Im Kino (gewesen)
Gestern nach Syriana wurde mir bewusst, wie beschissen verlogen das eigentlich ist, dass ich nach dem Kino in mein Auto steige und nach Hause fahre, nachdem ich mich darüber aufgeregt habe, wie korrupt und skrupellos die Fäden im Ölgeschäft gezogen werden, wie undurchsichtig es wird welche Nation wann was warum macht, und wie schwierig es ist, all das einzuordnen und angemessen zu bewerten.
Da sitze ich also im Kino, und 25 Minuten nachdem der Film angefangen hat, trudeln die letzten Zuschauer ein, die ja, wie ich, mindestens 8 Euro bezahlt haben. Wie wollen die jetzt den Film noch kapieren bzw. was genau hat sie daran gehindert, pünktlich im Kino zu sitzen? Dachten die wirklich, die Werbung würde 50 Minuten dauern? Oder musste die Tussi in der Gruppe sich noch so lange schminken oder telefonieren, oder die Typen irgendwo cool herumstehen oder was?
Na ja, ich hatte mich gerade beruhigt und versucht, das Geknurschpel und Geraschel der anderen zu ignorieren, da latscht so ein Heini in den Saal und fragt einen der Aufpasser, die immer zwischendurch in die Vorstellung kommen: „Ich wollte eigentlich in Casanova, wo muss ich denn da hin?“ Nach Venedig, hätte der Aufpasser sagen sollen, doch er wies ihm den Weg in den richtigen Saal und von da an war Ruhe.
Na ja, zumindest bis zum Abspann, als ich mich dann vergewissern wollte, dass das eine Lied im Film wirklich von Do Make Say Think war (war es auch, und zwar „Chinatown“ vom & Yet & Yet Album), da quatschten nämlich die Angestellten des Kinos, mit den Müllsäcken in der Hand, wie bescheuert es sei, alleine ins Kino zu gehen, dass man dann ja niemanden zum Reden hätte usw., während ich direkt vor ihnen alleine im Kino saß. Da ging ich dann raus, stieg ins Auto mit dem Öl, an dem Blut klebt, und fuhr nach Hause.
Da sitze ich also im Kino, und 25 Minuten nachdem der Film angefangen hat, trudeln die letzten Zuschauer ein, die ja, wie ich, mindestens 8 Euro bezahlt haben. Wie wollen die jetzt den Film noch kapieren bzw. was genau hat sie daran gehindert, pünktlich im Kino zu sitzen? Dachten die wirklich, die Werbung würde 50 Minuten dauern? Oder musste die Tussi in der Gruppe sich noch so lange schminken oder telefonieren, oder die Typen irgendwo cool herumstehen oder was?
Na ja, ich hatte mich gerade beruhigt und versucht, das Geknurschpel und Geraschel der anderen zu ignorieren, da latscht so ein Heini in den Saal und fragt einen der Aufpasser, die immer zwischendurch in die Vorstellung kommen: „Ich wollte eigentlich in Casanova, wo muss ich denn da hin?“ Nach Venedig, hätte der Aufpasser sagen sollen, doch er wies ihm den Weg in den richtigen Saal und von da an war Ruhe.
Na ja, zumindest bis zum Abspann, als ich mich dann vergewissern wollte, dass das eine Lied im Film wirklich von Do Make Say Think war (war es auch, und zwar „Chinatown“ vom & Yet & Yet Album), da quatschten nämlich die Angestellten des Kinos, mit den Müllsäcken in der Hand, wie bescheuert es sei, alleine ins Kino zu gehen, dass man dann ja niemanden zum Reden hätte usw., während ich direkt vor ihnen alleine im Kino saß. Da ging ich dann raus, stieg ins Auto mit dem Öl, an dem Blut klebt, und fuhr nach Hause.
25.02.2006, 18:16
/ Im Kino (gewesen)
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Jack Putter und seine Kumpanen Run und Hörmeini sind jetzt in der 4. Klasse von Hockwarz und schon sieht sich Jack Putter einer schier unlösbaren Aufgabe entgegen. Jemand hat heimlich seinen Namen in einen Topf geschmissen und er muss bei den Olympischen Spielen für Zauberheinis mitmachen. Drei Aufgaben müssen er und Krum von der Krim und Dingleberry und Fleur Couleur absolvieren, von denen die 1. einem Drachen das Überraschungs-Ei klauen, die 2. im Wasser planschen und die 3. den Gärtner spielen ist. Am Ende winkt dem Sieger ewiger Ruhm und ein Pokal, der in der Mitte des Irrgarten steht und den es zu erreichen gilt. Dieser Pokal ist jedoch ein Portschlüssel und Jack Putter findet sich ruckzuck in der ekligen Wiederauferstehung von Lord Wolldemort wieder, durchgeführt von Wurzelmaus.
Soweit die Handlung wie Kinder und Jugendliche sie sehen.
Den Erwachsenen im Kino fiel natürlich auf, dass der ganze Film voller Anspielungen (lechz) auf das Erwachsenwerden (würg) ist. Hörmeini ist eigentlich die ganze Zeit unerträglich, andauernd genervt und zickig und aufbrausend, oder sie flennt. Jack Putter versucht krampfhaft, Schaum über alles zu schieben, damit keiner spannt, Ron ist misstrauisch und deckt mit diesem Misstrauen auch einen Teil (wenn auch einen langweiligen) der Problematik in der Pubertät ab. Hägrid und Frau Munster flirten, Krum von der Krim macht Hörmeini schöne Augen und es wird Allgemeinwissen, wie: Frauen trifft man nie allein, deswegen kann man sie nicht ansprechen, vermittelt.
Alles in allem eine schöne Mischung aus Teenie- und Fantasy-Film.
Soweit die Handlung wie Kinder und Jugendliche sie sehen.
Den Erwachsenen im Kino fiel natürlich auf, dass der ganze Film voller Anspielungen (lechz) auf das Erwachsenwerden (würg) ist. Hörmeini ist eigentlich die ganze Zeit unerträglich, andauernd genervt und zickig und aufbrausend, oder sie flennt. Jack Putter versucht krampfhaft, Schaum über alles zu schieben, damit keiner spannt, Ron ist misstrauisch und deckt mit diesem Misstrauen auch einen Teil (wenn auch einen langweiligen) der Problematik in der Pubertät ab. Hägrid und Frau Munster flirten, Krum von der Krim macht Hörmeini schöne Augen und es wird Allgemeinwissen, wie: Frauen trifft man nie allein, deswegen kann man sie nicht ansprechen, vermittelt.
Alles in allem eine schöne Mischung aus Teenie- und Fantasy-Film.
20.11.2005, 17:50
/ Im Kino (gewesen)
Volker Schlöndorff hat einen Film gedreht, den ich nicht leiden kann. Die Blechtrommel. Das tat und tut mir nicht weh, denn ich kann ja auch andere deutsche Regisseure nicht leiden, den doofen Wim Wenders z.B. Heute habe ich „Der neunte Tag“ gesehen und bin beeindruckt von der Kameraarbeit, dem Schnitt und dem Erzähltempo und allem anderen, was man manchmal als Kritikpunkt vergisst, was aber für einen guten Film furchtbar wichtig ist.
Mehr begeistert bin ich allerdings noch von Matthes und Diehl, wobei Diehl eh mein Lieblingsschauspieler ist, und ich Matthes in „Der Untergang“ zu schätzen gelernt habe. Und so kann ich hier auch nichts Neues neben den Feuilletons und Spargels schreiben, außer meiner persönlichen Sicht des Films.
Ginge der Film so weiter, wie man es nach einer der ersten Szene vermutet, nämlich gnadenlos brutal, hätte ich mehrmals nicht hinschauen können, denn ich kann mir alle Horrofilme und Splatterfilme anschauen, aber solche Gewalt ertrage ich nicht. Und somit hätte ich mich geärgert, dass man den Film dadurch versaut hat. Schlöndorff hat sich aber entschieden, viel mehr auf die beiden Hauptfiguren des Films zu setzen und das macht ihn (den Film) außergewöhnlich gut. Es wird eine Seite aus dieser Zeit beleuchtet, über die man wenig weiß, die Stellung der Kirche im 3. Reich. Mehr gibt es aus meiner Sicht nicht zu sagen.
Mehr begeistert bin ich allerdings noch von Matthes und Diehl, wobei Diehl eh mein Lieblingsschauspieler ist, und ich Matthes in „Der Untergang“ zu schätzen gelernt habe. Und so kann ich hier auch nichts Neues neben den Feuilletons und Spargels schreiben, außer meiner persönlichen Sicht des Films.
Ginge der Film so weiter, wie man es nach einer der ersten Szene vermutet, nämlich gnadenlos brutal, hätte ich mehrmals nicht hinschauen können, denn ich kann mir alle Horrofilme und Splatterfilme anschauen, aber solche Gewalt ertrage ich nicht. Und somit hätte ich mich geärgert, dass man den Film dadurch versaut hat. Schlöndorff hat sich aber entschieden, viel mehr auf die beiden Hauptfiguren des Films zu setzen und das macht ihn (den Film) außergewöhnlich gut. Es wird eine Seite aus dieser Zeit beleuchtet, über die man wenig weiß, die Stellung der Kirche im 3. Reich. Mehr gibt es aus meiner Sicht nicht zu sagen.
23.01.2005, 15:50
/ Im Kino (gewesen)
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6,50 Euro. Kino, Mittwochabend. Das schlägt mir auf den Magen. Das Nebenbei dann jetzt erst mal vorneweg: die beiden Damen Tanten neben mir sind nach 10 Minuten eingeschlafen und schnarchen vor sich hin. Das nervt. Die beiden Typen neben uns scheinen sich lange nicht gesehen zu haben, wie meine Begleitung vermutet, derjenige, der links sitzt, wackelt immer so ganz schnell mit seinem rechten Bein beim Sprechen, er ist bestimmt nervös, weil er eine Geschichte erzählt, in der vorkommt, wie toll er ist, durch sein Wackeln wackelt aber die ganze Sitzreihe und meine Begleitung wird durchgeschüttelt. Das macht alles sehr schwierig.
Und so sind die Umstände für diesen Film nicht allzu gut. Zum Film selbst: Ich bin durchs Nicht-Fernseh-Gucken-Können etwas aus der Materie... wer waren denn die Zwillinge oder Geschwister, die in der Episode mit Steve Buscemi spielen? Was machen die denn sonst so? Und wer war diese Tussi, die am Tisch saß und sich Schusswaffenkataloge angeschaut hat? Das waren nämlich auch die beiden schlechtesten Episoden. Weder lustig noch sonst irgend etwas. Für die Episode mit Iggy Pop und Tom Waits muss man wahrscheinlich Iggy Pop und Tom Waits mögen, oder den einen mögen und den anderen hassen, aber ich kann sie beide nicht besonders leiden. Die besten Episoden waren die letzten drei, besonders die mit Alfred Molina und Steve Coogan war wirklich gut gespielt und gedreht. Und die Kombination RZA, GZA und Bill Murray ist klasse.
Hätte ich diesen Film vor drei Jahren gesehen wäre ich wahrscheinlich begeistert gewesen, doch irgend etwas hat sich geändert, irgendwie hat sich die Welt weitergedreht und jetzt kann ich das Rauchen und Kaffe trinken nicht mehr so coool finden.
P.S. Roberto Benigni ist so dermaßen scheiße, AHHH!!!
Und so sind die Umstände für diesen Film nicht allzu gut. Zum Film selbst: Ich bin durchs Nicht-Fernseh-Gucken-Können etwas aus der Materie... wer waren denn die Zwillinge oder Geschwister, die in der Episode mit Steve Buscemi spielen? Was machen die denn sonst so? Und wer war diese Tussi, die am Tisch saß und sich Schusswaffenkataloge angeschaut hat? Das waren nämlich auch die beiden schlechtesten Episoden. Weder lustig noch sonst irgend etwas. Für die Episode mit Iggy Pop und Tom Waits muss man wahrscheinlich Iggy Pop und Tom Waits mögen, oder den einen mögen und den anderen hassen, aber ich kann sie beide nicht besonders leiden. Die besten Episoden waren die letzten drei, besonders die mit Alfred Molina und Steve Coogan war wirklich gut gespielt und gedreht. Und die Kombination RZA, GZA und Bill Murray ist klasse.
Hätte ich diesen Film vor drei Jahren gesehen wäre ich wahrscheinlich begeistert gewesen, doch irgend etwas hat sich geändert, irgendwie hat sich die Welt weitergedreht und jetzt kann ich das Rauchen und Kaffe trinken nicht mehr so coool finden.
25.11.2004, 18:12
/ Im Kino (gewesen)
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Müde von all den Stimmen zu dem Film „Der Untergang“ und dann leicht überzeugt von einer Kritik, die davon abriet, sich den Film anzuschauen (aber tun Kritiken das überhaupt noch? Ist nicht alles „sehenswert“, weil man es dann eventuell kritisieren kann?) drückte ich mich davor, mir einen Film anzuschauen, in dem Soldaten sterben würden, man wahrscheinlich Morde, Selbstmorde und andere Gräueltaten aneinandergereiht sieht, und völlig erdrückt von der Schwere der vergangenen Wahrheit aus dem Kino geht. Schlecht informiert bin ich immer noch, aber ich vermute mal, dass die Rekonstruktion der Ereignisse der letzten Wochen des 2. Weltkrieges und des Dritten Reiches maßgeblich auf den Erinnerungen der Personen aus dem „näheren Umfeld“ Hitlers beruht, die diese letzten Tage überlebt haben. Traudl Junge hat dieses Buch „Bis zur letzten Stunde“ geschrieben, das weiß ich, aber ob die anderen Bücher geschrieben oder Interviews gegeben haben, weiß ich nicht. Aber ich gehe davon aus, dass alle Ereignisse in dem Film wahr sind. Falls ich dumm bin, etwas nicht mitbekommen habe, bitte an dieser Stelle nicht mehr weiter lesen.
Ich schwafle jetzt die ganze Zeit schon ein bisschen um den Film herum, traue mich gar nicht richtig, meine Meinung dazu zu sagen, denn im Nacken sitzt einem natürlich der Tenor Deutschlands, dass man ja auf gar keinen Fall und sowieso und überhaupt. Der Film war brillant gedreht, das kann man einfach nicht anders sagen. Kamera, Schnitt, Erzähltempo, all das war mehr als solide, nicht so, wie man es von deutschen Filmen gewohnt ist. Die Schauspieler haben sich m.E. hier übertroffen, wobei ich aber Abstriche bei Alexandra Maria Lara und Corinna Harfouch machen würde. Alle Generäle, Offiziere und vor allem Bruno Ganz waren fabelhaft. Nach dem Anschauen des Films fragte ich mich dann, warum man sich denn aufgeregt hat, Hitler könnte zu „menschlich“ in dem Film rüberkommen, wobei „menschlich“ natürlich sehr schwammig formuliert ist, gemeint war von diesen Personen wahrscheinlich, dass man Hitler als gefühlvoll dargestellt hat. Wahrscheinlich regte es die Menschen auf, dass man in Versuchung kommen könnte, zu sagen: „Och, der Arme, jetzt weint er.“ Aber den Leuten, die bei jedem weinenden Menschen gleich Mitgefühl empfinden, bei jedem kleinen Tier gleich „Och, wie niedlich“ ausrufen, denen kann man eh nicht mehr helfen. Hitler weint, ja und? Hitler ist enttäuscht, weil sein Vertrauen missbraucht wurde, er trauert auch um seinen toten Köter, er kann nicht wahrhaben, dass seine Wahnvorstellung eines Dritten Reiches als Paradies für ihn und seine Vorstellung einer Weltbevölkerung den Bach runtergeht, ja und? Seine linke (?) Hand zittert, er ist dadurch „behindert“, ja und? Zu den Frauen ist er immer nett und freundlich, ja und? Muss ihn mir das zwangsläufig „näher“ bringen? Gerate ich in Gefahr zu denken: „Sein schöner Traum wird ihm von illoyalen Stümpern versaubeutelt?“ Wenn ich ein bisschen beschränkt wäre, schon. Aber ich hab doch die Kinokarte nicht gegen mein Gehirn eingetauscht, ich hab doch nicht alles, was ich vorher über das Dritte Reich und seinen Anführer erfahren habe, plötzlich vergessen. Dieser Film wirkt mehr wie eins von vielen Puzzleteilchen, das sich zu einem Gesamtbild des Wissens über diese Zeit einfügt, insofern es ein Gesamtbild geben kann. Bei Perlentaucher las ich so etwas wie: das bloße Abbilden dieser letzten Tage macht den Film so schlecht. Nee, eben nicht. Das bloße Abbilden macht den Film erträglich. Ich will keine Filme sehen, in denen man sich mit einer der Rollen identifizieren kann, damit man „mit fühlt“. Ich will Dokumentationen sehen, und „Der Untergang“ war nahe an einer Dokumentation. Dieser Film macht mehr als alles andere deutlich, wie verrückt Hitler war, OHNE dabei zu überzeichnen, wie es viele gerne hätten, damit man ja nicht auf die Idee kommt, ihr wisst schon.
Trotzdem habe ich viele der Darsteller in diesem Film einfach gerne spielen sehen, weil sie es verdammt gut können. Auch deswegen kann man ihn anschauen.
Sollte ich in diesem Text nachlässig gewesen sein, sollte ich jemanden irgendwie indirekt beleidigt haben, so tut mir das leid. So wie viele andere Filme, die sich mit vergangenen und aktuellen Kriegen auf der ganzen Welt befassen, wirkt dieser Film auf mich wie ein Antikriegsfilm. Und somit ist es ein wichtiger Film.
Ich schwafle jetzt die ganze Zeit schon ein bisschen um den Film herum, traue mich gar nicht richtig, meine Meinung dazu zu sagen, denn im Nacken sitzt einem natürlich der Tenor Deutschlands, dass man ja auf gar keinen Fall und sowieso und überhaupt. Der Film war brillant gedreht, das kann man einfach nicht anders sagen. Kamera, Schnitt, Erzähltempo, all das war mehr als solide, nicht so, wie man es von deutschen Filmen gewohnt ist. Die Schauspieler haben sich m.E. hier übertroffen, wobei ich aber Abstriche bei Alexandra Maria Lara und Corinna Harfouch machen würde. Alle Generäle, Offiziere und vor allem Bruno Ganz waren fabelhaft. Nach dem Anschauen des Films fragte ich mich dann, warum man sich denn aufgeregt hat, Hitler könnte zu „menschlich“ in dem Film rüberkommen, wobei „menschlich“ natürlich sehr schwammig formuliert ist, gemeint war von diesen Personen wahrscheinlich, dass man Hitler als gefühlvoll dargestellt hat. Wahrscheinlich regte es die Menschen auf, dass man in Versuchung kommen könnte, zu sagen: „Och, der Arme, jetzt weint er.“ Aber den Leuten, die bei jedem weinenden Menschen gleich Mitgefühl empfinden, bei jedem kleinen Tier gleich „Och, wie niedlich“ ausrufen, denen kann man eh nicht mehr helfen. Hitler weint, ja und? Hitler ist enttäuscht, weil sein Vertrauen missbraucht wurde, er trauert auch um seinen toten Köter, er kann nicht wahrhaben, dass seine Wahnvorstellung eines Dritten Reiches als Paradies für ihn und seine Vorstellung einer Weltbevölkerung den Bach runtergeht, ja und? Seine linke (?) Hand zittert, er ist dadurch „behindert“, ja und? Zu den Frauen ist er immer nett und freundlich, ja und? Muss ihn mir das zwangsläufig „näher“ bringen? Gerate ich in Gefahr zu denken: „Sein schöner Traum wird ihm von illoyalen Stümpern versaubeutelt?“ Wenn ich ein bisschen beschränkt wäre, schon. Aber ich hab doch die Kinokarte nicht gegen mein Gehirn eingetauscht, ich hab doch nicht alles, was ich vorher über das Dritte Reich und seinen Anführer erfahren habe, plötzlich vergessen. Dieser Film wirkt mehr wie eins von vielen Puzzleteilchen, das sich zu einem Gesamtbild des Wissens über diese Zeit einfügt, insofern es ein Gesamtbild geben kann. Bei Perlentaucher las ich so etwas wie: das bloße Abbilden dieser letzten Tage macht den Film so schlecht. Nee, eben nicht. Das bloße Abbilden macht den Film erträglich. Ich will keine Filme sehen, in denen man sich mit einer der Rollen identifizieren kann, damit man „mit fühlt“. Ich will Dokumentationen sehen, und „Der Untergang“ war nahe an einer Dokumentation. Dieser Film macht mehr als alles andere deutlich, wie verrückt Hitler war, OHNE dabei zu überzeichnen, wie es viele gerne hätten, damit man ja nicht auf die Idee kommt, ihr wisst schon.
Trotzdem habe ich viele der Darsteller in diesem Film einfach gerne spielen sehen, weil sie es verdammt gut können. Auch deswegen kann man ihn anschauen.
Sollte ich in diesem Text nachlässig gewesen sein, sollte ich jemanden irgendwie indirekt beleidigt haben, so tut mir das leid. So wie viele andere Filme, die sich mit vergangenen und aktuellen Kriegen auf der ganzen Welt befassen, wirkt dieser Film auf mich wie ein Antikriegsfilm. Und somit ist es ein wichtiger Film.
17.11.2004, 14:40
/ Im Kino (gewesen)
Im Kino sitzen ca. 30 Männer und 4 Frauen. Was heißt das? Gar nichts? Etwas? Keine Ahnung. Ich weiß erst mal nur, dass ich an einem Mittwochabend 7 Euro für die Kinokarte bezahlt habe, und das tut irgendwie weh. Nicht sehr, aber schon doch. Die Vorschauen sind dann - bis auf vielleicht „Collateral“ - allesamt ziemlicher Dreck, „Resident Evil 2“, „Aliens vs. Predator“, noch so eine Fortsetzung, dann „Anacondas“, wo zum 1000. Mal eine mutierte Schlange irgendwelche doofen Menschen auffrisst u.ä.
Hellboy wurde eigentlich von den Nazis auf diese Welt gebracht, um ihnen bei der Herbeirufung irgendwelcher Chaosgötter zu helfen. Er gerät aber unter die Obhut von den Guten und erledigt für die die Drecksarbeit, Monster verprügeln usw. Doch die Bösen wollen noch mal die Chaosgötter auf die Welt rufen und denken sich dafür allerlei böse Sachen aus. So weit, so gut. Der Film war ja auch wirklich gut, nur stört es mich immer, wenn die Helden dann so supercool sind, dass sie niemals auf coole Sprüche verzichten können. Wie auch bei allen anderenSuperhelfen Superheldenfilmen, kenne ich hier die Comicvorlagen nicht und sollte mich deswegen auch raushalten, aber für die Spannung des Films wäre es gut, ließe man in bestimmten Situationen die coolen Sprüche weg. Ansonsten war in diesem Film alles solide gemacht, Effekte und Schnitt sehr gut, Farben und Ausstattungen und Schauplätze waren absolut beeindruckend. Während des ganzen Films musste ich aber immer an die X-Men Filme denken, die bis jetzt die besten Superheldenfilme sind.
Hellboy wurde eigentlich von den Nazis auf diese Welt gebracht, um ihnen bei der Herbeirufung irgendwelcher Chaosgötter zu helfen. Er gerät aber unter die Obhut von den Guten und erledigt für die die Drecksarbeit, Monster verprügeln usw. Doch die Bösen wollen noch mal die Chaosgötter auf die Welt rufen und denken sich dafür allerlei böse Sachen aus. So weit, so gut. Der Film war ja auch wirklich gut, nur stört es mich immer, wenn die Helden dann so supercool sind, dass sie niemals auf coole Sprüche verzichten können. Wie auch bei allen anderen
24.09.2004, 11:46
/ Im Kino (gewesen)
Michael Moore legt sich jetzt selber Eier und verfehlt damit sein Ziel, ein Bewusstsein in den Leuten zu schaffen. Dem Publikum, das seinen neuesten Film „Fahrenheit 9/11“ sieht, fällt nämlich auf, dass dieses öffentliche Talkshow-Leiden, das in Form der Mutter eines ermordeten Soldaten auftaucht, nicht in diesen Film gehört. Aber absolut nicht. Weniger Dramatik auch in Form der gezupften Klampfen, die unter viele Szenen gelegt wird. Auch die ganzen Zeitlupen und Nahaufnahmen von Georg W. Bushs Hackfresse gehen einem nach dem 10. Mal wirklich auf den Wecker. Bitte nicht falsch verstehen: mir fehlt nicht die Polemik, sondern noch mehr Fakten, vielleicht mehr Zusammenfassung, damit man diese ganzen Namen und Personen nicht durcheinander bringt. Ansonsten erfährt man interessante Dinge über die Beziehungen zwischen Bush und einigen Saudis, was für Musik Soldaten während eines Angriffs hören und dass Kongressabgeordnete ihre eigenen Kinder nicht so gerne bei der Army sehen. Ansonsten will die Jugend von heute ™ nur noch in die Sneaks dieser Welt.
[kleines Update: hier kann man einen sehr guten Artikel über den Film lesen.
Via Wirres.]
[kleines Update: hier kann man einen sehr guten Artikel über den Film lesen.
Via Wirres.]
05.08.2004, 10:05
/ Im Kino (gewesen)
Im Kinopolis in B.O. gibt es im Kino 5 die Reihe 1 und danach kommt die Reihe 4. Gestern am Kino-Dienstag verursachte das Verwirrung, denn wir - in Reihe 4 sitzend - wurden andauernd gefragt, wo Reihe 2 sei, denn einige Leute hatten ein Karte für Reihe 2 ausgehändigt bekommen. Wahrscheinlich von der scheißunfreundlichen Ticketverkäuferin, die mir "Das hätte ich ihnen schon gesagt" zuschnauzte, als ich sie fragte, ob es wirklich keine anderen zwei Plätze nebeneinander gäbe, außer denen in Reihe 4, die ja eigentlich Reihe 2 ist, weil sie die zweite Reihe nach Reihe 1 ist. Aber das ist alles deren Bier...
Peter Parker ist schon echt ne arme Sau. Jetzt muss er Pizza austragen, kommt selbst als Spiderman noch zu spät und fliegt raus. Er hat kein Moos mehr. Sein Job als Fotograf bringt auch nur noch wenig ein, nebenbei versucht ein bekloppter Doc Ock eine Energiequelle zu erzeugen, die aber die ganze Welt auslöschen wird, weil irgendeine chemische oder physikalische Verbindung nicht stabil genug ist. Aber das eigentlich nur nebenbei, denn Spiderman plagen arge Sinnkrisen. Seine Zweifel an sich selbst führen dazu, dass er seine Superkräfte verliert. Es ist bald soweit, dass er sich entscheidet, nicht mehr Spiderman zu sein. Dann kann er auch gleich der hässlichen Kirsten Dunst sagen, dass er sie liebt. Das hat er bis jetzt nämlich noch nicht geschafft. Die sucht sich schon so einen minder bemittelten Soldaten aus, den sie nur über Kopf küssen kann, weil sie dann wenigstens an Die Spinne erinnert wird.
Nachdem Peter Mary Jane gesagt hat, dass er sie liebt, und sie es auch endlich geschnallt hat, entscheidet er sich doch wieder um, und will wieder Spiderman sein. Warum? Weil Henry Jackson einen Helden im Leben braucht.
Tobey und Kirsten küssen sich irgendwann, die falsche Sonne geht mit Doc Ock unter, Spiderman sieht sich wahrscheinlich bald in einem Kampf mit dem Sohn des Grünen Kobolds wieder.
Der Film war gut, auch wenn es nicht so klingt, der hat den Superheldenfilmbonus. Aber es gehört nicht hinein: ein Pizza austragender Superheld, eine hässliche Schauspielerin, die „schnapp sie dir, Tiger!“ sagt und echt juliarobertsmäßig im Hochzeitskleid und Weichzeichnerfilter über ne Straße läuft.
Peter Parker ist schon echt ne arme Sau. Jetzt muss er Pizza austragen, kommt selbst als Spiderman noch zu spät und fliegt raus. Er hat kein Moos mehr. Sein Job als Fotograf bringt auch nur noch wenig ein, nebenbei versucht ein bekloppter Doc Ock eine Energiequelle zu erzeugen, die aber die ganze Welt auslöschen wird, weil irgendeine chemische oder physikalische Verbindung nicht stabil genug ist. Aber das eigentlich nur nebenbei, denn Spiderman plagen arge Sinnkrisen. Seine Zweifel an sich selbst führen dazu, dass er seine Superkräfte verliert. Es ist bald soweit, dass er sich entscheidet, nicht mehr Spiderman zu sein. Dann kann er auch gleich der hässlichen Kirsten Dunst sagen, dass er sie liebt. Das hat er bis jetzt nämlich noch nicht geschafft. Die sucht sich schon so einen minder bemittelten Soldaten aus, den sie nur über Kopf küssen kann, weil sie dann wenigstens an Die Spinne erinnert wird.
Nachdem Peter Mary Jane gesagt hat, dass er sie liebt, und sie es auch endlich geschnallt hat, entscheidet er sich doch wieder um, und will wieder Spiderman sein. Warum? Weil Henry Jackson einen Helden im Leben braucht.
Tobey und Kirsten küssen sich irgendwann, die falsche Sonne geht mit Doc Ock unter, Spiderman sieht sich wahrscheinlich bald in einem Kampf mit dem Sohn des Grünen Kobolds wieder.
Der Film war gut, auch wenn es nicht so klingt, der hat den Superheldenfilmbonus. Aber es gehört nicht hinein: ein Pizza austragender Superheld, eine hässliche Schauspielerin, die „schnapp sie dir, Tiger!“ sagt und echt juliarobertsmäßig im Hochzeitskleid und Weichzeichnerfilter über ne Straße läuft.
14.07.2004, 22:39
/ Im Kino (gewesen)
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Jahrelang habe ich mich gefragt, warum man die armen Kinobesucher mit nervtötender Bumm Bumm Dancefloormucke bombardiert, warum man nicht einfach leise Scores spielt, und seit heute weiß ich es. Ich saß in der Nachmittagsvorstellung von Jack Putter and the prisoner of Dscheskasgan, außer mir waren nur ca. 5 andere Personen im Kino (weil läuft schon lange und OV, is klar) und der junge Mann und die junge Frau (kein Pärchen) hinter mir, erzählten sich laut gegenseitig die langweiligsten Geschichten des Universums. Wer wann wem einen ausgegeben hat, warum man jemanden scheiße findet der etwas umsonst bekommen hat, dieser und jener wohnt jetzt da und da, Hanzfranz, Hinz und Kunz, Bekannte und ihre xxx. Ich hätte mir so sehr einen ohrenbetäubenden Technobeat gewünscht, doch nur das Flüstern der Klimaanlage war noch Zeuge. Der Film selbst gefiel mir ganz gut, einige sehr ansprechende Elemente und Effekte, einige blöde Szenen, die man als Erwachsener nicht mehr genießen kann.
01.07.2004, 20:12
/ Im Kino (gewesen)
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Also, dass du mit mir in den neuen Harry Potter gehen würdest, dass hätte ich ja wohl wirklich nicht ahnen können.
15.06.2004, 12:02
/ Im Kino (gewesen)
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