Karin Dreijer Andersson klingt auf ihrem neuen Album „Plunge“ mehr denn je nach The Knife. Auch wenn das Projekt mit ihrem Bruder seit „Shaking the Habitual“ 2013 nichts Neues mehr veröffentlicht hat, hat Fever Ray auf „Plunge“ eine spürbare Injektion The Knife abbekommen.
Mit nur einem Vorab-Release vor einer Woche, der Single „To the Moon and Back“, hat Fever Ray sich vor dem Album-Release „Plunge“ zurück gemeldet. Visuell sehr eindringlich paart Karin Dreijer Andersson ihre Musik mit einer visuellen Komponente. Nach „Silent Shout“ wurden die Outputs der beiden Geschwister aus Schweden immer mehr ein Gesamtkunstwerk aus Performance, AI, Musik und bewegtem Bild – hinter dem die beiden Personen selbst mehr und mehr verschwinden. Das neue Album „Plunge“ trägt aber eindeutig Karin Dreijer Anderssons Handschrift.
Fever Ray „Plunge“ – Wacht auf!
Ein pulsierendes schwarzes Lullaby war das Debüt-Album von Fever Ray, der Nachfolger „Plunge“ lullt nicht gerade ein. Schneidender sind die Sounds, sie tun mehr weh. Die Stimme sägt sich durch manche Tracks, verschwunden sind nicht die Effekte, auch nicht die Verzerrung, aber die Downpitch-Vocals sind weg. Während das erste Album in sich gekehrt war, ist das neue Album „Plunge“ expressiv. Raus mit den Sounds aus den Synthies, und zwar nicht zu knapp. Manchmal wirkt das Soundgerüst einzelner Songs leider zu verlaufen, als hätte man sich wenig für ein Trademark entscheiden können. Fever Ray kopiert sich nicht, sie erfindet sich neu, trotz relativ limitierten Soundraums.
Plunge mit provokativen Texten
Karin Dreijer wirft mit ihrem neuen Album Fragen auf: Wir sind alle schon so ok mit der Kulturlandschaft im Zwischenmenschlichen, aber IST das eigentlich alles ok? Müssen wir zurück, müssen wir weiter gehen? Auffällig sind bei den Texten immer wieder die Beschreibungen konkreter Szenen, Begegnungen, einem Austausch, einem Dialog. Im Zusammenprall von Mensch auf Mensch knallt es. Karin Dreijer beschreibt das alles vertraut, entfremdet, intim, distanziert. Die ganze Palette zwischenmenschlicher Gefühle rund um Gedanken und dem profan Körperlichen ist Thema. Das ist spannend und aufregend – und existiert in dieser Form nirgendwo sonst in der Popkultur.
Was ist neu am neuen Fever Ray Album?
Hey, what’s new, fragt die Pop-Musik immer wieder. Und meistens muss man antworten: Ähm, gar nichts. Und dann gibt es ein paar Ausnahmekünstler in diesem riesigen Kosmos, die es geschafft haben neu zu bleiben. Neu und bleiben schließen sich eigentlich aus. Das Beständige ist nicht Teil der Popkultur, sondern lediglich vielleicht die Wiedergeburt. Aus den analogen Synthie-Sounds, die jetzt mindestens schon so lange eine Renaissance erleben wie sie tot waren, erwächst bei „Plunge“ ein um die andere komplexe Melodie. Das ist für 2-3 Stücke angenehm, auf Album-Dauer fehlt mir das, was vor 8 Jahren so eindringlich war: Dass hinter diesem Projekt der Blitz einer Idee stand: Bis zum Nachfolger hat man vielleicht denken können: Wie schön dieser Diamant Fever Ray bis jetzt nachglitzert. Aber durch „Plunge“ wirkt das Fever Ray – Werk eher ein klein wenig verwässert. Vielleicht wird durch das dritte Album 2025 alles wieder fokussierter. Bis dahin halten wir uns eher an das Debüt.
Mit nur einem Vorab-Release vor einer Woche, der Single „To the Moon and Back“, hat Fever Ray sich vor dem Album-Release „Plunge“ zurück gemeldet. Visuell sehr eindringlich paart Karin Dreijer Andersson ihre Musik mit einer visuellen Komponente. Nach „Silent Shout“ wurden die Outputs der beiden Geschwister aus Schweden immer mehr ein Gesamtkunstwerk aus Performance, AI, Musik und bewegtem Bild – hinter dem die beiden Personen selbst mehr und mehr verschwinden. Das neue Album „Plunge“ trägt aber eindeutig Karin Dreijer Anderssons Handschrift.
Fever Ray „Plunge“ – Wacht auf!
Ein pulsierendes schwarzes Lullaby war das Debüt-Album von Fever Ray, der Nachfolger „Plunge“ lullt nicht gerade ein. Schneidender sind die Sounds, sie tun mehr weh. Die Stimme sägt sich durch manche Tracks, verschwunden sind nicht die Effekte, auch nicht die Verzerrung, aber die Downpitch-Vocals sind weg. Während das erste Album in sich gekehrt war, ist das neue Album „Plunge“ expressiv. Raus mit den Sounds aus den Synthies, und zwar nicht zu knapp. Manchmal wirkt das Soundgerüst einzelner Songs leider zu verlaufen, als hätte man sich wenig für ein Trademark entscheiden können. Fever Ray kopiert sich nicht, sie erfindet sich neu, trotz relativ limitierten Soundraums.
Plunge mit provokativen Texten
Karin Dreijer wirft mit ihrem neuen Album Fragen auf: Wir sind alle schon so ok mit der Kulturlandschaft im Zwischenmenschlichen, aber IST das eigentlich alles ok? Müssen wir zurück, müssen wir weiter gehen? Auffällig sind bei den Texten immer wieder die Beschreibungen konkreter Szenen, Begegnungen, einem Austausch, einem Dialog. Im Zusammenprall von Mensch auf Mensch knallt es. Karin Dreijer beschreibt das alles vertraut, entfremdet, intim, distanziert. Die ganze Palette zwischenmenschlicher Gefühle rund um Gedanken und dem profan Körperlichen ist Thema. Das ist spannend und aufregend – und existiert in dieser Form nirgendwo sonst in der Popkultur.
Was ist neu am neuen Fever Ray Album?
Hey, what’s new, fragt die Pop-Musik immer wieder. Und meistens muss man antworten: Ähm, gar nichts. Und dann gibt es ein paar Ausnahmekünstler in diesem riesigen Kosmos, die es geschafft haben neu zu bleiben. Neu und bleiben schließen sich eigentlich aus. Das Beständige ist nicht Teil der Popkultur, sondern lediglich vielleicht die Wiedergeburt. Aus den analogen Synthie-Sounds, die jetzt mindestens schon so lange eine Renaissance erleben wie sie tot waren, erwächst bei „Plunge“ ein um die andere komplexe Melodie. Das ist für 2-3 Stücke angenehm, auf Album-Dauer fehlt mir das, was vor 8 Jahren so eindringlich war: Dass hinter diesem Projekt der Blitz einer Idee stand: Bis zum Nachfolger hat man vielleicht denken können: Wie schön dieser Diamant Fever Ray bis jetzt nachglitzert. Aber durch „Plunge“ wirkt das Fever Ray – Werk eher ein klein wenig verwässert. Vielleicht wird durch das dritte Album 2025 alles wieder fokussierter. Bis dahin halten wir uns eher an das Debüt.
27.10.2017, 14:34
/ Musik