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Traumtagebuch

Man stelle sich einmal vor, es gäbe einen hölzernen Raum, quadratisch, in dem am Boden runde Kuhlen eingelassen sind, und diese Kuhlen sind Platz für Designer, das adidas-Logo in schwarzer Farbe gestalterisch zu interpretieren. Das sah ich heute Nacht im Traum. Außerdem: die Band Logh und EF supervisen alle meine Traumbewegungen und machen die Songs meiner Band runter. Ihnen gefalle nur ein Stück: das, bei dem ich Gitarre spiele (und an dem ich im "wirklichen" Leben am meisten zweifle).

Heute Nacht habe ich geträumt, dass mich jemand im CD-Laden fragt, welches Album von Diary of Dreams wohl das poppigste sei. Ich kann das nicht beantworten und stöbere weiter. Ich stoße dabei auf das neue Album von Black Sabbath, welches "Cadgar" heißt.

Heute Nacht habe ich geträumt, dass ein Alt-Punk bei Bettina Böttinger zu Gast ist und sie ihm die Frage stellt: "Wie war das eigentlich damals beim Punk?" Während er antworten will, kommt jemand und bringt Wasser und Getränke für alle Talkgäste und dabei fällt das Tablett samt Gläser herunter. Der Alt-Punk sagt daraufhin: "Wie das eben beim Punk so ist: meistens fällt was runter."

Was habe ich nur mit meinem Besuch vor zwei Wochen in meiner ehemaligen Schule angerichtet? Nicht nur, dass ich das Gebäude besucht hätte, nein, ich musste auch den Philosophie-Unterricht eines mir befreundeten Lehrers dort besuchen und daran teilnehmen. Ich nahm daran teil, wie ich auch früher in der Schule oft am Unterricht teilgenommen habe: ich saß dort und hörte zu. Aber der erste Schultraum seit diesem Besuch heute Nacht bringt einige Veränderungen mit sich: ich bin nun nicht mehr zurück in die Zeit gereist und wähne mich wieder in der Schulzeit. Stattdessen hat sich mein Traum-Ich entschieden, das Abitur noch einmal zu WIEDERHOLEN, mein Traum-Ich ist alt so wie ich alt bin, und fragt sich aber irgendwie ständig warum es das überhaupt macht. Dazu kommen dann groteske Dinge wie das Packen der Tasche nach dem Unterricht, das die ganze große Pause lang dauert. Das kommt weil ich so alt bin, denke ich im Traum. Auch alle Schüler beäugen mich und tuscheln, weil so ein alter Sack noch einmal das Abitur machen will. Ist dies nun wirklich die Prämisse für alle künftigen Schulträume?

"Murphy" heißt die Droge, die ich angeblich verteilt haben soll. Dafür werde ich gleich in dem Kindergarten, in dem ich mich befinde, festgenommen, meine Mutter steht hinter mir und schimpft mich aus, ist böse auf mich, und ich drehe mich um und gifte sie an: "Rechne erst einmal alles zusammen, bevor du mich verurteilst." Damit meine ich wahrscheinlich so etwas wie einen geheimen Plan, den ich verfolge und dem zufolge das ganze ein großes Missverständnis ist. Zuvor bin ich in dem Kindergarten auf und ab gegangen, er ist so groß wie eine Schule, und habe die Kinder und die Leute beobachtet: dort saßen fünf oder sechs Angestellte so groß und breit wie Orang-Utans vor einem Fernseher und schauten sich Filmklassiker an und dort war auch meine Schwester, die in dem Kindergarten arbeitete.

"Ich glaube, ich hab gerade die Pille genommen", sage ich zu meiner Schwester. Wir sind bei mir im Zimmer in der 16, sie liegt einegrollt in meinem Bett, ist anscheinend krank. Es kommt auch nicht so eine richtige Reaktion von ihr, ich deute das als: ist nicht so schlimm. Die Pille habe ich aus einem Tablettenbriefchen, aus dem ich eigentlich etwas anderes ausbrechen wollte, aber egal. Ich stehe auf und gehe in die Küche, der gegenüberliegende Raum, schaue gerade nach links ins Wohnzimmer; dort kniet mein Vater verkehrt herum auf seinem Stuhl und macht Nackenmuskeldehnübungen. Er bemerkt mich nicht und ich gehe weiter in die Küche und erwarte eigentlich die ganze Zeit eine Antwort von A., mit dem ich über Headset telefoniere. Aber da kommt keine Antwort, nur Stille und ich merke, dass der Stecker anscheinend aus dem Handy gerutscht ist. Als ich wieder aus der Küche zurück in mein Zimmer will, klebt an der Küchentür ein Cover einer meiner Kassetten, es ist das von "A certainty became unsure".

Ich bin Walter, zumindest spiele ich Walter in der Laienspielgruppe, die mit A.F. auf irgendeinem Bauernhof probt. Nach der Probe fahren wir zurück, ich lenke den Wagen und kann schon gleich nach dem Losfahren bei der ersten Kreuzung nicht abbiegen, komischerweise mache ich das Fenster auf statt am Lenkrad zu drehen und wir rasen geradeaus über die Kreuzung auf ein Wiesenstück. Das Auto ist voller Leute, die sich nicht verletzt haben aber beschweren und mich beschimpfen. Am Telefon erzähle ich meiner Schwester von dem Unfall und auch J., der jetzt Roland heißt.

Ich rufe J. zu: J., komm schnell her, im Fernsehen läuft eine Folge von Das A-Team in einer LEGO-Version.

Ich heiße Huang Ha-Noon und kämpfe in einem postapokalyptischen Wald gegen einen Drachen. Aber keine Angst, es ist nur ein Film.

"Diesen Proberaum hier kenne ich", sage ich und trete in den Raum ein, C. zeigt ihn uns mit Corpsepaint auf seinem Gesicht; ob dieser Proberaum jetzt für uns oder für eine andere Band sein soll, weiß ich gar nicht so richtig. Auf jeden Fall bin ich schon einmal hier gewesen, aber ich kann mich doch nicht so ganz erinnern, wer hier früher war. Zuvor bin ich auf einer grotesk-intermedialen Reise zu diesem Ort gelangt, in einem Auto, auf einem Bildschirm - eben so wie ich mir intermedial im Traum vorstelle. Der Proberaum ist sehr hoch, fast wie eine Kirche, und groß. "Das ist absolut ungeeignet zum Musikmachen", sage ich und bewege mich umschauend zwischen den Wänden herum. Schließlich erblicke ich einen analogen Synthesizer, der allerdings wie ein 500 Jahre altes barockes Klavier aussieht; als ich ihn anstelle, ertönen aus ihm die schönsten analogen Klänge, die ich je gehört habe. Er hat absurd viele Regler und Potis, alle unbeschriftet und teilweise funktionslos. Nur den Regler für die Balance kann ich identifizieren und stelle dabei fest, dass die eingebauten Lautsprecher nicht mehr richtig funktionieren.