehen, weil sie es verdammt gut können. Auch deswegen kann man ihn anschauen.
Sollte ich in diesem Text nachlässig gewesen sein, sollte ich jemanden irgendwie indirekt beleidigt haben, so tut mir das leid. So wie viele andere Filme, die sich mit vergangenen und aktuellen Kriegen auf der ganzen Welt befassen, wirkt dieser Film auf mich wie ein Antikriegsfilm. Und somit ist es ein wichtiger Film.

Ich konnte die Nähe zu all den Denkmälern nicht mehr ertragen, deshalb zog ich weg. Das dauerte ein ganzes Wochenende, das Ausleben davor nur ein paar Minuten, das Einleben in der neuen Stadt danach ein paar Jahre. Jetzt sind alle anderen auch weggezogen, nur die Denkmäler stehen immer noch da, ungeschändet, unbeschmiert, unangetastet, sie stehen unter Denkmalschutz, und unser altes Haus haben sie einfach abgerissen. Manchmal lacht man mich dafür aus, dass ich so oft von meinem Elternhaus rede, zumindest schaut mich niemand so an, als wollte man noch weiter zuhören, wenn ich davon anfange, wie wichtig es war, wo der Schrank in meinem Zimmer stand, wie sehr es mich heute noch beeinflusst, dass mein Bett nicht unter dem Fenster stand, obwohl meine Eltern das immer als Schocktherapie gegen meine Angst vor Gespenstern durchsetzen wollten. Einmal wurde mir vor Angst schwindelig, meine Mutter meinte am nächsten Tag, ich wäre wohl umgefallen, wenn sie nicht in dem Moment ins Zimmer gekommen wäre, als ich an meinem Fenster eine Hexe zu sehen glaubte. „Da war gar nichts“, sagte meine Mutter immer, ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen, aber das macht ja nichts, sie hatte mich als kleines Kind nicht lieb, als ich erwachsen wurde, konnte sie gar nicht mehr verstehen, dass sie überhaupt ein Kind bekommen hatte.

Ich habe rekapituliert, den Anspruch auf ständiges, sogar vollständiges Anhören ganzer Alben aufgegeben und halte mich jetzt an Mix-CDs, um die Flut an Material, das z.T. schon ein Jahr alt ist, bewältigen zu können. Früher, ja früher da konnte ich sogar die Songtitel ganzer Alben herunterbeten – teilweise kann ich das bei alten Alben auch jetzt noch - , doch heute sitze ich manchmal im Auto, es kommt Track 3 von CD 4 und ich frage mich, was das Schönes ist, bis ich erkenne, dass es eine Band ist, bei der ich noch vor kurzer Zeit aufm Konzert war, oder mit denen ich anderen Leuten auf die Nerven gegangen bin, weil ich ihnen 1000 Mal erzählt habe, wie toll sie sind.