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La disposition des matières est nouvelle. Non-Casual Blogging.™

 
Keiner bloggt mehr, alle schreiben nur noch übers Bloggen. Ich auch.

Ganz schön verstümmelt ist jetzt mein Weblog nach der Entschlackungskur, damit ich wieder so wenig Speicherplatz habe, um auf "Free" umstellen zu können. Den anfänglichen Gedanken, alles, aber auch wirklich alles zu bloggen, was mir irgendwie in den Sinn kommt oder wichtig ist, habe ich verworfen. Die Funktion oben rechts in der Leiste, ein "nächstes Blog (zu) lesen", ist ein Segen weil tolle Funktion, und ein Fluch weil man sieht, wie viel Grütze es noch in der Blogosphäre gibt. Dieses Wort und überhaupt alles hat irgendwie einen abgestandenen Geschmack bekommen, weil der Inhalt vieler Postings nicht nur unerheblich sondern auch drückend auf die guten Blogs wirkt. Ich kann mich nicht losgelöst von anderen Blogs sehen. Irgendwie fühlt man sich in einer Gruppe, vor allem noch bei anderen Twoday-Blogs.
Also warte ich jeden Tag darauf, dass sich ein Text in meinem Kopf bildet, dass ich mit aneinanderhängenden Worten in meinem Kopf zufrieden bin, aber das ist nicht so einfach, wenn es draußen so heiß ist und der Kopf sich so aufheizt. Meine Eigenkritik ist bei Postings schon sehr hoch, aber das versuche ich gerade abzulegen.

Ginge es nach den Moderatoren im Frühstücksfernsehen, so würde in Deutschland bald eine Wüste landschaftsprägend sein. Die Moderatorin von heute morgen wünschte sich jedenfalls die Aussichten für Montag – deutschlandweit sonnig ohne jegliche Wolken und 30° C – für die nächsten vier Monate. So ein Wetterwunsch ist mit Intelligenz und Vernunft und selbst dem stupiden deutschen Sonnenhunger nicht mehr nachzuvollziehen. Auch die Überleitung zum Wetter von den Nachrichten war gut. Mit Hinweis auf ein Konzert, das Roger Waters gestern gegeben hatte, wurde gesagt: Und nun zum Wetter, da ist alles Roger aber ohne Water; das war wirklich wie eine kalte Dusche am frühen Morgen.

Mmmhh, lecker.
- Aha, du hast also die Thunfisch-Pizza für dich entdeckt?
Ich bin ja im Moment eh in einer Entdeckungsphase... Bob Dylan, Thunfisch-Pizza, das reiht sich alles prima ein.

Tool haben mit "10.000 Days" zum 3. Mal das gleiche Album aufgenommen. Nach "Aenima" wurde der Begriff des Metal um eine seriöse Band erweitert. Tool erschuffen so eine Art Art-Metal bzw. etablierten ihn. Mit "Undertow" zuerst nur in den USA, mit "Aenima" dann weltweit. Künstlerisch durchaus anspruchsvolle Musikvideos, allesamt aus dem Bandinneren entstanden, und komplexe Songstrukturen waren eine gesunde Mischung für Fans harter Musik, die aber nicht sinnentleert daherkommen sollte. Diese recht holprige Beschreibung einer, für damalige Verhältnisse, überragenden Band, kann kaum die Enttäuschung verbergen, die sich mit den zwei folgenden Alben eingestellt hat. Im Rückblick klingt "Lateralus" dann ja sogar noch recht gut, obwohl einem immer noch sauer aufstößt, wie gleich und fast 1:1 das Album im Vergleich zum 5 (inzwischen 10) Jahre älteren "Aenima" klang. Und "10.000 Days" ignoriert ebenfalls wieder jegliche Weiterentwicklung, jegliche Ideeneingebung, die man nach "Aenima" von Tool für ein Leben lang erwartet hatte. Wenn, dann hat sich alles nur verschlimmert. Eigentlich hätte ich erwartet, dass A Perfect Circle irgendwann einmal von Tool beeinflusst würden, stattdessen ist es anders herum. Dieses Nicht-Greifbare der A Perfect Circle Alben, diese Nullmelodien und sinnlosen und willkürlichen Strukturen, dieses Ätherische schlägt sich jetzt auch bei Tool nieder. Was bedeutet, dass Tool einfach unerhebliche Musik machen, mit einer Herangehensweise und Bildersprache, die vor 10 Jahren stehen geblieben ist. Als würden Tool immer noch unveröffentlichte Tracks aus den Aenima-Sessions verwerten. Die Songs werden von der exakt gleich gezupften Gitarre wie bei "Aenima" getragen. Es folgen in gleichen Taktabständen harte auf softe Parts etc. Die Parallelen sind offensichtlich. Ich habe nichts gegen die Etablierung eines Stils. Das passierte von "Undertow" zu "Aenima". Danach passierte aber nichts mehr. Als gutes Beispiel könnte man da The White Stripes nehmen. Die mag ich zwar nicht, aber bei denen gibt es eine intelligente Weiterentwicklung innerhalb eines unglaublich engen Rahmens. Und trotzdem haben sie sich bis jetzt jedes Mal neu erfunden. Die Neuerfindung lässt bei Tool auf sich warten. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Ein religiöses Erwachen bezüglich der frühen Sachen von Bob Dylan erlebt. Ich weiß nicht, woher das kommt. Keine Ahnung. Habe vor ein paar Wochen die Dokumentation über ihn von Martin Scorsese gesehen. Dadurch einfach verstanden, wie früh Bob Dylan beeinflusst hat. Wie ernst es ihm war, nicht zu ernst zu sein. Wie schön die Songs „A hard rain’s a gonna fall“ oder „Only a pawn in their game“ sind. Es scheint so einfach zu sein, Bob Dylan gut zu finden. Vielleicht hat mich das früher auch abgeschreckt. Auf jeden Fall fehlten mir bei ihm die Moll-Akkorde, aber Traurigkeit klingt eben doch durch die Songs hindurch. Jetzt kann ich nicht mehr ohne Bob Dylan leben. Zumindest nicht ohne "The freewheelin' Bob Dylan" oder "The times they are a-changin'". Vielleicht kommt das alles auch durchs Alter, dass jeder wichtige Musiker irgendwo in meinem Kosmos seine Ecke finden muss, und sei es auch nur mit ein oder zwei Alben. And if the end just won’t come, we’re gonna sing another Bob Dylan song.

Bei dem Hören von Namen alter Mitschüler den Gedanken gehabt: Bitte sag mir jetzt nicht, dass die sich umgebracht haben.

In der Originalversion hören sich die Synthies bei „Exercise One“ von Joy Division wie Vögel an, in der Peel Session Version eher wie Pistolen.

* * *

„Another funky radical bombtrack…“ Klingt irgendwie sexy.

* * *

Blöde Revolution ohne Kraft.

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Bleibender Schaden >/= 0

Gestern Nachmittag schlief ich und träumte, dass ich mich mit meiner Schwester unterhielt und merkte dabei, dass das ein Traum sein muss. Ich sagte also zu ihr: "Das ist ein Traum, oder?" - "Nein, das ist kein Traum", und sie beugte sich vor, als wollte sie etwas besonders kompliziertes erklären. "Dann sag mir welchen Tag wir heute haben." - "Das ist kein Traum, Cut." - "Ja, dann sag mir doch einfach welchen Tag wir heute haben!" Sie zögerte, lächelte und sagte: "Übermorgen." Sie konnte mir keinen Wochentag sagen, weil es ein Traum war. Sie konnte es einfach nicht.
Heute Nacht träumte ich dann, ich wäre bei N. im Haus, es war allerdings G.s altes Haus, wo er früher wohnte, da in der Nähe von J., und sie hatte eine Menge Besuch. Unter anderem auch der neue Freund ihrer Stiefmama, was komisch war, denn ihr richtiger Vater war auch immer noch da. Wir saßen alle im Wohnzimmer, ich saß in der Hocke neben dem Sessel in dem ihr Vater saß und unterhielt mich mit ihm, und der neue Freund ihrer Stiefmama kam rein, hatte einen Eimer in der Hand und fragte jemanden neben mir: „Soll ich dir einen Joint drehen?“ Der Eimer war voll Gras. Er fing an den Joint zu drehen und ich fragte ihn: „Kannst du mir auch einen drehen?“ N. stand am anderen Ende des Zimmers und schien eigentlich gar keine Notiz von mir zu nehmen. Dieser Typ drehte für mich also auch einen Joint, der allerdings aussah als wäre er mit einer grünen Kackwurst gefüllt. Eine grüne dünne Kackwurst, die ein bißchen wie eine Hundekackwurst aussah. Als Filter war Watte in dem Joint. Ich nahm den Joint entgegen und pulte erstmal die Watte raus. Dann rauchte ich ihn.

Heute nacht träumte ich, ich wäre auf eine Silvesterparty auf einem Schloß eingeladen. Vielleicht war es auch eine Halloweenparty. Es waren alle Oberstufen der umliegenden Gymnasien eingeladen und andere Leute. Ich bin zu dieser Party gefahren und auf dem Weg dahin musste ich einige Abenteuer bestehen, da waren Leute, die mich aufhalten wollten. So sah ich zum Beispiel N. (der 2. Chef aus dem Dome), wie er auf einem Fahrrad auf mich zukam, er hatte einen Hexenhut auf und einen Umhang an, und mich umfahren wollte. Ich erhob mich einfach hoch in die Lüfte und ließ ihn weiterfahren. Ich erinnere mich, dass in der Nähe des Schloßes auch ein Friedhof war. Weiterhin kam plötzlich M. B. auf mich zu, er ist ein ehemaliger Bekannter von T. K. und arbeitet jetzt im Dome als Flascheneinsammler, und wollte mich erschießen. Die Kugeln prallten alle an mir ab. So war ich dann endlich im Schloß und da gab es lange Gänge an deren Seite sehr viele Türen waren.

Grandaddy hinken der Genialität ihres ersten Albums „Under the western freeway“ nun schon seit 3 Alben hinterher. Nur das Folgealbum „The Sophtware Slump“ konnte noch annähernd an „Under the western freeway“ anknüpfen, doch auch schon auf „The Sophtware Slump“ kündigte sich an, was sich auf „Sumday“ und aktuell auf „Just like the fambly cat“ manifestierte. Weiterentwicklung kann man das einfach nicht nennen, dafür sind die verwendeten Elemente doch zu gleich, eher fand bei Grandaddy eine Auswaschung statt, ein Verbleichen der wunderschönen Farben, die „Under the western freeway“ waren. Auf „Just like the fambly cat“ versuchen Grandaddy jetzt durch Färbemittel wie „50%“ die Musik wieder zu kolorieren, das stößt jedoch beim Hörer nur sauer auf, wenn gleich darauf wieder ein einschläferndes Lied wie „Guide down denied“ folgt. Eigentlich beginnt das Album mit „What happened?“ vielversprechend, wirken solche Intros mit (wahrscheinlich eigens aufgenommenen) Kinderstimmen immer wie ein Versprechen auf Anspruch, jedoch verliert sich diese Hoffnung schnell in der Beliebigkeit von „Summer… it’s gone“ oder „Rear view mirror“. Hier werden die Schwächen von Grandaddy nach dem 1. Album immer wieder sichtbar. Die Mischung aus Akustikgitarren und flächig gehaltenen schnarrenden Synthies ist einmal zu oft angerührt worden, und auch ein vielversprechender Anfang bei „Elevate myself“ verliert sich in einem Mittelteil der nur Ratlosigkeit vermittelt. Wohin mit der guten Idee, wenn man sie nicht quer durchs ganze Lied ziehen will und eine Bridge braucht? Darauf wußten Grandaddy beim 1. Album noch eine Antwort, jetzt haben sie keine mehr. Vor allem die Rhythmussektion scheint bei Grandaddy vollkommen eingeschlafen zu sein. Hier wird nur noch untermalt, nicht mehr mitgespielt. „Under the western freeway“ ist ein Meilenstein und wird es immer bleiben. Vielleicht wiegt so etwas einfach zu schwer auf den Schultern einer Band. Ganz nebenbei bemerkt wirkte es ziemlich komisch, vor dem Release zu erfahren, dass sich Grandaddy aufgelöst haben. Es ginge angeblich ums Geld, aber vielleicht haben sich die Jungs auch einfach nur angeödet.