Auf dem Balkon ist ein grünes Geländer aus Metall angebracht, und ihre Eltern haben ihr früher immer gesagt, dass das Geländer abbrechen und sie nach unten stürzen würde, wenn sie sich dagegen lehnte. Sie sitzt jetzt auf einem Stuhl vor dem Geländer, hat die Füße darauf abgestützt und kippelt hin und her, immer bis kurz vor dem Punkt, an dem sie hinten durch die Fensterscheibe fallen würde.
Der Schein trügt, denkt sie, während sie eine Nummer wählt, die gleich in 140 km Entfernung ein Telefon klingeln lassen wird. Oder aber ihr eigenes Telefon sagt ihr, dass der andere Anschluss gerade belegt ist.
Den ganzen Tag hatte sie alle Gedanken das Gespräch betreffend abwehren können, doch jetzt, wenige Sekunden, bevor sie mit ihm sprechen würde, machte sich ganz klar Angst in ihrem Bauch breit und sie rieb sich vor Aufregung die Hände an ihren Hüften, während sie den Hörer zwischen Ohr und Schulter eingeklemmt hatte.
Es klingelte einmal, zwei Mal, und sie hoffte schon, dass er nicht zuhause sein würde, dann würde sie eine SMS schreiben, so was wie: Hatte versucht dich zu erreichen, schade, dass du nicht da warst, sehen uns dann nächste Woche. Doch nach dem vierten Klingeln hob er ab und sagte wie immer: „Hallo?“ – „Ja hallo, ich bin}s“, sagte sie. Beim nächsten konnte sie heraushören, dass er sich wirklich ehrlich freute von ihr zu hören. Und sie log ihn an. Er sagte: „Ach Hi, schön, dass du anrufst. Wie geht}s dir denn?“ – „Ganz gut, und dir?“ – „Ich bin ein bisschen müde, aber das ist schon okay.“ Dann sagten sie beide nichts mehr und sie dachte: Nein, wenn jetzt schon Stille eintritt, dann wird er gleich fragen, was los ist, und was soll ich dann sagen? Sagen könnte sie viel, aber sie wollte, dass er es ihr abnehmen würde. Er sollte merken, dass sie nicht mehr reden will. Es wäre auch schlimm, wenn er sie am Samstag doch auf der Party gesehen hätte, sie war geflüchtet, hatte sich zuerst oben im Haus und dann in der Garage versteckt, während die Party im Garten weiter lief. Ihre Freundin hatte sich zu ihr gesellt, zwischendurch etwas zu trinken geholt und sie war sich so dumm vorgekommen, vor ihm wegzurennen. Und sie war richtig sauer geworden. Er hatte ihr die Party versaut.
Der Schein trügt, denkt sie, während sie eine Nummer wählt, die gleich in 140 km Entfernung ein Telefon klingeln lassen wird. Oder aber ihr eigenes Telefon sagt ihr, dass der andere Anschluss gerade belegt ist.
Den ganzen Tag hatte sie alle Gedanken das Gespräch betreffend abwehren können, doch jetzt, wenige Sekunden, bevor sie mit ihm sprechen würde, machte sich ganz klar Angst in ihrem Bauch breit und sie rieb sich vor Aufregung die Hände an ihren Hüften, während sie den Hörer zwischen Ohr und Schulter eingeklemmt hatte.
Es klingelte einmal, zwei Mal, und sie hoffte schon, dass er nicht zuhause sein würde, dann würde sie eine SMS schreiben, so was wie: Hatte versucht dich zu erreichen, schade, dass du nicht da warst, sehen uns dann nächste Woche. Doch nach dem vierten Klingeln hob er ab und sagte wie immer: „Hallo?“ – „Ja hallo, ich bin}s“, sagte sie. Beim nächsten konnte sie heraushören, dass er sich wirklich ehrlich freute von ihr zu hören. Und sie log ihn an. Er sagte: „Ach Hi, schön, dass du anrufst. Wie geht}s dir denn?“ – „Ganz gut, und dir?“ – „Ich bin ein bisschen müde, aber das ist schon okay.“ Dann sagten sie beide nichts mehr und sie dachte: Nein, wenn jetzt schon Stille eintritt, dann wird er gleich fragen, was los ist, und was soll ich dann sagen? Sagen könnte sie viel, aber sie wollte, dass er es ihr abnehmen würde. Er sollte merken, dass sie nicht mehr reden will. Es wäre auch schlimm, wenn er sie am Samstag doch auf der Party gesehen hätte, sie war geflüchtet, hatte sich zuerst oben im Haus und dann in der Garage versteckt, während die Party im Garten weiter lief. Ihre Freundin hatte sich zu ihr gesellt, zwischendurch etwas zu trinken geholt und sie war sich so dumm vorgekommen, vor ihm wegzurennen. Und sie war richtig sauer geworden. Er hatte ihr die Party versaut.
14.07.2003, 14:36
/ Geschichte kurz