Die Schwierigkeit, einem Album nachträglich doch mehr zuzusprechen, liegt darin, die anderen Rezensionen anderer Künstler oder Werke aufzuweichen, die nur einen Part beinhalten. Aber eigentlich geht es auch mehr um einen etwas größeren Blick, um einen etwas größeren Rahmen, den ich für "Until then, goodbye" aufmachen will. Legt man die Alben von Lawrence in eine chronologische Reihe, so ergibt sich folgendes Bild: auf dem ersten Album klang Lawrence nach ambitioniertem Minimal, dort waren die Beats kompromisslos technoid, viele Melodien wollten schön sein, wurden aber des Prinzips wegen minimalisiert, und schließlich klang alles so, wie wenn man vor den Türen eines Clubs steht und Stunden des Tanzes vor sich hat. Aufgeregt, deep, intensiv. Ein durch und durch motiviertes und schlicht gutes Debüt-Album. Auf "The absence of blight" trat dann der Romantic-Techno in Perfektion vor den Hörer, hier stand man mitten im Club, war geblendet von der Schönheit der Lichter und konnte sich laben an den perfekt produzierten Melodien und Beats, alles glühte und glänzte vor Schönheit. Auf "The night will last forever" schimmerte der Putz durch die Farbe der Wände im Club, man wollte weiter tanzen, war aber auch schon müde und glaubte, vielleicht etwas Anderes zu brauchen als nur Höhepunkte hintereinander. Und was nach den Höhepunkten kam, war ebenfalls schön, zerklüftet und nicht mehr glänzend, aber schön. Auf "Until then, goodbye" nun ist man raus aus dem Club, man hört nur noch die Musik von draußen und möchte nun eigentlich etwas Anderes, etwas Ruhigeres, etwas Eigenständigeres, etwas, das sich nicht so schnell selbständig macht, etwas mit mehr Hörarbeit, etwas Leiseres. Man weiß, dass es im Club schön war und will das eigentlich auch nicht vermissen, ist sich aber klar, dass es nicht ständig so weitergehen kann.
Vielleicht ist das alles zu sehr runtergebrochen auf einen linear erscheinenden Nenner, aber dieses Bild ergibt sich mehr und mehr für mich und es ist gut, es fühlt sich gut an.
Vielleicht ist das alles zu sehr runtergebrochen auf einen linear erscheinenden Nenner, aber dieses Bild ergibt sich mehr und mehr für mich und es ist gut, es fühlt sich gut an.
04.10.2009, 18:50
/ Musik