(Unknown) Comedy
Archäologie der Songs
Bücher
Diagnose
Durch Schall und Rauch
Geschichte kurz
Ich wollte was schreiben über:
Ich würde gerne wissen, was ich gemeint hab, als ich in mein Notizbuch schrieb:
Im Kino (gewesen)
Konzerte
Liedtexte oder Zitate
Musik
Probe Objektiv
SB Warenhaus
Spracherkennung
Traumtagebuch
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
La disposition des matières est nouvelle. Non-Casual Blogging.™

 
Es war eigentlich alles super, bis der Techniker kam. Ich hatte ihn vom Küchenfenster aus beobachtet, wie er in seinem Auto saß und die Melodie von „Centerfold“ von The J. Geils Band beim Aussteigen pfiff. Der Techniker hätte gut jemand sein können, der sich die Playboy Centerfolds in die Spindtür hängen würde, aber es gab keine Spinds mehr. Keine Spinds, keinen Eierschutz, keine Pille. Den Altkanzler Schröder hatte man auf dem Fußballfeld den Spitznamen „Acker“ gegeben. Wie hatte man wohl den Techniker gerufen? Aber ich ließ ihn ins Haus und ging mit ihm in den Keller, damit er den Trockner reparieren konnte. Er war ein witziger Typ. Kein Ring am Finger, also würde er am Abend alleine in seiner Wohnung sitzen. Traurig irgendwie. „Das sind alles Kneipenwitze“, sagte er, nachdem er einen Witz gemacht und ich nicht gelacht hatte. Schlange da? Schon lange da verstehste? Ich lachte beherzt und fühlte mich gut. Den ganzen Tag über hatte ich Kopfschmerzen gehabt, aber ich dachte bei seinen Witzen gar nicht mehr daran. Er tauschte Pumpe und Elektronik aus und ließ den Trockner laufen. Keine Fehlermeldung mehr. Aber da tauchte plötzlich ein Geruch auf. „Da stimmt was nicht“, sagte Centerfold. Es roch nach verschmortem Gummi. „Das ist die neue Elektronik.“ Ich zuckte mit den Schultern und sagte: „Schade.“ Er schrieb alles auf und machte noch ein Foto von den kaputten Teilen. „Es muss nochmal jemand kommen, der die neue Elektronik, die jetzt verschmort riecht, austauscht.“ Ich schaltete den Trockner aus, den wir zum Test hatten laufen lassen. Der Geruch verschwand. Beim Rausgehen rief Centerfold mir zu: „An ihrer Stelle würde ich den Trockner nicht benutzen.“

Oben in der Küche stellte ich den Reis, der inzwischen kalt geworden war, wieder an und goss etwas Wasser nach. V. saß mit J. auf dem Sofa: „Und, geht der Trockner wieder?“ Ich schüttelte den Kopf. „Wir haben Pech mit dem Trockner.“ Die Geschichte ließ keine großen Kommentare zu. „J. ist nach dem Schlafen komischerweise schlecht drauf.“ Er war weinerlich und ließ sich nur schwer ablenken oder bespaßen. F. warf sich vor ihm auf den Boden. Ein kurzes Lachen. A. machte den Clown für ihn. Ein kurzes Lächeln. Tanzt für ihn, ihr Narren, witzelte ich. Alle lachten, bis auf J. Meine Kopfschmerzen waren wieder da. Ich ließ mich aufs Sofa fallen und nahm mein Handy zur Hand. Je weniger Licht, desto weniger fielen die Risse im Display auf. Es war früher am Nachmittag auf den Küchenboden gefallen, ich hatte es hektisch aufgehoben, konnte aber keine zusätzlichen Risse erkennen. „Na toll“, hatte V. gesagt, „bei dir passiert nichts, und bei mir geht gleich das Display kaputt.“ Ich versuchte die Risse zu ignorieren und öffnete mein Spiel, in dem ich Aufträge für die Produktion von Brot, Schmuck, Essen und andere Waren beauftragen musste. „Es riecht hier so komisch verbrannt, hast Du was auf dem Herd“, fragte V. Ich sprang wie wild auf, lief ich in die Küche, aber da war der Reis schon am dampfen wie verrückt. Ich schaute aus dem Fenster, das Auto des Technikers war natürlich längst weg. Er würde nicht allein sein, dachte ich mit dem dampfenden Topf in der Hand. Als er mir zurief, ich solle darauf achten, dass nichts anbrennt, hatte ich gesehen, dass sein Hund auf der Beifahrerseite saß.