Matheaufgabe | Textaufgabe | Hausaufgabe.
Geht man von der Annahme aus: Ordnung = Wohlbefinden, wobei Ordnung = inneres Verständnis von Ordnung; Wohlbefinden = innere Zufriedenheit, Stillen jeden Hungers nach Kunst, so haben Trts in 11 Jahren und mit ihren 5 Alben alles getan, um diese Gleichung zu setzen.
Gestern abend fällt mir als erstes auf, dass das Bühnenbild symmetrisch angeordnet ist. Links und rechts außen zwei Glockenspiele, davor jeweils ein Schlagzeug, in der Mitte dahinter die Keyboards, links Doug McCombs und rechts Jeff Parker, und dann manchmal dahhinter in der Mitte Dan Bitney.
Die Gleichberechtigung der Elemente.
Obowhl Trts live das Gewicht etwas mehr auf das Drumming legen, so sticht etwas aus der Live-Umsetzung der Songs heraus. Jedes noch so kleine Element wird gespielt, jede Veränderung des Sounds berücksichtigt, es wird sich ungeheuer angestrengt, um den Feinheiten der Songs gerecht zu werden, wo andere Bands live eher nur die Gerüste aufbauen und dann sagen, dass sie die Songs live gerne neu entstehen lassen. Nein, Trts lassen die Songs live neu entstehen, geben den Songs überhaupt die Chance neu zu entstehen, indem sie der aufgenommenen Version Tribut zollen. Die Erkenntnis daraus ist: Trts haben Respekt vor dem Gedächtnis der Zuhörer und –schauer und das Talent, die Songs live so wiederzugeben, wie sie auf Platte klingen. Einfach ist das sicher nicht.
Musik muss manchmal weh tun sollen.
Die einzige Grenzüberschreitung der Songs geschieht dann, wenn Trts hier und da einen Song über ein paar Takte ausufern lassen. Wenn sie das Drumming langsam anschwellen lassen, die Keyboard-Melodie ein bisschen erweitern. Aber niemals missbrauchen sie ihre Freiheit, niemals schmerzt es wirklich. Man ist nie genervt, gelangweilt oder eingetönt.
Der Stammbaum und die Wurzeln.
Trts haben viele Kinder. Die Väter gestern spielen zu sehen, war sehr befriedigend. Trts haben gespielt, an das böse Wort mit R will ich nicht einmal denken.
23.05.2005, 14:46
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