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B. Fleischmann ist ein Elektronik-Veteran in Deutschland und heute ist sein neues Album „Stop Making Fans“ erschienen.

Fleischmann und die Elektronik
Damals, 2002 oder 2003 gab es Fleischmann im Vorprogramm von The Notwist und mit den Alben „Welcome Tourist“ und „The Humbucking Coil“ zementierte Fleischmann Deutschland als würdigen Vertreter intelligenter elektronischer Musik, oder auch intelligenter Tanzmusik kurz IDM genannt. Mit der Zeit wandelte sich das allerdings zu einem eher uninspirierten Geplänkel auf folgenden Alben. Außerdem lächelten sich Freunde und ich immer dann verlegen an, wenn der Gesang einsetzt. Muss das jetzt sein, fragten unsere Blicke. Nein ist die Antwort. Und das geht mir persönlich bis heute so mit den Fleischmann-Alben. Auch die Gastsängerin Gloria Amesbauer ändert leider nichts daran. Beide Stimmen wirken ungeübt, ungelenkt und generisch. Wie Stimmen, die selten zum Singen benutzt werden.

Stop making uninspired albums
Das neue Album „Stop Making Fans“ kann nur sehr selten bestechen und wirkt wiederum relativ beliebig. Electronic without a cause. Niemand benutzt elektronische Musik so sehr wie ein reguläres Instrument wie B. Fleischmann. Als hätte er aus Versehen einen Synthesizer anstatt einer Gitarre in die Hand genommen. Das könnte sehr interessant sein, es könnte die Energie von Rockmusik beinhalten oder den Eklektizismus klassischer Musik, aber stattdessen wirkt das neue Album streckenweise wie eine Elektronik-Version der Flippers. Ich war drauf und dran das Album größtenteils als „unhörbar“ zu bezeichnen. Mit dem weiteren Hören wurde ich etwas ruhiger und bemerkte, dass ich als Hörer natürlich etwas „erwarte“ und etwas „möchte“ und es schwierig ist, neue Alben nicht gleichzusetzen mit einem Haufen „neuer Ideen“. Der Klangraum ist den älteren Alben von B. Fleischmann sehr ähnlich, stimmungsmäßig geht es hier aber tendenziell noch fröhlicher zu als bei allen Vorgängern. Trotzdem merkt man im Detail, wie gut B. Fleischmann mit dem Einsatz von Delay und Reverb spielt – ersteres viel und zweiteres weniger. Bei B. Fleischmann klingt kein Elektronik-Track wie der andere und das Album ist im besten Sinne als heterogen zu bezeichnen. Die Stimmung trägt aber nicht über das Album – B. Fleischmann möchte anscheinend auf keinen Fall minor scales (wer mal „The Long Wait“ von Styrofoam in 2003 gehört hat, weiß wie schön traurige Elektronik klingen kann) zulassen, alles ist auf Dur ausgelegt – und irgendwie passt mir das nicht in diesem Winter. Vielleicht wäre eine Release im Mai anders bei mir angekommen.