Blindschleiche, Frosch, Weinbergschnecke, (Vogel).
02.06.2008, 12:00
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Ich will unbedingt im Auto das David Bowie Album "Tasty Fruits" hören.
29.05.2008, 17:20
/ Traumtagebuch
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Vor 8 oder 9 Jahren, 1999 oder 2000, besuchte ich ein Kunstseminar der HBK Braunschweig, an der ein guter Freund von mir studierte. Mit „besuchen“ meine ich, dass ich als Gast dort war. Inzwischen hat mein Freund sein Studium beendet und die HBK verlassen, aber heute morgen nach dem Aufwachen befand ich mich kurz wieder dort in diesem Seminar, weil mir nämlich eins bewusst wurde: hier in W. wird man, was die Lehre angeht, in eine ähnliche Richtung gelenkt, wie es dort bei dem Professor in Braunschweig war. In Braunschweig ging das an dem Tag so: einer der Kommilitonen hatte seine Skulptur oder Statue mitgebracht, ich weiß jetzt nicht genau, wie man das nennt. Sie war weiß, aus welchem Material habe ich vergessen, und stellte einen Mann dar, der mit einem Kopftuch und einem Lendenschurz bekleidet einen melancholischen und traurigen Blick in die Ferne wirft, dabei einen Arm in Blickrichtung ausgestreckt hält. Meine Aufmerksamkeit richtete sich auf den Blick, die Bekleidung und die Haltung der Skulptur/Statue. Der Professor lenkte den Blick jedoch auf etwas anderes. Etwas, was mir damals als absurd erschien. Aus logisitischen Gründen hatte der junge Student die Skulptur/Statue in zwei Teile geteilt, in der Körpermitte, und sie dann mit einem Scharnier wieder zusammen gebracht. Auf diese Konstruktionsweise nun verwies der Professor, ohne einen Gedanken an den Blick oder die Haltung der Skulptur/Statue zu verschwenden. Dies sorgte für Aufregung unter den Studenten, beschreibt aber einen ganzen Studiengang, den ich jetzt, 2008, belege. Das „Dazwischen“ wird wichtig, das „Wie“ ist das Wichtige, nicht das „Was“ und auch nicht das „Warum“. Zwischendurch gewann das „Wie“ für mich eine starke Attraktivität, vielleicht auch weil ich mir der „Was‘“ und „Warums“ nicht mehr sicher war, aber zur Zeit löst sich das zwischen meinen Fingern in ein Nichts auf. Wieder einmal bin ich bei einem vollständigen Zweifelzustand angekommen, alles betreffend, was man nicht anfassen kann. Und dabei soll ja gerade die Klärung des „Wie“ etwas Greifbares sein, etwas, das man im Gegensatz zu den Fragen des „Was“ und des „Warum“ analysieren kann. Ich schlage eine neue Strategie vor, Kleine Terz: Lass den Wookie gewinnen.
26.05.2008, 10:56
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Jetzt fühle ich mich langsam in der Lage, eine angemessene Kritik über Silver Mt. Zions neuestes Album „13 Blues for thirteen moons“ zu schreiben. Ich kann nicht alles erfassen, was in die Gleichung gehören würde, um zu einem angemessenen Ergebnis zu kommen; vor allem habe ich das Gefühl, dass ein Element schon die ganze Gleichung verändern könnte und dann alles nicht stimmt, was ich sage. Aber dies soll ein Versuch sein. Im Sinne Handkes nun also:
Versuch über „13 Blues for thirteen moons“
Silver Mt. Zion leben in einer widersprüchlichen Welt. Diese Welt baut sich auf und zerstört sich zur selben Zeit. Silver Mt. Zion spüren diese Reibungen und versuchen sie, seit „Born into trouble...“ zu vertonen. Kunst war ja auch schon immer Spiegel und auch (nicht unbedingt erhobener) Zeigefinger.
Seit „This is our punk-rock…“ geschieht dies auch vornehmlich durch Texte innerhalb der Songs. Dort wurde wenig symbolisch gesprochen, meistens benennt Hauptsänger und Texter Efrim Menuck recht klar, was für ihn Sache ist. Das „für ihn“ im vorangegangenen Satz ist hier für mich seit aktuellem Album aber etwas maßgebliches. Vorgetragen ist dies von der Band allerdings so, als sollte es auch „Sache“ der Welt sein. Beschreibungen die zu Beschuldigungen werden, mit Namen von Großunternehmen und Konzernen (wie auch schon auf dem Artwork zu Godspeeds „Yanqui U.X.O.“), Wahrnehmungen von Kriegszuständen und damit einhergehendes Leid, Armut, und nun auch digitale Musikformate wie mp3 sind unter anderem die Themen Menucks. Gut und richtig mögen die Bemühungen Menucks sein, Zuhörer aufmerksam zu machen. Ebenfalls hoch anzurechnen ist die Einberechnung ihrer selbst in diesen Prozess. „1.000.000 died to make this sound“, soll wohl soviel bedeuten wie: wir sind selbst Teil dieser Gesellschaft und nähren uns von eben dem Leid, das wir beklagen. Wir machen hier Musik und woanders sterben die Menschen. Was mir bei dieser ganzen Angelegenheit nun sauer aufstößt, und das mag im Ton der letzten Zeilen angeklungen sein, ist die ungebrochene Einmischung der Texte innerhalb der Musik in das zugegeben manchmal ungerechte Weltgeschehen. Was ich mit „ungebrochen“ meine, werde ich gleich noch erläutern.
Sich zu entscheiden, deutliche politische Meinungen in die Musik mit einzubauen, erfordert eine wohlüberdachte Herangehensweise. Wir befinden uns nicht in der Struktur einer Regierung, Menuck ist nicht Mitglied eines Parlaments, seine Worte werden nicht als Rede auf einem Parteitag oder einer Demonstration gehört, er sitzt in einem Studio, ist Teil einer Band und Teil eines Labels. Teil eines Kunstbetriebs also. Die Wahl seiner Worte ist somit meines Erachtens unüberlegt. Sie ist für die Kunst zu direkt. Der Aufschrei über diese Aussage mag lauten: Wo, wenn nicht in der Kunst, sollten so deutliche Worte gesprochen werden? Wer, wenn nicht die Künstler, sollte in dieser Deutlichkeit auf Missstände aufmerksam machen? Wer, wenn nicht die Künstler, hat die Freiheit mit Wut und Zorn auf Ungerechtigkeiten zu reagieren?
Aber all das hat bis jetzt nichts an den Missständen in der Welt geändert. Dies ist keine resignierte Aussage, sie soll eher darauf hinweisen, was vielleicht an dem WIE zu verändern wäre, um ein mit der Musik geschlossenes Bild zu ergeben. In meinem Kosmos stellt eine Band wie Silver Mt. Zion mit ihrer Musik auf einem Label wie Constellation Records bereits alle politische Aussagen dar, die durch Menucks Wortwahl innerhalb der Songs durch die Texte nur parodiert werden. Denn die Texte, aufgesetzt auf die Musik, sind so etwas wie der Prunk auf all dem. Sie sind wie der Luxus, der auf dem Rücken der Armen geschieht, sie sind in der Kunst Silver Mt. Zions und dem ganzen Musikbetrieb wie die falsche Wirtschaftsform deren Namen ich hier nicht nennen will. Sie sind wie der Nachschlag, den sich die Reichen holen und der den Armen fehlt. Sie sind wie die hohlen Phrasen der Politiker, die Silver Mt. Zion höchstwahrscheinlich verabscheuen. Sie sind wie ein Gemälde auf dem eine Kriegsszene zu sehen ist, auf das mit Neonfarbe geschrieben wurde: Krieg ist grauenvoll! Innerhalb der Musikwelt Musik wie Silver Mt. Zion zu machen, ist mehr als Aussage genug. Und dann noch die Einarbeitung des Internets und des mp3-Formats in die neuesten Beschreibungen Menucks... Ich fühle mich ermüdet von soviel initialer und intuitiver Weltverbesserung. Und ich möchte das nicht. Die ersten 12 Tracks, um iPods zu verwirren? Oh, mein Gott. Da mag man nur den Kopf schütteln und fühlt sich an ein Kind mit Eimerchen uns Schippe erinnert.
Jetzt habe ich noch nicht einmal etwas über die Musik gesagt. Die hat einen Schritt rückwärts getan. Vielleicht ja auch deshalb die wiederholt anklagenden Aussagen und Beschreibungen Menucks. Die Musik reicht vielleicht doch nicht mehr als Aussage. Auf „13 Blues for thirteen moons“ hören wir immer noch Post-Rock, aber wir hören auch oft einfach nur Rock, manchmal zeppelinschen Ausmaßes, manchmal verhaltener, aber sehr oft sehr einfallslos. Dramatische Melodiebögen, das war die Spezialität Silver Mt. Zions. Gänsehaut-Chöre, das haben wir auf den letzten beiden Alben gehört. All das taucht auf dem aktuellen Album nur selten auf, es soll hier viel spontane Rock-Energie zu spüren sein, mit bollerndem Schlagzeug und direkter gespielten Gitarren. Einzig und allein bereits erwähnter Eröffnungstrack „1.000.000 died to make this sound“ schafft es, über seine knapp 15 Minuten fast durchgängig Kraft zu behalten, aber vor allem das Titelstück und „Black Waters Blowed/Engine Broke Blues“ weisen deutliche Längen auf. Produziert ist das Ganze sehr solide, recorded on tape, natürlich.
Silver Mt. Zion stellen immer noch eine absolute Ausnahme dar, sie sind immer noch an der Spitze einer ausgewöhnlichen Musikart, die viele Kinder hat, aber gemeinhin noch gerne Post-Rock genannt wird. Mit diesen ganzen Worten biete ich eine große Angriffsfläche für alle, die sich ebenfalls gerne und viel mit Silver Mt. Zion und einer Szene, die irgendwo und irgendwie noch die alternative Musikszene ist, beschäftigen. Sich über Silver Mt. Zion und ihre Texte zu beschweren, heißt immer noch, sich auf hohem Niveau zu beschweren. Ich fordere ein geschlossenes perfektes Bild, aber warum eigentlich? Höchstwahrscheinlich habe ich irgendwo eine Ebene vergessen, vielleicht steht bei all dem eine etablierte Szene als Gegenpol, der mit einzuberechnen ist. Vielleicht habe ich zu sehr die Macht der Musikindustrie vergessen, die immer noch zu bekämpfen ist. Vielleicht braucht die Welt auch eine direkte brachiale Stimme, die Kräfte mobilisiert, mit deren Hilfe sie besser wird. Vielleicht sollte man die Kunst nicht versuchen, auf irgendeine bestimmte Aufgabe einzuschränken und ihr alle Freiheit, die sie sich nehmen kann, zusprechen und sich freuen und es fördern, wenn Silver Mt. Zion dies tun.
Ich für mich selbst schüttele aber ob des neuen Albums trotzdem eher den Kopf, als dass ich ergriffen wäre. Und ich bin dann für mich der Maßstab, der die neuen Aufnahmen gegenüber den Alten überprüft. Und wenn ich all das weglasse was sich verändert hat, kann ich die Differenz feststellen, die sich von „Horses in the sky“ zu „13 Blues for thirteen moons“ ergeben hat. Die ist für mich signifikant. Wenn andere Bands und Alben eine Entwicklung erkennen lassen, mit der man eine Fülle an Entwicklungen in der eigenen Wahrnehmung der Welt und des eigenen Lebens vergleichen kann, wieso sollte ich diesen Anspruch nicht auch bei Silver Mt. Zion erheben? Aber sie erscheinen mir auf ihrem neuen Album eher gefühllos und unnahbar, wenn ich gerade von ihnen erwarte, empfindsam zu sein und zu wirken.
„Some hearts are true“, sicherlich auch die Herzen von Beckie, Efrim, Eric, Ian, Jessica, Sophie und Thierry. Und die Musik bald auch wieder.
Versuch über „13 Blues for thirteen moons“
Silver Mt. Zion leben in einer widersprüchlichen Welt. Diese Welt baut sich auf und zerstört sich zur selben Zeit. Silver Mt. Zion spüren diese Reibungen und versuchen sie, seit „Born into trouble...“ zu vertonen. Kunst war ja auch schon immer Spiegel und auch (nicht unbedingt erhobener) Zeigefinger.
Seit „This is our punk-rock…“ geschieht dies auch vornehmlich durch Texte innerhalb der Songs. Dort wurde wenig symbolisch gesprochen, meistens benennt Hauptsänger und Texter Efrim Menuck recht klar, was für ihn Sache ist. Das „für ihn“ im vorangegangenen Satz ist hier für mich seit aktuellem Album aber etwas maßgebliches. Vorgetragen ist dies von der Band allerdings so, als sollte es auch „Sache“ der Welt sein. Beschreibungen die zu Beschuldigungen werden, mit Namen von Großunternehmen und Konzernen (wie auch schon auf dem Artwork zu Godspeeds „Yanqui U.X.O.“), Wahrnehmungen von Kriegszuständen und damit einhergehendes Leid, Armut, und nun auch digitale Musikformate wie mp3 sind unter anderem die Themen Menucks. Gut und richtig mögen die Bemühungen Menucks sein, Zuhörer aufmerksam zu machen. Ebenfalls hoch anzurechnen ist die Einberechnung ihrer selbst in diesen Prozess. „1.000.000 died to make this sound“, soll wohl soviel bedeuten wie: wir sind selbst Teil dieser Gesellschaft und nähren uns von eben dem Leid, das wir beklagen. Wir machen hier Musik und woanders sterben die Menschen. Was mir bei dieser ganzen Angelegenheit nun sauer aufstößt, und das mag im Ton der letzten Zeilen angeklungen sein, ist die ungebrochene Einmischung der Texte innerhalb der Musik in das zugegeben manchmal ungerechte Weltgeschehen. Was ich mit „ungebrochen“ meine, werde ich gleich noch erläutern.
Sich zu entscheiden, deutliche politische Meinungen in die Musik mit einzubauen, erfordert eine wohlüberdachte Herangehensweise. Wir befinden uns nicht in der Struktur einer Regierung, Menuck ist nicht Mitglied eines Parlaments, seine Worte werden nicht als Rede auf einem Parteitag oder einer Demonstration gehört, er sitzt in einem Studio, ist Teil einer Band und Teil eines Labels. Teil eines Kunstbetriebs also. Die Wahl seiner Worte ist somit meines Erachtens unüberlegt. Sie ist für die Kunst zu direkt. Der Aufschrei über diese Aussage mag lauten: Wo, wenn nicht in der Kunst, sollten so deutliche Worte gesprochen werden? Wer, wenn nicht die Künstler, sollte in dieser Deutlichkeit auf Missstände aufmerksam machen? Wer, wenn nicht die Künstler, hat die Freiheit mit Wut und Zorn auf Ungerechtigkeiten zu reagieren?
Aber all das hat bis jetzt nichts an den Missständen in der Welt geändert. Dies ist keine resignierte Aussage, sie soll eher darauf hinweisen, was vielleicht an dem WIE zu verändern wäre, um ein mit der Musik geschlossenes Bild zu ergeben. In meinem Kosmos stellt eine Band wie Silver Mt. Zion mit ihrer Musik auf einem Label wie Constellation Records bereits alle politische Aussagen dar, die durch Menucks Wortwahl innerhalb der Songs durch die Texte nur parodiert werden. Denn die Texte, aufgesetzt auf die Musik, sind so etwas wie der Prunk auf all dem. Sie sind wie der Luxus, der auf dem Rücken der Armen geschieht, sie sind in der Kunst Silver Mt. Zions und dem ganzen Musikbetrieb wie die falsche Wirtschaftsform deren Namen ich hier nicht nennen will. Sie sind wie der Nachschlag, den sich die Reichen holen und der den Armen fehlt. Sie sind wie die hohlen Phrasen der Politiker, die Silver Mt. Zion höchstwahrscheinlich verabscheuen. Sie sind wie ein Gemälde auf dem eine Kriegsszene zu sehen ist, auf das mit Neonfarbe geschrieben wurde: Krieg ist grauenvoll! Innerhalb der Musikwelt Musik wie Silver Mt. Zion zu machen, ist mehr als Aussage genug. Und dann noch die Einarbeitung des Internets und des mp3-Formats in die neuesten Beschreibungen Menucks... Ich fühle mich ermüdet von soviel initialer und intuitiver Weltverbesserung. Und ich möchte das nicht. Die ersten 12 Tracks, um iPods zu verwirren? Oh, mein Gott. Da mag man nur den Kopf schütteln und fühlt sich an ein Kind mit Eimerchen uns Schippe erinnert.
Jetzt habe ich noch nicht einmal etwas über die Musik gesagt. Die hat einen Schritt rückwärts getan. Vielleicht ja auch deshalb die wiederholt anklagenden Aussagen und Beschreibungen Menucks. Die Musik reicht vielleicht doch nicht mehr als Aussage. Auf „13 Blues for thirteen moons“ hören wir immer noch Post-Rock, aber wir hören auch oft einfach nur Rock, manchmal zeppelinschen Ausmaßes, manchmal verhaltener, aber sehr oft sehr einfallslos. Dramatische Melodiebögen, das war die Spezialität Silver Mt. Zions. Gänsehaut-Chöre, das haben wir auf den letzten beiden Alben gehört. All das taucht auf dem aktuellen Album nur selten auf, es soll hier viel spontane Rock-Energie zu spüren sein, mit bollerndem Schlagzeug und direkter gespielten Gitarren. Einzig und allein bereits erwähnter Eröffnungstrack „1.000.000 died to make this sound“ schafft es, über seine knapp 15 Minuten fast durchgängig Kraft zu behalten, aber vor allem das Titelstück und „Black Waters Blowed/Engine Broke Blues“ weisen deutliche Längen auf. Produziert ist das Ganze sehr solide, recorded on tape, natürlich.
Silver Mt. Zion stellen immer noch eine absolute Ausnahme dar, sie sind immer noch an der Spitze einer ausgewöhnlichen Musikart, die viele Kinder hat, aber gemeinhin noch gerne Post-Rock genannt wird. Mit diesen ganzen Worten biete ich eine große Angriffsfläche für alle, die sich ebenfalls gerne und viel mit Silver Mt. Zion und einer Szene, die irgendwo und irgendwie noch die alternative Musikszene ist, beschäftigen. Sich über Silver Mt. Zion und ihre Texte zu beschweren, heißt immer noch, sich auf hohem Niveau zu beschweren. Ich fordere ein geschlossenes perfektes Bild, aber warum eigentlich? Höchstwahrscheinlich habe ich irgendwo eine Ebene vergessen, vielleicht steht bei all dem eine etablierte Szene als Gegenpol, der mit einzuberechnen ist. Vielleicht habe ich zu sehr die Macht der Musikindustrie vergessen, die immer noch zu bekämpfen ist. Vielleicht braucht die Welt auch eine direkte brachiale Stimme, die Kräfte mobilisiert, mit deren Hilfe sie besser wird. Vielleicht sollte man die Kunst nicht versuchen, auf irgendeine bestimmte Aufgabe einzuschränken und ihr alle Freiheit, die sie sich nehmen kann, zusprechen und sich freuen und es fördern, wenn Silver Mt. Zion dies tun.
Ich für mich selbst schüttele aber ob des neuen Albums trotzdem eher den Kopf, als dass ich ergriffen wäre. Und ich bin dann für mich der Maßstab, der die neuen Aufnahmen gegenüber den Alten überprüft. Und wenn ich all das weglasse was sich verändert hat, kann ich die Differenz feststellen, die sich von „Horses in the sky“ zu „13 Blues for thirteen moons“ ergeben hat. Die ist für mich signifikant. Wenn andere Bands und Alben eine Entwicklung erkennen lassen, mit der man eine Fülle an Entwicklungen in der eigenen Wahrnehmung der Welt und des eigenen Lebens vergleichen kann, wieso sollte ich diesen Anspruch nicht auch bei Silver Mt. Zion erheben? Aber sie erscheinen mir auf ihrem neuen Album eher gefühllos und unnahbar, wenn ich gerade von ihnen erwarte, empfindsam zu sein und zu wirken.
„Some hearts are true“, sicherlich auch die Herzen von Beckie, Efrim, Eric, Ian, Jessica, Sophie und Thierry. Und die Musik bald auch wieder.
22.05.2008, 16:40
/ Musik
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- Das verschwommene Schwarzweiß-Foto des Schlagzeugs. Es ist wunderschön und eine Versuchung.
- Die Überschwemmung und die Disco mit den hippen Kids. Die Überschwemmung erzeugt einen Fluss, in dem Goldfische schwimmen, die ich essen will. Vielleicht war der Fisch-Würzer der Trigger zu diesem Traumbild? Die hippen Kids in der Disco sind grotesk aufreizend gekleidet und alle drogensüchtig.
- Die Überschwemmung und die Disco mit den hippen Kids. Die Überschwemmung erzeugt einen Fluss, in dem Goldfische schwimmen, die ich essen will. Vielleicht war der Fisch-Würzer der Trigger zu diesem Traumbild? Die hippen Kids in der Disco sind grotesk aufreizend gekleidet und alle drogensüchtig.
20.05.2008, 14:06
/ Traumtagebuch
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Viel zu früh und viel zu schnell über eine Abkühlung im Wetter gefreut. Es ist Mai, Herrgott.
15.05.2008, 20:46
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Allein schon wegen der vocodierten „Time does not stop“-Zeile in Vesica Pices die Tracks von De Facto lieben.
15.05.2008, 20:26
/ Musik
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Gestern Abend ist etwas mehr als Unheimliches passiert. Ich ging schon recht unheimlich durch meine Siedlung, denn dank Headset kann ich handsfree telefonieren und spreche für andere Spaziergänger oder Leute, die den lauen Abend in G. auf dem Balkon genießen, ins Leere und muss dadurch unheimlich wirken. So gehe ich jeden Abend wie ein Geist durch meine Siedlung, in der die BMW-Dichte immer mehr zunimmt. Aber als ich so den E.-Berg hinaufging, Naturschutzgebiet und ehemaliges militärisches Gelände mit Lebensgefahrwarnung hinter mich lassend, ins Gespräch vertieft, da tippelte und tapste mir der Frosch aus meinem Traum über den Weg. Ich blieb stehen und schaute zu, wie er seelenruhig meine Schritte kreuzte. Ich lief nicht um die Wette mit ihm, wie in meinem Traum, und auch war noch mehr Tageslicht übrig, dennoch war es unfehlbar er, der Frosch aus meinem Traum. Frosch, sagte ich, Frosch Frosch Frosch.
14.05.2008, 22:20
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„The dreams in which I’m dying are the best I’ve ever had.“
TEARS FOR FEARS „Mad World“
Heute Nacht habe ich geträumt, dass ich mit einem Frosch um die Wette laufe. Der Frosch ist schön und hüpft neben mir, es ist eigentlich eher so, dass wir gemeinsam joggen.
Danach treffe ich in einer Art Gasthaus auf V., er sieht aus wie der V. aus der Schulzeit, mit langen Haaren und Lederjacke (so wie auch M.). Ich erzähle ihm von dieser einen tollen Stelle aus der M.I.-Kassette, die ich so toll finde und immer wieder höre, und er erzählt mir von einem Lied von mir, das er immer wieder hört, er singt es mir sogar vor.
Danach ist Pause, aber ich bin in der Gegend des B.-Ring, also viel zu weit weg vom Schulgelände und ich grabe im Boden nach etwas. Dabei höre ich Musik und merke plötzlich, dass der Jog von meinem mp3-Player abgbrochen ist, er wackelt wie ein lockerer Zahn. Ich denke aber, dass ich auch ohne Jog das Menü des Players steuern kann. Ich finde beim Graben ein altes Foto von mir, es ist mit Erde bedeckt und ich denke: das ist ein schönes Motiv, das möchte ich mit meinem Mobiltelefon fotografieren. Ich wische immer wieder mit meiner Hand über die Erde auf meinem Foto, aber die Erde lässt sich nicht wegwischen. Ich merke, dass es für das Fotografieren eigentlich schon zu spät ist, ich muss wieder zurück in den Unterricht und laufe zurück zur Schule. Aber ich lande bei der Grundschule und stehe draußen, als vor dem Gebäude Getreide gemäht wird. Es wird aber nicht von einem Mähdrescher gemäht sondern von einer Art Transformer-Version eines Mähdrescher, wie aus dieser Transformer-Auto-Werbung (mir fällt die Marke jetzt nicht ein), es führt eine Art Performance, eine Art Tanz beim Mähen auf, und der Abschluss ist die Abladung des gemähten Getreides in einem Silo, und der „Bauer“ (der aber Mitarbeiter der Schule ist, wie ich im Traum weiß), bekommt danach einen Applaus von Leuten aus dem Schulgebäude und vor dem Schulgebäude, die dem Ganzen aufmerksam zugeschaut haben. Ich bin also zu spät und laufe nun vor der Schule weg, habe dabei Röhrenhosen an, Stoff oder Jeans, das weiß ich nicht, und immer wieder klemmen sich meine Füße beim Laufen unter meinen Oberschenkeln fest und irgendwann stolpere ich und schleife mit Knien auf dem Boden, dabei bin ich an einem Bahnsteig angelangt und drohe nun, von einer anfahrenden Straßenbahn überfahren zu werden. Ich kann mich noch auf den Bahnsteig retten und rutsche dabei aber auf die andere Seite, an der es steil bergab geht in eine Siedlung. Plötzlich sehe ich: dort liegen Sachen von mir, Sachen, die ich in meinen Jackentaschen mit mir herumtrage, oder in meinen Umhängetaschen. Dann fällt mir ein, dass ich vor einer Woche auch hier gestürzt bin und damals Sachen verloren hatte. Aber ich hatte damals gedacht, alle Sachen wiedergefunden zu haben, was wohl nicht so war. Je mehr ich um mich schaue, desto mehr Sachen tauchen auf, die ich dort verloren habe, z.B. die Armbanduhr, die ich von K. zum Geburtstag bekommen habe, sie liegt dort drei Mal, und ich frage mich, wie viele von diesen Uhren ich gehabt habe. Aber dort liegen auch Brillenetuis und Kassettenhüllen und lauter Sachen, die ich irgendwann einmal in meinen Taschen getragen habe. Plötzlich wird mir klar: ich habe diese Sachen nicht vor einer Woche hier verloren und erinnere mich erst jetzt daran, sondern ich bin vor einer Woche hier an dieser Stelle gestorben.
Die Straßenbahn hat mich überfahren und beim Aufprall Sachen von mir überall hin verstreut, die man danach nicht alle hat finden können. Ich als Geist finde sie nun.
TEARS FOR FEARS „Mad World“
Heute Nacht habe ich geträumt, dass ich mit einem Frosch um die Wette laufe. Der Frosch ist schön und hüpft neben mir, es ist eigentlich eher so, dass wir gemeinsam joggen.
Danach treffe ich in einer Art Gasthaus auf V., er sieht aus wie der V. aus der Schulzeit, mit langen Haaren und Lederjacke (so wie auch M.). Ich erzähle ihm von dieser einen tollen Stelle aus der M.I.-Kassette, die ich so toll finde und immer wieder höre, und er erzählt mir von einem Lied von mir, das er immer wieder hört, er singt es mir sogar vor.
Danach ist Pause, aber ich bin in der Gegend des B.-Ring, also viel zu weit weg vom Schulgelände und ich grabe im Boden nach etwas. Dabei höre ich Musik und merke plötzlich, dass der Jog von meinem mp3-Player abgbrochen ist, er wackelt wie ein lockerer Zahn. Ich denke aber, dass ich auch ohne Jog das Menü des Players steuern kann. Ich finde beim Graben ein altes Foto von mir, es ist mit Erde bedeckt und ich denke: das ist ein schönes Motiv, das möchte ich mit meinem Mobiltelefon fotografieren. Ich wische immer wieder mit meiner Hand über die Erde auf meinem Foto, aber die Erde lässt sich nicht wegwischen. Ich merke, dass es für das Fotografieren eigentlich schon zu spät ist, ich muss wieder zurück in den Unterricht und laufe zurück zur Schule. Aber ich lande bei der Grundschule und stehe draußen, als vor dem Gebäude Getreide gemäht wird. Es wird aber nicht von einem Mähdrescher gemäht sondern von einer Art Transformer-Version eines Mähdrescher, wie aus dieser Transformer-Auto-Werbung (mir fällt die Marke jetzt nicht ein), es führt eine Art Performance, eine Art Tanz beim Mähen auf, und der Abschluss ist die Abladung des gemähten Getreides in einem Silo, und der „Bauer“ (der aber Mitarbeiter der Schule ist, wie ich im Traum weiß), bekommt danach einen Applaus von Leuten aus dem Schulgebäude und vor dem Schulgebäude, die dem Ganzen aufmerksam zugeschaut haben. Ich bin also zu spät und laufe nun vor der Schule weg, habe dabei Röhrenhosen an, Stoff oder Jeans, das weiß ich nicht, und immer wieder klemmen sich meine Füße beim Laufen unter meinen Oberschenkeln fest und irgendwann stolpere ich und schleife mit Knien auf dem Boden, dabei bin ich an einem Bahnsteig angelangt und drohe nun, von einer anfahrenden Straßenbahn überfahren zu werden. Ich kann mich noch auf den Bahnsteig retten und rutsche dabei aber auf die andere Seite, an der es steil bergab geht in eine Siedlung. Plötzlich sehe ich: dort liegen Sachen von mir, Sachen, die ich in meinen Jackentaschen mit mir herumtrage, oder in meinen Umhängetaschen. Dann fällt mir ein, dass ich vor einer Woche auch hier gestürzt bin und damals Sachen verloren hatte. Aber ich hatte damals gedacht, alle Sachen wiedergefunden zu haben, was wohl nicht so war. Je mehr ich um mich schaue, desto mehr Sachen tauchen auf, die ich dort verloren habe, z.B. die Armbanduhr, die ich von K. zum Geburtstag bekommen habe, sie liegt dort drei Mal, und ich frage mich, wie viele von diesen Uhren ich gehabt habe. Aber dort liegen auch Brillenetuis und Kassettenhüllen und lauter Sachen, die ich irgendwann einmal in meinen Taschen getragen habe. Plötzlich wird mir klar: ich habe diese Sachen nicht vor einer Woche hier verloren und erinnere mich erst jetzt daran, sondern ich bin vor einer Woche hier an dieser Stelle gestorben.
Die Straßenbahn hat mich überfahren und beim Aufprall Sachen von mir überall hin verstreut, die man danach nicht alle hat finden können. Ich als Geist finde sie nun.
13.05.2008, 11:38
/ Traumtagebuch
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Zum ersten Mal fliege ich wieder in einem Traum, endlich einmal wieder. Ich fliege eine Brücke entlang, vielleicht ist es ein Abbild der Golden Gate Bridge, es ist diesig, neblig, wie in vielen meiner aktuellen Träume. Und ich lebe in der Gegenwart in diesem Traum. Auch wie in so vielen Träumen zur Zeit. In dieser Gegenwart ist alles seltsam vermischt. Die wichtigen Personen meines bisherigen Lebens tauchen alle dort auf, meist sind sie Karikaturen ihrer selbst.
Und ich bin eine Karikatur meiner selbst.
Ich fliege also diese Brücke entlang, ihrer höchsten Aufhängung entlang, aber ich bin nicht frei im Fliegen, ich fliege wie an einer Schnur. Eigentlich fliege ich wie John Mullins in SoF II, wenn ein neues Level anfängt. Dabei höre ich Musik über meinen mp3-Player, es ist eine Band namens 72 AND AGAIN, und ihre Lieder klingen in meinen Ohren total gut. Ein großer Wandel hat in meinen Träumen stattgefunden, die Uni hat die Schule als Lehreinrichtung abgelöst, aber die Probleme sind dieselben geblieben. Ich versage auf ganzer Linie an allem. Ich habe falsch gewählt, komme zu spät weil ich meine Seminare und Vorlesungen nicht kenne, und finde die Räume nicht. Ich treffe M., der noch wie vor 6 oder 7 Jahren aussieht, und, wie im wirklichen Leben, versucht er, mich wieder mit dem Geist der Geisteswissenschaften – der mir im wirklichen Leben und im Traum abhanden gekommen ist – zu befruchten. Wir stehen in einem Hörsaal und gleich soll eine Vorlesung von Prof. Dr. Z. anfangen, bei dem ich in diesem Semester keine Vorlesung habe, und alles ist erschreckend nüchtern in meinem Traum. Es ist, als hätte sich das Setting meiner Träume geändert, nur die Besetzung bleibt dieselbe und erweitert sich.
Und ich bin eine Karikatur meiner selbst.
Ich fliege also diese Brücke entlang, ihrer höchsten Aufhängung entlang, aber ich bin nicht frei im Fliegen, ich fliege wie an einer Schnur. Eigentlich fliege ich wie John Mullins in SoF II, wenn ein neues Level anfängt. Dabei höre ich Musik über meinen mp3-Player, es ist eine Band namens 72 AND AGAIN, und ihre Lieder klingen in meinen Ohren total gut. Ein großer Wandel hat in meinen Träumen stattgefunden, die Uni hat die Schule als Lehreinrichtung abgelöst, aber die Probleme sind dieselben geblieben. Ich versage auf ganzer Linie an allem. Ich habe falsch gewählt, komme zu spät weil ich meine Seminare und Vorlesungen nicht kenne, und finde die Räume nicht. Ich treffe M., der noch wie vor 6 oder 7 Jahren aussieht, und, wie im wirklichen Leben, versucht er, mich wieder mit dem Geist der Geisteswissenschaften – der mir im wirklichen Leben und im Traum abhanden gekommen ist – zu befruchten. Wir stehen in einem Hörsaal und gleich soll eine Vorlesung von Prof. Dr. Z. anfangen, bei dem ich in diesem Semester keine Vorlesung habe, und alles ist erschreckend nüchtern in meinem Traum. Es ist, als hätte sich das Setting meiner Träume geändert, nur die Besetzung bleibt dieselbe und erweitert sich.
13.05.2008, 11:35
/ Traumtagebuch
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Jetzt muss er nach Wallbrook.
09.05.2008, 18:11
Die dritte Rezension. Die dritte Dimension.
Pop-Bands, Bands, die populäre Musik machen, in der alten klassischen Unterscheidung, entwickeln sich weg und bleiben trotzdem nah am Pop stehen. Diese sehr holprige Formulierung soll mir helfen, einen Weg durch die Bedeutung oder Bedeutungslosigkeit eines Albums wie „In Rainbows“ zu finden. Für jeden einzelnen Hörer hat das Album irgendeine Bedeutung. Die gewinnt es durch die durch Schallwellen bewegte Luft (also bewegte Luft durch bewegte Luft) und durch die Verarbeitung dieser Schallwellen in den Köpfen der Hörer. Ich glaube, dass Leben (nicht unbedingt und ausschließlich biologisch) durch Veränderungen und Prozesse erschaffen wird. Wenn Leben im Gegensatz zum Tod der einzig kulturell unerklärbare Trieb im Inneren des Menschen ist, neige ich dazu, allem was also nach dem Leben strebt, eine positive Bewertung zuzuschreiben. Komplizierter Klumpatsch um eine Erklärung für meine Begeisterung und mein Gefühl zu beschreiben, wenn ich „In Rainbows“ höre. Radiohead schaffen es, in hohem Maße Prozesse und Stillstände festzuhalten und abzuspeichern. Gute Musik ist eine exakt genaue Mischung zwischen Gefühl und Wissen. Für den aufgeklärten Hörer natürlich. Ich komme nicht durch alle Ebenen bei Radiohead hindurch, aber das macht nichts. Dieses Album ist, wie die vorherigen vier Alben von Radiohead auch, exakte Fotografie der Gegenwart und Gemälde der Zukunft. Es verweist nach hinten, umarmt das Umunsherum und richtet den Blick nach vorne. Und dabei bleibt es Musik; Schlagzeug, Gitarren, Bass, Keyboards, Produktion. Kunst in seiner höchsten Form, in der Pop-Musik noch viel seltener zu finden als auf der Bühne (gemessen an Quantität), wird von Radiohead betrieben. Sie so zu beschreiben ist widerlich, und läse ich diesen Artikel von jemand anderem würde ich angewidert weiterklicken/–blättern.
Pop-Bands, Bands, die populäre Musik machen, in der alten klassischen Unterscheidung, entwickeln sich weg und bleiben trotzdem nah am Pop stehen. Diese sehr holprige Formulierung soll mir helfen, einen Weg durch die Bedeutung oder Bedeutungslosigkeit eines Albums wie „In Rainbows“ zu finden. Für jeden einzelnen Hörer hat das Album irgendeine Bedeutung. Die gewinnt es durch die durch Schallwellen bewegte Luft (also bewegte Luft durch bewegte Luft) und durch die Verarbeitung dieser Schallwellen in den Köpfen der Hörer. Ich glaube, dass Leben (nicht unbedingt und ausschließlich biologisch) durch Veränderungen und Prozesse erschaffen wird. Wenn Leben im Gegensatz zum Tod der einzig kulturell unerklärbare Trieb im Inneren des Menschen ist, neige ich dazu, allem was also nach dem Leben strebt, eine positive Bewertung zuzuschreiben. Komplizierter Klumpatsch um eine Erklärung für meine Begeisterung und mein Gefühl zu beschreiben, wenn ich „In Rainbows“ höre. Radiohead schaffen es, in hohem Maße Prozesse und Stillstände festzuhalten und abzuspeichern. Gute Musik ist eine exakt genaue Mischung zwischen Gefühl und Wissen. Für den aufgeklärten Hörer natürlich. Ich komme nicht durch alle Ebenen bei Radiohead hindurch, aber das macht nichts. Dieses Album ist, wie die vorherigen vier Alben von Radiohead auch, exakte Fotografie der Gegenwart und Gemälde der Zukunft. Es verweist nach hinten, umarmt das Umunsherum und richtet den Blick nach vorne. Und dabei bleibt es Musik; Schlagzeug, Gitarren, Bass, Keyboards, Produktion. Kunst in seiner höchsten Form, in der Pop-Musik noch viel seltener zu finden als auf der Bühne (gemessen an Quantität), wird von Radiohead betrieben. Sie so zu beschreiben ist widerlich, und läse ich diesen Artikel von jemand anderem würde ich angewidert weiterklicken/–blättern.
04.05.2008, 16:15
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