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Es ist ganz gut, dass es Dinge gibt, die man nicht abschütteln kann, auch wenn man das vielleicht einmal wollte. Es gab Zeiten, da habe ich Metal in jeder Form rigoros abgelehnt, meinte über aggressiver Musik stehen zu müssen und Metal als Proll-Ausdrucksform zu sehen. Metal erschien mir als zu unintellektuell und anspruchslos, und auch wenn ich das niemals so für mich formuliert habe und immer meinte: ich höre die Musik, die mir gefällt und nicht das, was gerade zu meinem Leben passen soll oder angesagt ist, so habe ich doch auf Metal verzichtet, um mit mir selbst ins Reine zu kommen. Nun, ich kann Metal sicherlich nicht in jeder Situation hören. Aber auch der minimalistische Techno von STEN ist sicherlich nicht Musik für jede Minute des Tages.
Natürlich kann Metal in jungen Jahren stark die eigenen Einstellungen beeinflussen, weil Metal auch immer gleich einen Katalog an Lifestyle mitbringt, und ich weiß auch, dass ich bei Leuten, die nie Metal gehört haben und die jetzt meinen, was von Musik zu verstehen, niemals als gleich angesehen werde, eben weil ich jetzt nicht mehr meine Wurzeln verleugne. Aber das macht mir nichts aus. Es ist sogar so, dass man von anderen Leuten missachtet wird, die ansonsten nicht besonders viel Musik hören und bei Metal an Alice Cooper den Gruselgeschichten über Ozzy Osbourne denken. Irgendwie scheint es immer noch so die Ansicht der Menschen zu sein, Metal hätte vorrangig etwas mit dem Teufel und eventuell seiner Anbetung zu tun, aber wenn schon nicht das, dann zumindest mit Gewaltverherrlichung und dem B Ö S E N an sich. Es gibt da allerdings feine Unterschiede zwischen Verherrlichung und Beschäftigung und Auseinandersetzung mit einem Thema.
Metal kann durchaus anspruchsvoll und avantgardistisch sein, das zeigen und beweisen ULVER seit über 10 Jahren mit ihren Alben, auch wenn ihre jetzigen Alben mit Metal nichts mehr zu tun haben.
Und es gab da vor ca. 10 Jahren eine Band namens VED BUENS ENDE, die das ultimative Avantgarde-Metal Album herausgebracht haben, nämlich "Written in Waters".
Metal stellt für viele eine unüberwindbare Hürde ob ihrer Aggressivität dar. Diese Aggressivität äußert sich dann nicht nur in der Musik, sondern auch oft in dem Artwork und dem Auftreten der Bandmitglieder. Ich verstehe das. Ich verstehe auch, dass Menschen Angst vor Dingen haben, die sie nicht kennen und verstehen. Das ist in allen Bereichen so.
Es wird für einen Künstler schwierig, wenn er mit seiner Kunst in die Öffentlichkeit geht, sei es mit einem Film, einem Buch oder einer Zeitschrift, einem Bild oder einer Skulptur oder einer Installation oder einer Zeichnung, einem Album. Von dem Zeitpunkt der Veröffentlichung wird dem Künstler Unverständnis und Kritik oder auch überschwängliches Lob und Huldigung entgegen schlagen. Bei Metal wurde gleichzeitig viel richtig und viel falsch verstanden.
All das habe ich jetzt eigentlich nur geschrieben, weil es wieder eine Kollaboration zwischen Musikern von ULVER und DODHEIMSGARD gibt, unter dem Namen CODE.
Deren Album "Nouveau Gloaming" reicht m.E. nicht annähernd an die Stücke von „Written in Waters“ heran, jedoch gefällt mir einfach die Herangehensweise an Metal und auch deren Bildersprache.
Pluswit wird sicherlich auf TAUMATIAE noch tiefer darauf eingehen, es ging mir hier nur um die Öffentlichkeit meiner Wertschätzung des Metal.
optera äußerte am 6. Mär, 20:45:
Danke das Du Worte für den Metal findest!
Einen öffentlichen Kommentar kann ich mir an dieser Stelle beim besten Willen nicht verkneifen!
Beim Thema Metal reagiere ich allergisch.
Danke das Du Worte für den Metal findest!
Paar Sachen zum Thema Vorurteile, Aussehen, musikalische Qualität und Schwachsinn.

Metal ist die eine sehr freie Musik. Und sie verbindet so viele Stile in einem Genre. Es gilt nicht die Formel, je öfter das Vidio auf Viva gespielt wird, desto mehr Scheiben werden verkauft. Im Metal gibt es keine Faustformel, um Platten an den Hörer zu vermitteln. Platten werden gekauft weil sie gefallen und nicht weil sie gerade angesagt sind, oder es gerade cool ist diese Bands zu hören. Sie werden zum Beispiel wegen dem Booklet verkauft in dem genausoviel Energie steckt wie im Album. Nicht weil dort die Musiker als Hochglanzgruppenfoto zu bestaunen sind, sondern wegen der künstlerischen Aufbereitung einer Tracklist.

Die Konzerne brauchen sich über die stagnierenden Verkaufszahlen doch nicht wundern. Denn warum wird Millionen dafür ausgegeben Robbie Williams und andere immmer wieder und immer wieder und immer noch mehr zu bewerben, wenn schon alle eine Platte haben. Dann muss halt solange geworben werden, bis man seiner Oma auch noch 2 kauft, obwohl sie nix damit anfangen kann, aber suggeriert wird:"Alle mögen das, also auch DU!", und weil die Oma sie verlieren könnte und natürlich niemand anderes diese cd hat, obwohl es jede Stunde ein oder zwei Mal im Radio läuft, man problemlos dat aufnehmen könnte, eigentlich ja sowieso schon genervt ist von dem Song, weil es überall gespielt wird...-Faden verloren. Nein, das reicht immer noch nicht! Aufnahmen aus dem Radio reichen doch für Pop Musik Hörer, brauchen zuhause doch nur das Radio anmachen. Da wird nich lange nach wat neuem gesucht, was man vielleicht auch noch mögen könnte. Warum wird Millionen für diese sogenannten Stars ausgegeben, nur damit immer dasselbe immer wieder verkauft werden kann! Und sogar als NEU bezeichnet wird?
Wie eine Zahnpasta, die alle 3 Monate neu erfunden wird.

Mit diesem Geld könnte man tausende von Bands unterstützen, die dann glücklich wären, und der Indusrie sogar noch mehr Geld in die Taschen spülen würden. Sie wären glücklich sich völlig der Musik hingeben zu können. Wieviele geniale Bands gehen flöten weil sie kein Forum bekommen.
Ich kapier das nich' oder die anderen nich', ich weiß es nich'?.

Klar gibt es in der Metal Szene, wie in jeder anderen auch, diese Typen die denken weil sie lange Haare haben, Metal Hammer lesen, EMP und Nuclear Blast leerkaufen, sie sind cool und die absoluten Metaler, weil sie mehr Platten in der Sammlung haben als andere...
Oder diese Typen, die denken mit schwarzgefärbten Haaren, Vans und dem musikalischen Horizont von Green Hell (ich durchforste selber den GH Katalog), sie sind die neuen Hardcore Jünger.

Das könnte ich jetzt endlos weiter führen, und ist wohl auf jede Musikrichtung übertragbar.

Selbst im Metal entstehen schon diese Uniform Geschichten und sie gibt es ja eigentlich auch schon immer! Schade, schade!
Ein kurzes Beispiel wäre hier das Amon Amarth Konzert im N8 zu nennen, es war mein letztes besuchtes Konzert, deswegen erwähne ich das an dieser Stelle.
Da habe ich einem Metaler 'n Metalgespräch aufgedrückt. Er hat mir die ganze Zeit zu verstehen gegeben, das er mit einem weil-Amon-jetzt-in-is-gehe-i-auf-dat-Konzert-Typ-mit-kurzen-Haaren-und-einem-nicht-schwarzen-Bandshirt- nich redet. Leider schmeckte das Bier an diesem Abend richtig gut und ich konnte es nicht sein lassen ihn voll zu labern. Hat nich' kapiert was ich von ihm wollte - das ergeht mir ständig so... Vonwegen das es doch kackegal is wie man aussieht. Er fing gleich an, ich sollte mich verpissen und bin viel zu jung um Metal zu VERSTEHEN. Als ich ihm sagte, ich sei so alt wie er und habe mich 3 Jahre vorher mit dieser Musik beschäftigt und sowas, naja später mußte ihn seine Freundin zwingen nach Hause zu fahren...er hatte echt Ahnung, war nach Aufgabe der FRONTEN an einem Gespräch sehr interessiert und hat zugegeben das er doch sehr engstirnig ist!
Musik soll Hormoncocktails in einem mischen und nicht polarisieren.

Warum soll die eine Musikrichtung besser sein wie die andere? Warum wird Metal als schlecht angesehen? Warum denkt ein Schlagzeuger mit einem GunsnRoses Shirt er wär der Typ mit der besseren Band? Oder ein langhaariger Gitarrist mit zwei 4x10er Marshall Boxen und einer ESP Gitarre, er wäre der bessere Metalgitarrero. Oder Mischer die denken, weil man eine 7saiter spielt, will man sein wie Korn. Das man aber vielleicht die Wurzeln dieses Instruments kennt und aus technischen Gründen dieses Instrument spielt, weil man den tieffrequenten verzehrte Gitarrensound seit Master of Puppets LIEBT, aber auch noch mit anderen spielen möchte und umstimmen so vermieden werden kann, interessiert keinen.

Da wird rumgebrüllt und geknüppelt, das ist schlecht! Eine verzehrte Gitarre ist der handgemachte Sample mehrere Geigen und anderen Streichern, aber warum ist 'ne Sinfonie mehr wert als ein Metalalbum? Metal hat einen hohen technischen Anspruch und muss auch mit Klassik verglichen werden und nicht mit Punkrock. Emoll kann jeder spielen, aber nur e abgedämpft groovy über ein abgedrehtes Drum Pattern, da haperts dann schon und geht über deren Tellerand. "Krach is das! Null Melodie!" ... "HAllO!?", wer kriegt hier was nix mit?
Klar, die Musik mit dem höchsten musikalischen Anspruch ist nicht unbedingt zwingend die bessere, aber enthält sie zusätzlich diesen Bauch-, Herz- und Fusscharakter (etc.), sehe ich keine Zweifel in mir aufkommen...

Bach, Mozart und wie sie alle heißen, würden Metal lieben, sie haben ja nix anderes versucht zu machen!

Man kann niemanden bekehren, keinen vom TechnoFlummi zum Kopfschüttler machen, aber man könnte vielleicht Menschen davon überzeugen, dass sie wenigstens einsehen, was es mit dieser Musik auf sich hat und das Grenzen nur als solche gelten, wenn wirklich niemand fähig ist sie zu überwinden. In der Musik sehe ich das nicht so - grenzenlos.

Die technischen Feinheiten erkennen lassen! Meshuggah halten sich selber für die Rhytmus Götter, da kann ich nur zustimmen, denn sie sagen ja selber "Götter", also gibt es ja wohl mehrere, und nicht nur einen Gott (Wer an Gott glaubt, die Bibel als das Buch und nicht eins von vielen an sieht, dem kann ich ich auch nicht mehr helfen, der glaubt auch an den Teufel!) Und wer es als Energie sieht, der erkennt die Wellen aus bösen und guten Schwingungen, das sagt ja allein das Wort Welle schon, sieht Es somit zwingend als EINS! Es gibt auch gläubige Menschen die denken das diese Realität in der ich gerade diesen Kommenar schreibe, die Hölle ist, und wir hier nach dem Tod in den Himmel kommen! Jeder darf doch glauben was er will! Manche verfügen vielleicht sogar über Wissen. Aber Meshuggah als hirnloses Gebrülle und Geknüppel darstellen?

Warum denken die Christen sie wären was besseres als die Moslems, und umgekehrt?
Warum denken die Metaler sie wären was besser als die HipHoper, und umgekehrt?
Buddah, Jesus, Mohammed und wie sie alle heißen kann man doch als Lehrmeister betrachten (oder auch nich), aber einen als den-überhaupt hinstellen bringt uns Menschen doch kein Stück voran. Fühlt man sich als Gruppe oder als einzelner Mensch besser wenn man sich in einem Gottstatus zu glauben scheint?
Als Mensch muss man seine Scheuklappen ablegen, links und rechts vom Waldwanderweg gibt es soviel zu sehen, wenn man sich nicht auf dem asphaltierten oder überkiesten Wirtschftsweg bewegt und nichts kaputt trampelt. Wer meint Europe klingt wie Dream Theater, der sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht und denkt somit, das was wir vor der Haustür haben und Wald genannt wird, wäre ein natürlicher Wald und sah nie anders aus...das spar' ich mir jetzt...

Jeder Mensch, der später ein Hörer wird, erlebt irgendwann als Kind diesen Wendepunkt sich für seine musikalischen Vorlieben zu entscheiden und Gefühle (Hormonausschüsse) bei dieser bestimmten Art von Schwingungen zu erleben. Aber man darf doch niemanden abstreiten, das er das in dieser oder jener Musik nich' verspürt.

Waruf wollte ich eigentlich hinaus?
Ach ja, der gesellschaftliche Stellenwert des Metals und die musiktheoretische wissenschaftliche Beurteilung anhand von nachprüfbaren Wertmaßstäben, die erkennen lassen das Metal mehr wert ist als Pop...
oder so...

Ach, HÖRT mehr METAL! 
iatbe antwortete am 7. Mär, 20:33:
Ach, HÖRT mehr METAL!
ein sehr schönes schlusswort.

aber der eigentliche grund meiner antwort: das konzert im n8... was das zufällig am 9. oktober 2004? und vorher liefen die "thunderbirds" auf der großleinwand (ich war etwas enttäuscht, dass niemand meiner begleiter die jungs kannte)? dann war ich auch da (die welt ist so klein). allerdings nur, weil ich amon amarth auf dem wacken 2004 als so enttäuschend empfand, dass ich mir noch ein zweites bild machen wollte. und im n8 haben sie mich überzeugt, dass sie auch live ganz ordentliche musik spielen.

...leider trage ich nichts zum eigentlichen eintrag bei... 
optera äußerte am 8. Mär, 16:52:
Das Konzert am 9ten Oktober 04, mit Impious und Disillusion. Amon Amarth waren sehr überzeugend an diesem Abend, die Soundwand dementsprechend! Gute Metaldarbietung in deren Gefilden, wurden ja auch ordentlich gefeiert, die aus-Horn-Trinker! Impious und Disillusion hatte ich vorher nix gehört. Impious waren interessant, von Disillusion hatte ich mir mehr erhofft.

Es war einer dieser guten Abende! Mit ihm unterwegs in die N8, und schön gemütlich alles vom guten Standpunkt aus betrachtet. Amon haben mir richtig Freude bereitet, weil sie überzeugend waren, richtig gefeiert wurden, und denen hat es wohl auch Spaß bereitet! Er war richtig begeistert, und ich konnte seine Freude mit ihm teilen - gute Idee und Planung. Ihm gelang es dann auch die Stimmung zu übertragen.