Ich laufe einen Marathon ganz alleine. Niemand ist da. Plötzlich kommt jemand neben mich, und sagt Hallo, und ich versuche das Gesicht einzuordnen, ich weiß, ich kenne es, aber im Moment weiß ich nicht, wer es ist. Mein Atem ist aber schneller geworden und der Schlag meines Herzens auch. Die Person läuft jetzt neben mir, schaut auf die Straße und keucht ein bisschen und da fällt es mir ein. Vor fünf Jahren muss es gewesen sein als ich das Gesicht das letzte Mal gesehen habe, wir trennten uns im Streit, mit der Zeit vergaß ich, wie es ist dieses Gesicht zu kennen, ich bekam Angst davor, redete mir aber selber ein, dass ich wüsste, wie es aussieht, ein paar Mal dachte ich sogar, ich würde jemanden kennen, der so ist. Aber jetzt ist dieses Gesicht einfach neben mir, läuft wie selbstverständlich mit, ich kontrolliere meinen Puls, unnatürlich hoch, ungesund hoch. Ich wünschte jetzt, ich wäre lieber alleine, und doch erinnere ich mich auch an die ganzen wundervollen Zeiten, die wir zusammen verbracht haben. Ich könnte mich zur Seite drehen und danach fragen, doch noch keuchen wir beide, die Schuhe machen ein Geräusch, wenn sie auf die Straße prallen. Zwischendurch sehe ich aus den Augenwinkeln die Person mich anschauen, aber es ist mir nicht unangenehm, ich will eigentlich, dass sie mich noch länger anschaut, damit ich auch mal zur Seite schauen kann und unsere Blicke uns treffen.
Ja klar, jetzt fällt mir wieder alles ein und in meinem Bauch macht sich ein komisches Gefühl breit.
„Wie lange bleibst du“, frage ich endlich.
„Ich weiß noch nicht. Ich könnte jetzt eine ganze Weile neben dir herlaufen. So fühle ich mich im Moment. Kann aber sein, dass ich plötzlich schlappmache, und ich weiß nicht, wann wir uns dann wiedersehen.“
Ich streiche mir den Schweiß aus dem Gesicht und möchte eigentlich sagen: „Bleib noch ein bisschen länger bitte.“ Aber ich laufe weiter, ich möchte die Person nicht verschrecken.
Ja klar, jetzt fällt mir wieder alles ein und in meinem Bauch macht sich ein komisches Gefühl breit.
„Wie lange bleibst du“, frage ich endlich.
„Ich weiß noch nicht. Ich könnte jetzt eine ganze Weile neben dir herlaufen. So fühle ich mich im Moment. Kann aber sein, dass ich plötzlich schlappmache, und ich weiß nicht, wann wir uns dann wiedersehen.“
Ich streiche mir den Schweiß aus dem Gesicht und möchte eigentlich sagen: „Bleib noch ein bisschen länger bitte.“ Aber ich laufe weiter, ich möchte die Person nicht verschrecken.
02.08.2003, 18:07
/ Geschichte kurz