Diese Laubblasgeräte sind wirklich der Teufel. So eine überflüssige Arbeit, das Laub den ganzen Tag (bzw. früh am Morgen) wegzublasen, nur damit es über Nacht wieder an die gleiche Stelle fliegt, damit man es am nächsten Tag wieder wegblasen kann. Wie kann ein so kleines Gerät nur so laut sein? *gähn!*
24.10.2003, 10:42
Die Küche war zweckentfremdet worden, vollgeatmet mit Rauch, auf dem Tisch ein Aschenbecher, zwischen den Fingern der drei Menschen im Raum eine Zigarette. Er konnte niemandem im Raum in die Augen sehen, links seine Freundin die so rauchte, dass er am liebsten angewidert die Mundwinkel verzogen hätte, sie sog den Rauch ein als wäre es lebenswichtig die giftige Luft in die Lungen zu ziehen. Rechts ihre Mutter, die im Morgenmantel in einer Zeitung las. Er hätte am liebsten gekotzt als er auf die Essensreste sah, auf denen jetzt Zigarettenrauch klebte. Niemals hätte er jetzt noch was von dem Teller gegessen. Bevor diese ganze unnütze Wut, die er sowieso nur zur Ablenkung zuließ, sich in seinem Kopf richtig entfalten konnte, drückte er seine eigene Zigarette einfach im Aschenbecher aus.
„Was macht ihr denn heute“, fragte ihre Mutter, nicht ahnend, dass diese Frage inzwischen so wichtig geworden war, sie jeden Morgen auftauchte, er panische Angst davor hatte. Seine Freundin schaute ihn jetzt an. Aber er schaffte es hart zu bleiben. Mit diesem Sie-Nicht-Anschauen war es klar. Er wollte provozieren, sie spüren lassen, dass sie jetzt doch endlich mal was sagen sollte.
„Wir gehen wieder ins Bett“, sagte seine Freundin und rauchte die Zigarette jetzt bis zum Filter und er stellte sich vor, sie gleich zu küssen, als würde er einen Aschenbecher auslecken. Es reichte.
„Ich fahr gleich erst mal nach Hause, ich glaube, ich muss ein paar Sachen erledigen“, sagte er. Wie durchschaubar dieser Satz war, fiel ihm an dem Blick auf, den er aus den Augenwinkeln bemerkte. Sie waren schon so lange zusammen, da machte man keine unklaren Aussagen über „Dinge, die zu erledigen waren“, es sei denn, ein Geburtstag oder Feiertag stand bald an, und man wollte damit andeuten, dass man sich um ein Geschenk kümmern müsste. Aber es war Anfang März und ihr Geburtstag war Ende November. Außerdem stand diese Aussage in krassem Gegensatz zu dem, was sie anscheinend vorhatte.
Er hatte jetzt aber keine Lust auf irgendwelche Zweideutigkeiten, die ihre Mutter wissen lassen könnte, dass man jetzt wieder „ins Bett“ gehen würde, und überhaupt hätte er ja jetzt seine Pläne umschmeißen sollen, denn sie hatten ja Urlaub und was ist da schöner als nach dem Frühstück mit seiner Freundin zurück ins Bett zu gehen. Er hatte allerdings viel lieber Lust, den letzten Rest der Winterluft zu atmen, draußen allein auf der Straße entlang zu gehen, den Kragen hochgeschlagen, die Hände in den Taschen.
„Was macht ihr denn heute“, fragte ihre Mutter, nicht ahnend, dass diese Frage inzwischen so wichtig geworden war, sie jeden Morgen auftauchte, er panische Angst davor hatte. Seine Freundin schaute ihn jetzt an. Aber er schaffte es hart zu bleiben. Mit diesem Sie-Nicht-Anschauen war es klar. Er wollte provozieren, sie spüren lassen, dass sie jetzt doch endlich mal was sagen sollte.
„Wir gehen wieder ins Bett“, sagte seine Freundin und rauchte die Zigarette jetzt bis zum Filter und er stellte sich vor, sie gleich zu küssen, als würde er einen Aschenbecher auslecken. Es reichte.
„Ich fahr gleich erst mal nach Hause, ich glaube, ich muss ein paar Sachen erledigen“, sagte er. Wie durchschaubar dieser Satz war, fiel ihm an dem Blick auf, den er aus den Augenwinkeln bemerkte. Sie waren schon so lange zusammen, da machte man keine unklaren Aussagen über „Dinge, die zu erledigen waren“, es sei denn, ein Geburtstag oder Feiertag stand bald an, und man wollte damit andeuten, dass man sich um ein Geschenk kümmern müsste. Aber es war Anfang März und ihr Geburtstag war Ende November. Außerdem stand diese Aussage in krassem Gegensatz zu dem, was sie anscheinend vorhatte.
Er hatte jetzt aber keine Lust auf irgendwelche Zweideutigkeiten, die ihre Mutter wissen lassen könnte, dass man jetzt wieder „ins Bett“ gehen würde, und überhaupt hätte er ja jetzt seine Pläne umschmeißen sollen, denn sie hatten ja Urlaub und was ist da schöner als nach dem Frühstück mit seiner Freundin zurück ins Bett zu gehen. Er hatte allerdings viel lieber Lust, den letzten Rest der Winterluft zu atmen, draußen allein auf der Straße entlang zu gehen, den Kragen hochgeschlagen, die Hände in den Taschen.
23.10.2003, 10:46
/ Geschichte kurz
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Sollte ich jemals in meinem Leben einen Hund oder eine Katze als Haustier besitzen, so werden sie keine Namen bekommen. Der Hund wird „Hund“ heißen und die Katze „Katze“. Selbst wenn ich einen Papagei hätte, würde ich ihn „Vogel“ nennen. Das liegt daran, dass normale Namen für mich zu sehr einen Charakter besitzen. Und meinen Hund „Hasso“ oder „Rambo“ zu nennen oder den Vogel „Hansi“ wäre der Gipfel der Spießigkeit.
22.10.2003, 10:52
Als ich gestern im Auto an einer Ampel stand, hielt neben mir ein alter weißer Honda, in dem zwei junge Mädchen saßen, die schwere Daunenjacken anhatten und deren Haare weißblond aussahen. Sie schauten mich an und ihr Blick wirkte verklärt und rauchig. So wie der Himmel gestern. Ich konnte sehen, dass am Heck des Autos ein Sticker klebte, auf dem ein Elch in einer gelben Pyramide mit rotem Rahmen zu sehen war. Wenn mich nicht alles täuscht, sehen in Skandinavien so die Warnschilder aus, mit denen vor Hirschwildwechsel gewarnt wird. Davon gibt es auch witzig gemeinte Postkarten. Kurz darauf stellte ich mir vor, wie die beiden Mädchen jedes Jahr mit ihren Eltern nach Schweden oder Norwegen oder Finnland fahren müssen, dadurch das Land und die Kultur eingetrichtert bekommen und so jede Lust daran verlieren, dieses Land zu mögen. Statt dessen fahren sie viel lieber nach Italien und sagen zu ihren Freunden: „Wir haben keine Lust, dieses Jahr schon wieder ins verpisste Skandinavien zu fahren.“
21.10.2003, 14:12
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Heute nacht habe ich geträumt, dass ich mit dem Benz meines Kumpels G. unterwegs war, auf der Einkaufsstraße hier in E. Allerdings wusste ich, dass es mein Auto war. Es stimmte etwas nicht damit und es blieb mitten auf der Straße stehen. Ich stieg aus, ließ es auf der Straße stehen und ging auf einen Bauwagen zu, in dem ein Party stattfand. Dort waren die Ex-Freundin meines Kumpels N. und ihr neuer Freund M. anwesend. Im Traum dachte ich: Mann, der sieht aber aus wie ein Depp!
21.10.2003, 14:12
/ Traumtagebuch
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Die Proben werden jetzt immer länger und das Proben wird immer intensiver. Ich habe das Gefühl, als müssten wir uns nach der langen Durststrecke, in der wir so wenig gemacht haben, erst mal austoben. Das führt dann dazu, dass man innerhalb von zwei Proben vier neue Lieder macht, die alle die 20 Minuten Marke sprengen. Für nächstes Mal haben wir uns vorgenommen, ein paar alte Ideen aufzuarbeiten. Aber zunächst einmal: wir kamen gestern an und räumten wieder mal ein bisschen auf, bauten alles auf und hörten uns dann die Aufnahme eines alten Stückes namens „Three Children Sleeping“ an, das sozusagen das letzte Stück vor der langen Pause gewesen war. Wir werden diese Idee wieder aufgreifen. Danach spielten A. und ich G. das neue Stück vor, das wir dann beim zweiten Mal aufnahmen und das dann eine völlig andere Wendung dadurch nahm, dass G. nach dem eigentlichen Lied ans Keyboard ging, einen elektronischen Rhythmus unter die sequenzierte Keyboardmelodie mischte, ich mir das pupsige popelige Casio SA-10 nahm, ein Mikro daran hielt und die Melodie darauf spielte und A. mit seiner Melos Echo Chamber herumfummelte. Also wurde das Lied doppelt so lang.
Wir machten uns daraufhin an „As I Speed“, bei dem der ruhige Part zu Anfang richtig gut klappte und richtig gut klang, beim Ausbruch zum Schluss allerdings das Schlagzeug bei der Aufnahme zu laut war, die Gitarren zu leise und zu unpräzise. „As I Speed“ ist wirklich ein schwieriges Stück, da es entweder richtig gut wird oder richtig scheiße. Wir werden es auf jeden Fall noch einige Male üben müssen.
An „As I Speed“ arbeiteten wir lange und trotzdem waren wir nicht zufrieden. Zur Entspannung starteten wir dann wieder eine improvisierte Sache, bei der ich zuerst am Keyboard stand, G. an der Gitarre war, A. auch; später saß ich noch am Schlagzeug und fummelte auch wieder am Casio herum usw. Das Stück uferte dann in mehrere Feedback-Orgien aus, fand aber immer wieder den Weg zurück zu einem ruhigen Part und scheint im Nachhinein, als wir es uns anhörten voller Klänge zu sein, von denen wir nicht wissen, woher sie kommen.
Gestern machte ich mir dann bei der Probe viel Gedanken darum, wie andere Leute diese Musik sehen und hören werden, wenn sie mal an die Öffentlichkeit kommt. Die schlimmste Beleidigung wäre wohl, das ganze als Kiffer-Musik oder Psychedelic abzustempeln, das würde mir wirklich weh tun. Dadurch dass viele Songs aus einem Improvisationscharakter entstehen, könnte man auch auf das eklige Wort „Jam“ kommen, das für mich vom Klang her mit dem Wort „Schleim“ absolut ähnlich ist. Es wird schwierig, die Songs live so umzusetzen, dass sie wiedererkennbar sind, wenn man sie vorher auf CD gehört hat. Bzw. soll man die Songs wiedererkennen, wenn man sie live gehört hat und zuhause dann die CD anmacht.
Genau zu diesem Punkt müssen wir hin und deswegen müssen wir noch präziser werden.
Wir machten uns daraufhin an „As I Speed“, bei dem der ruhige Part zu Anfang richtig gut klappte und richtig gut klang, beim Ausbruch zum Schluss allerdings das Schlagzeug bei der Aufnahme zu laut war, die Gitarren zu leise und zu unpräzise. „As I Speed“ ist wirklich ein schwieriges Stück, da es entweder richtig gut wird oder richtig scheiße. Wir werden es auf jeden Fall noch einige Male üben müssen.
An „As I Speed“ arbeiteten wir lange und trotzdem waren wir nicht zufrieden. Zur Entspannung starteten wir dann wieder eine improvisierte Sache, bei der ich zuerst am Keyboard stand, G. an der Gitarre war, A. auch; später saß ich noch am Schlagzeug und fummelte auch wieder am Casio herum usw. Das Stück uferte dann in mehrere Feedback-Orgien aus, fand aber immer wieder den Weg zurück zu einem ruhigen Part und scheint im Nachhinein, als wir es uns anhörten voller Klänge zu sein, von denen wir nicht wissen, woher sie kommen.
Gestern machte ich mir dann bei der Probe viel Gedanken darum, wie andere Leute diese Musik sehen und hören werden, wenn sie mal an die Öffentlichkeit kommt. Die schlimmste Beleidigung wäre wohl, das ganze als Kiffer-Musik oder Psychedelic abzustempeln, das würde mir wirklich weh tun. Dadurch dass viele Songs aus einem Improvisationscharakter entstehen, könnte man auch auf das eklige Wort „Jam“ kommen, das für mich vom Klang her mit dem Wort „Schleim“ absolut ähnlich ist. Es wird schwierig, die Songs live so umzusetzen, dass sie wiedererkennbar sind, wenn man sie vorher auf CD gehört hat. Bzw. soll man die Songs wiedererkennen, wenn man sie live gehört hat und zuhause dann die CD anmacht.
Genau zu diesem Punkt müssen wir hin und deswegen müssen wir noch präziser werden.
20.10.2003, 11:09
/ Probe Objektiv
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Tu se serais endormi dans mes bras
19.10.2003, 12:40
Während wir auf die Eingangstür zusteuern, den Kuvert mit der Einweisung hab ich in der Innentasche meiner Winterjacke, frage ich mich, wie oft ich vor dieser Tür stand und geklingelt habe. Drei Mal auf jeden Fall, wahrscheinlich sogar fünf Mal, diesen Abend mit eingeschlossen. Verändert haben sich zwei Dinge seitdem ich das letzte Mal hier war. Auf der Klingel steht jetzt: Fest drücken! und wenn man mittags zur ZNA kommt, muss man eine Wartemarke ziehen. Wenn man noch eine Hand hat, mit der man ziehen kann.
Auch an diesem Abend sind wir nicht die einzigen, die in der kleinen Nische warten müssen. Vor uns sind drei andere Fälle, eine Frau und ein Mann, bei denen man nicht weiß, warum sie dort sitzen; ein Mann, der einen Verband um die linke Hand trägt und irgendwann, als sich im sozialen Gefüge des Beieinandersitzens im Vorraum einer ZNA kollektives Unverständnis über die lange Wartezeit äußert, in gebrochenem Deutsch sagt: „Die hatten großen Notfall mit allen Krankenwagen.“ Und ein Junge mit seiner Mutter, der mit dem Fuß umgeknickt ist.
Während wir warten, kommt noch eine alte Dame dazu, die sehr verwirrt und aufgeregt ist, das aber alles runterspielen will und mich drei Mal fragt, wo man wohl erfährt, wo jemand hinkommt, wenn man hier eingeliefert wird. Ihr Mann sei vor 5 Minuten mit dem Rettungswagen eingeliefert worden. Ich versuche all ihre Fragen zu beantworten.
Weiterhin kommt ein junges Mädchen mit ihrer Mutter an, das Mädchen hat Sportsachen an, hält sich die Hand und weint. Später erfahre ich, dass ihr beim Volleyballspielen ein Ball auf den Finger geflogen ist und sie jetzt erst mal drei Wochen kein Volleyball spielen darf.
Freitagabend in der ZNA, alles ganz normal und so.
Irgendwann kommen wir rein und werden in die 3 geführt. Wenn man in die ZNA im KKH L. kommt, wird man komplett untersucht, d.h. dass man sich als erstes auszieht, dann wird Blutdruck gemessen, EKG gemacht, evtl. Fieber gemessen, geröntgt, Blut abgenommen, das ganze Programm. Zwischenzeitlich warte ich draußen, in der 1 sitzt ein Fußballer, der mit dem Arzt darüber diskutiert, ob er jetzt einen Gips braucht oder nicht, später latscht er barfuss aus der 1 ins Ärztezimmer und sagt: „Schauen Sie Herr Doktor, ich kann gehen, ich brauche keinen Gips.“ In der 2 liegt eine alte Frau, die immerfort in den Gang schaut und dann irgendwann die ganze Zeit „Hallo!“ ruft und ich frage mich, ob ich das an diesem Abend überhaupt hören kann.
Die Schwestern und Pfleger unterhalten sich während sie die Patienten behandeln, sie necken sich und machen Scherze während sie Blut abnehmen, blöde Sprüche an den Kopf bekommen und in Blut waten. Trotz alledem sind sie zu mir sehr freundlich und erklären mir alles. Man sagt uns, dass irgendwann eine Ärztin herunterkommen würde und erklärt die lange Wartezeit damit, dass es Wochenende ist und auf jeder Station nur noch ein Arzt/eine Ärztin anwesend ist und es deshalb entsprechend lange dauert bis jemand kommt.
In der 3 schaue ich mich um, versuche irgendetwas aus dem EKG zu lesen und kapiere nicht, außer dass alle Wellen sehr gleichmäßig aussehen.
Irgendwann kommt die Ärztin, nachdem ich 3 Stunden in der ZNA gesessen habe, stellt sich kurz vor und widmet sich dann den Unterlagen und fragt mich einige Dinge. Aber ich kann gehen.
Jetzt wartet auch draußen keiner mehr und als ich um 22:30 Uhr das KKH in L. verlasse, muss ich den Nachtausgang benutzen.
Auch an diesem Abend sind wir nicht die einzigen, die in der kleinen Nische warten müssen. Vor uns sind drei andere Fälle, eine Frau und ein Mann, bei denen man nicht weiß, warum sie dort sitzen; ein Mann, der einen Verband um die linke Hand trägt und irgendwann, als sich im sozialen Gefüge des Beieinandersitzens im Vorraum einer ZNA kollektives Unverständnis über die lange Wartezeit äußert, in gebrochenem Deutsch sagt: „Die hatten großen Notfall mit allen Krankenwagen.“ Und ein Junge mit seiner Mutter, der mit dem Fuß umgeknickt ist.
Während wir warten, kommt noch eine alte Dame dazu, die sehr verwirrt und aufgeregt ist, das aber alles runterspielen will und mich drei Mal fragt, wo man wohl erfährt, wo jemand hinkommt, wenn man hier eingeliefert wird. Ihr Mann sei vor 5 Minuten mit dem Rettungswagen eingeliefert worden. Ich versuche all ihre Fragen zu beantworten.
Weiterhin kommt ein junges Mädchen mit ihrer Mutter an, das Mädchen hat Sportsachen an, hält sich die Hand und weint. Später erfahre ich, dass ihr beim Volleyballspielen ein Ball auf den Finger geflogen ist und sie jetzt erst mal drei Wochen kein Volleyball spielen darf.
Freitagabend in der ZNA, alles ganz normal und so.
Irgendwann kommen wir rein und werden in die 3 geführt. Wenn man in die ZNA im KKH L. kommt, wird man komplett untersucht, d.h. dass man sich als erstes auszieht, dann wird Blutdruck gemessen, EKG gemacht, evtl. Fieber gemessen, geröntgt, Blut abgenommen, das ganze Programm. Zwischenzeitlich warte ich draußen, in der 1 sitzt ein Fußballer, der mit dem Arzt darüber diskutiert, ob er jetzt einen Gips braucht oder nicht, später latscht er barfuss aus der 1 ins Ärztezimmer und sagt: „Schauen Sie Herr Doktor, ich kann gehen, ich brauche keinen Gips.“ In der 2 liegt eine alte Frau, die immerfort in den Gang schaut und dann irgendwann die ganze Zeit „Hallo!“ ruft und ich frage mich, ob ich das an diesem Abend überhaupt hören kann.
Die Schwestern und Pfleger unterhalten sich während sie die Patienten behandeln, sie necken sich und machen Scherze während sie Blut abnehmen, blöde Sprüche an den Kopf bekommen und in Blut waten. Trotz alledem sind sie zu mir sehr freundlich und erklären mir alles. Man sagt uns, dass irgendwann eine Ärztin herunterkommen würde und erklärt die lange Wartezeit damit, dass es Wochenende ist und auf jeder Station nur noch ein Arzt/eine Ärztin anwesend ist und es deshalb entsprechend lange dauert bis jemand kommt.
In der 3 schaue ich mich um, versuche irgendetwas aus dem EKG zu lesen und kapiere nicht, außer dass alle Wellen sehr gleichmäßig aussehen.
Irgendwann kommt die Ärztin, nachdem ich 3 Stunden in der ZNA gesessen habe, stellt sich kurz vor und widmet sich dann den Unterlagen und fragt mich einige Dinge. Aber ich kann gehen.
Jetzt wartet auch draußen keiner mehr und als ich um 22:30 Uhr das KKH in L. verlasse, muss ich den Nachtausgang benutzen.
18.10.2003, 20:23
/ Geschichte kurz
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Letztes Jahr hatte ich einen Abreiß-Kalender an meiner Wand hängen; als das Jahr zuende war und der letzte Tag im Mülleimer landete, kamen dahinter weiße Zettel zum Vorschein, wahrscheinlich hatte sich die Firma gedacht, dass man die noch als Notizzettel verwenden könnte oder was auch immer, oder jemand in der Firma wusste beim Planen und Entscheiden wie viele Blätter in einen Kalender gehören, nicht so genau, wie viele Tage ein Jahr hat. Auf jeden Fall ließ ich den Kalender mit den weißen Blättern hängen. Mir gefiel die Vorstellung einen Kalender im Zimmer hängen zu haben, auf dem kein Datum und Wochentag drauf steht, so kann man sich die Woche selber zusammenreimen.
17.10.2003, 11:12
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Was soll das denn heißen?!
17.10.2003, 11:11
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... bin ich Kapitän.
16.10.2003, 22:46
Das kennen wir ja inzwischen schon. Auf der A7 durch den Elbtunnel, Abfahrt Hamburg-Bahrenfeld ab, danach gleich rechts, und irgendwann wieder links und schon ist man am Knust ehemals Schlachthof, um sich eine weitere kleine Band anzuschauen, die keiner sonst sehen mag. Wir haben allerdings noch viel Zeit, also gehen wir was essen und mit vollem Magen dann ins Knust. Während des Abends bleibt es im Knust recht leer, mehr als 100 Leute sind auf keinen Fall anwesend.
Das Beste des Abends kommt dann allerdings schon in Gestalt der Vorband, die G., A. und mich absolut umhaut. Berg Sans Nipple heißt das Duo aus Frankreich und den USA, und was die beiden dort auf der Bühne abliefern ist der abgefahrenste Mix aus Post-Rock-Punk und Knister-Elektronik, den ich je gesehen und gehört habe. Die Bühne stand sowieso schon so voll, weil Do Make Say Think ja sieben Leute sind, aber Berg Sans Nipple haben dann endgültig alles mit unzähligen Fußtretern, Glockenspielen, Orgeln und einem Schlagzeug vollgestellt. Die Songs sind allesamt total genial, recht schnell und vollgepackt mit wunderschönen Melodien aus Rhodes-Sounds, Orgelsounds, Samples und Glockenspielen. Auf Platte können sie leider nicht ganz so wie live überzeugen, dort fehlt ein bisschen das druckvolle Schlagzeug.
Trotzdem konnten Do Make Say Think nicht mehr wirklich mithalten. Mir ist aufgefallen, dass es einfach schwer ist, sich 105 Minuten lang live diese Art von Post-Rock anzuhören, den Do Make Say Think fabrizieren. Damit will ich nicht sagen, dass Do Make Say Think und anderer Post-Rock Nebenbei-Musik ist, die man sich nur beim Wohnung sauber machen anhören kann; es sind schon viele Feinheiten versteckt, die man erst beim aufmerksamen Zuhören heraushört, doch wirken Do Make Say Think zu wenig wie Einheit, mehr wie ein bunt zusammengewürfelter Haufen verschrobener Spinner. Das ist mir normalerweise sehr sympathisch, doch scheinen sie mehr eine Studioband zu sein. Es war wirklich ein schönes Konzert, aber vielleicht zu laut und mit zu viel Bläsern. Auf jeden Fall hat es sich gelohnt sie mal live zu sehen, aber vielleicht schaut man sich dann doch lieber demnächst mal Tortoise an – wenn sie mal kommen sollten.
Das Beste des Abends kommt dann allerdings schon in Gestalt der Vorband, die G., A. und mich absolut umhaut. Berg Sans Nipple heißt das Duo aus Frankreich und den USA, und was die beiden dort auf der Bühne abliefern ist der abgefahrenste Mix aus Post-Rock-Punk und Knister-Elektronik, den ich je gesehen und gehört habe. Die Bühne stand sowieso schon so voll, weil Do Make Say Think ja sieben Leute sind, aber Berg Sans Nipple haben dann endgültig alles mit unzähligen Fußtretern, Glockenspielen, Orgeln und einem Schlagzeug vollgestellt. Die Songs sind allesamt total genial, recht schnell und vollgepackt mit wunderschönen Melodien aus Rhodes-Sounds, Orgelsounds, Samples und Glockenspielen. Auf Platte können sie leider nicht ganz so wie live überzeugen, dort fehlt ein bisschen das druckvolle Schlagzeug.
Trotzdem konnten Do Make Say Think nicht mehr wirklich mithalten. Mir ist aufgefallen, dass es einfach schwer ist, sich 105 Minuten lang live diese Art von Post-Rock anzuhören, den Do Make Say Think fabrizieren. Damit will ich nicht sagen, dass Do Make Say Think und anderer Post-Rock Nebenbei-Musik ist, die man sich nur beim Wohnung sauber machen anhören kann; es sind schon viele Feinheiten versteckt, die man erst beim aufmerksamen Zuhören heraushört, doch wirken Do Make Say Think zu wenig wie Einheit, mehr wie ein bunt zusammengewürfelter Haufen verschrobener Spinner. Das ist mir normalerweise sehr sympathisch, doch scheinen sie mehr eine Studioband zu sein. Es war wirklich ein schönes Konzert, aber vielleicht zu laut und mit zu viel Bläsern. Auf jeden Fall hat es sich gelohnt sie mal live zu sehen, aber vielleicht schaut man sich dann doch lieber demnächst mal Tortoise an – wenn sie mal kommen sollten.
16.10.2003, 17:02
/ Konzerte
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A. und ich sind gestern abend noch mal in den Proberaum gefahren, weil er sein Effektgerät, dieses komische Kompressorteil, ausprobieren wollte. Wir hatten uns allerdings einen unglücklichen Abend ausgesucht, den sowohl die Band direkt neben uns als auch eine Band gleich am Anfang des Flurs (wir sind ganz am Ende) hatten Probe. Als wir unsere Etage betraten, saßen Mitglieder der Band vom Anfang des Flurs auf den Sofas herum und besprachen irgendwas. Sie waren mir gleich unsympathisch, ein Glatzkopf der brutal und gefährlich aussah und zwei andere, deren Augen mich verkifft dümmlich anschauten. Jetzt schreien welche: du hast doch nur Vorurteile! Der mit der Glatze ist bestimmt ganz nett bla bla bla. Da sag ich: Leute, man weiß ganz genau, wie man durch bestimmte Körperhaltungen, Blicke usw. anderen Leute begegnet. Und dieser Junge wollte nun mal brutal und gefährlich rüberkommen, und das finde ich dumm und lächerlich.
Die Leute von der Band direkt neben uns sind total nett, wir haben ja schon einmal mit dem Drummer wegen dem Rhodes Piano gesprochen, was bei denen unbenutzt herumsteht, ihre Musik ist allerdings Muckermusik, soll heißen: Manche Melodien klingen ganz schön, nur werden sie durch unnötige Akkordwechsel auf Dur wieder kaputtgemacht, weil die wahrscheinlich meinen, dass es ansonsten zu eintönig, traurig und abgefahren klingen würde. Leute, traut euch doch mal was! Die Musik wirkt sehr gezwungen und vorausschaubar. Egal. A. und ich probierten ein bisschen herum, tranken schwarzen Tee mit Kluntje Kandis aus Plastikbechern, entschieden, dass aus dem Stück, was wir letzten Samstag N. vorspielten was richtiges werden soll und fuhren um kurz nach zehn wieder, mit A.s Entscheidung, dass er das Effektgerät erst mal nicht braucht.
Die Leute von der Band direkt neben uns sind total nett, wir haben ja schon einmal mit dem Drummer wegen dem Rhodes Piano gesprochen, was bei denen unbenutzt herumsteht, ihre Musik ist allerdings Muckermusik, soll heißen: Manche Melodien klingen ganz schön, nur werden sie durch unnötige Akkordwechsel auf Dur wieder kaputtgemacht, weil die wahrscheinlich meinen, dass es ansonsten zu eintönig, traurig und abgefahren klingen würde. Leute, traut euch doch mal was! Die Musik wirkt sehr gezwungen und vorausschaubar. Egal. A. und ich probierten ein bisschen herum, tranken schwarzen Tee mit Kluntje Kandis aus Plastikbechern, entschieden, dass aus dem Stück, was wir letzten Samstag N. vorspielten was richtiges werden soll und fuhren um kurz nach zehn wieder, mit A.s Entscheidung, dass er das Effektgerät erst mal nicht braucht.
15.10.2003, 11:07
/ Probe Objektiv
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