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Durch Schall und Rauch
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Ich wollte was schreiben über:
Ich würde gerne wissen, was ich gemeint hab, als ich in mein Notizbuch schrieb:
Im Kino (gewesen)
Konzerte
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Musik
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Sie stand vor mir, zappelte herum, hatte sich mir vor einigen Sekunden an den Hals geschmissen, um mich zu begrüßen und schaute sich jetzt um, um zu sehen, ob sie jemand dabei beobachtet hatte. Mit der einen Hand fummelte sie an dem Ring der anderen Hand herum und stellte mir jetzt Fragen, die völlig unwichtig waren. Sie wartete eh nur darauf, endlich über sich zu reden. Sie verstellte ihre Stimmen und begann Sätze mit: Weißt du, was mir passiert ist?
Dann zeigte sie mir, wie jeden Abend, mit wem sie alles da war. Das ist meine Freundin und das ist meine Freundin und die und die und die.
Aus ihren Plänen für die Zukunft konnte ich schließen, dass sie nicht wusste, was sie mit sich anfangen sollte. Wenn sie alleine zuhause sitzt, springt sie wahrscheinlich jede Minute auf, macht ein neues Lied oder eine neue CD an, fängt an ihren Kleiderschrank aufzuräumen und lässt es dann doch sein, ruft drei Freundinnen hintereinander an und geht dann doch in die Stadt, einkaufen und sich zeigen.

Er räumte vor mir in seinem Zimmer herum und ich erzählte von seiner Schwester und er nickte, aber ich wusste, dass er es im selben Moment wahrscheinlich vergessen würde, obwohl es seine Schwester war, von der ich ihm erzählte. Man konnte fast schon hören, wie sein Gehirn versuchte, die Informationen aufzunehmen, es ihm aber nicht gelang, sie einzuordnen und abzuspeichern. Er hatte damit zu kämpfen, dass er vor einer halben Stunde aufstehen musste, selbst das Aufstehen war für ihn zur Qual geworden.

Als wir letzte Woche Donnerstag im Kino waren, gingen wir danach noch bei einer großen Fast-Food Kette was essen. Vor dem Fast-Food Laden stand eine recht große Gruppe Jugendlicher an ihren Rollern und man konnte hören, dass die Jungen lautstark vor den paar Mädchen angaben, die dabei standen. Wir hielten recht nahe bei der Gruppe, stiegen aus und gingen rein. Die Gruppe hatte uns gemustert, es aber nicht für nötig befunden, uns einen Spruch hinterher zu quatschten, obwohl sie es aufgrund unseres Kleidungsstils vielleicht hätten tun können. Mein Kumpel meinte später: „Hast du das gemerkt? Wir scheinen es nicht mehr wert zu sein, angemacht zu werden. Wieso sollten so junge Leute 25jährige anmachen? Das wäre albern für sie.“

Da war mir zu viel Konjunktiv in der Beziehung.

Vor ein paar Jahren stand ich bei uns vor dem Haus an der Straße und wartete an einem Freitagabend darauf, abgeholt zu werden. Wohin es ging weiß ich nicht mehr, ich schätze mal in unsere Stammdisco. Ein Haus weiter sah ich, wie ein paar Freunde einen anderen Freund abholten. Neben mir stiegen ebenfalls Jugendliche in ein Auto, um zum Wochenende aufzubrechen. Auf der Fahrt in die Stammdisco sah ich dann Jugendliche an Tankstellen, die für das Wochenende einkauften. Da kam mir der Gedanke, dass das einzige, was Jugendliche in Deutschland verbindet, wohl die Ausgehkultur des Wochenendes ist. Die Orte könnten manchmal verschiedener nicht sein, ebenso die Musik die dort gespielt wird, doch ausgehen wollen alle. Und da fragte ich mich – im Hinterkopf die Krise meiner Stammdisco – inwieweit sich die beiden Dinge Räumlichkeit/Musik auf der einen Seite und Publikum auf der anderen Seite die Waage halten, bei der Entscheidung in welchen Laden man geht und in welchen nicht. Mal angenommen: einem Laden geht es gut, es kommen immer viele Leute, man hat sich ein Publikum zu einer gewissen Musik zusammen gespielt. Dann ändert sich etwas, immer mehr Leute bleiben weg, ganze Abende bleiben leer und der Laden kriegt den Ruf, dass dort nichts mehr los ist. Wie schafft man es, den Laden wieder voll zu kriegen?

Diese letzte Mathearbeit liegt nun schn sechs Jahre in der Vergangenheit, und ich weiß, dass es albern und kindisch ist, aber irgendwie bin ich stolz drauf.

LetzteMathearbeit

Wir sind drei Bands auf einer Etage und eine unserer Nachbarbands hat sich einen gewaltätig klingenden Namen ausgesucht und als Nachsatz "Hate Against Reality" auf die Proberaumtür geschrieben. Na ja, wer es braucht...

... aus The Matrix Reloaded ist mir heute in Person des Vermieters begegnet, der uns unseren neuen Proberaum vermietet. Er hatte eine Tüte dabei, in der drei Schlüsselbünde verstaut waren, an jedem Schlüsselbund bestimmt 60 oder 70 Schlüssel. Trotzdem hatte er auf Anhieb den richtigen für alle Türen parat. Nicht schlecht.

Im Nachhinein ist von der Story des Films nicht mehr viel in meinem Kopf übrig geblieben. Eigentlich schade, denn der erste Teil versprach viel. Ich weiss nicht, ob man das so vergleichen kann, aber X-Men 2 vor zwei Wochen gefiel mir um einiges besser. Wahrscheinlich sind mir die Charaktere in Matrix einfach zu cool. Die sind alle furchtbar supercool den ganzen Film über und verziehen kaum mal eine Miene.
Was mir bei Matrix Reloaded tierisch auf den Sack ging, war diese supercoole Actionmucke, die bei jeder Kampfszene mit im Vordergrund dudelte. Das nervt einfach und nimmt den Kampfszenen die Ernsthaftigkeit, soweit sie ernsthaft sein sollen. Aber sie sollen ja spannend sein und mitreißen und diese Musik macht alles kaputt. Im ersten Teil kam solche Musik an der Stelle, an der Neo und Trinity das Erdgeschoß des Wolkenkratzers mit ihrer Artillerie in Schutt und Asche legen. Schon da hat es mich genervt. Weiterhin tragen mir die Leute in Reloaded einfach zu viele Sonnenbrillen. Ich kann ja verstehen, dass der FIlm viel Geld kostet und gesponsort werden will, aber so extrem...
Er ist sehenswert und so... aber irgendwie war ich ein bissl enttäuscht.

Von oben betrachtet sieht alles so harmlos aus...

Manche Leute können es nicht abwarten zu reden, sie hören dann nicht mehr zu, sie haben nur noch im Kopf was sie selber sagen wollen. Es gibt dann von ihnen noch ein letztes „Aha“ oder „Achso“ zu dem, was man gesagt hat und dann wollen sie endlich die Aufmerksamkeit. Bei mir ist das so, dass ich dann eigentlich nur noch schweigen will und keine Lust mehr habe, und obwohl ich meine, dass aggressive Wortäußerungen Diskussionen manchmal ein ganzes Stück weiterbringen, so stehe ich in letzter Zeit früh auf, nehme mein Bier und gehe weg.

Heute nacht träumte ich etwas seltsames.
Ich ging eine Straße hinunter, die leicht bergab führte. Dort kam ich an einem Haus vorbei, das mir irgendwie bekannt vorkam. Mir fiel ein, dass ich vor langer Zeit mal jeden Tag - auf dem Weg wohin auch immer - mit einem netten Mädchen dort geredet hatte. Dieses Mädchen saß jetzt vor dem Haus, weinte und telefonierte am Handy mit jemandem. Im Traum sah ihr Gesicht vor Tränen ganz zerflossen aus. Sie erkannte mich allerdings nicht, als ich stehen blieb. Statt dessen kam ihre kleine Schwester vorne aus der Haustür und fragte mich, wer ich sei. Ich erklärte ihr, dass ich ein guter Freund ihrer Schwester sei und mich auch noch an sie erinnern konnte, als sie ganz klein war, aber sie wusste es nicht mehr. Weil ihre Schwester nicht aufhörte zu weinen (und zu telefonieren), und ich weiter musste (wohin auch immer), beauftragte ich die kleine Schwester, zu sagen, dass XY vorbei gekommen sei und sie schön grüßen lassen würde. Als ich dann wegging, konnte ich durch die Scheibe der Wohnungstür noch den Hund sehen, den sie damals gehabt hatte. Er war inzwischen sehr alt geworden.

Ich befand mich damals auf einem recht wichtigen Weg, bekam alles in den Griff, als die Hölle über mir losbrach, sich das Leben änderte, ich jeden Morgen mit einer unbeschreiblichen Angst aufwachte, die Augen weit aufgerissen, den Mund offen, verwirrt und nicht wissend wo ich war. Alles hätte so schön werden können, wäre damals nicht die Welt aus den Fugen geraten, hätte mich dieses Chaos aus Vergessen und Versinken nicht gepackt und mitgerissen. Es ging mir so gut und dann wurde ich schwach und fuhr ziellos durch die Städte und ging die Straßen entlang und schaute dabei auf den Boden oder zog die Stirn kraus, wenn mich jemand etwas fragte.
Ich wollte zum Arzt gehen und ihn fragen, was mir damals fehlte aber ich hatte Angst zu einem Arzt zu gehen, weil Ärzte dazu tendieren, schlechte Nachrichten zu überbringen. Bei meinem Kinderarzt früher stand im Wartezimmer ein Kasperletheater, da habe ich immer meiner Mutter was vorgespielt, sie hat dann zur Seite geguckt weil sie es nicht lustig fand. Ich fand das dann auch nicht lustig und bin dann in die andere Ecke gegangen und habe aus Lego etwas gebaut, aber nie was tolles, weil man das ja nicht mitnehmen konnte.

9:45 Uhr: treffe mich mit zwei Freunden, um einen Proberaum zu besichtigen
10:30 Uhr: haben uns den Proberaum angeschaut, der Deal ist gemacht, ab nächster Woche können wir endlich wieder proben.
10:45 Uhr: sitzen im Bistro und nehmen ein Frühstück ein, bleiben dort bis
12:00 Uhr: fahren durch die Stadt und machen Besorgungen, fahren danach um
12:30 Uhr: in eine Eisdiele und sitzen da bis
14:00 Uhr: fahren zurück in ein Musikgeschäft und schauen uns Verstärker und Gitarren an, bleiben da bis
15:30 Uhr: fahren weiter in einen großen bekannten Musikladen, der behauptet der größte Musikladen der Welt zu sein, sind um
16:45 Uhr: da und ich entscheide mich dort, dass ich mir bald den genialen microKORG von Korg zulegen werde.
Nebenbei entdecken wir tausend andere Sachen, die geil sind.
18:15 Uhr: wir machen uns auf den Rückweg und sind um
20:00 Uhr: zuhause, nachdem wir noch bei einer großen Fast Food Kette (aber nicht McDoof) gegessen haben.
Anstrengender aber schöner Tag.

Immer wieder falle ich im Laden auf lecker aussehenden Honig rein. So schön klein abgepackt, wunderschöne Farbe, aber ich komm auf Honig einfach nicht klar. Ich mag einfach keinen Honig, er will mir einfach nicht schmecken... schade, sieht doch so lecker aus.

"Das ist nicht die Sonne, die aufgeht,
das ist die Erde, die sich dreht."

aus dem Album "Hinter all diesen Fenstern"