Intelligenterweise spricht Christopher Nolan Batman als Superkraft doch eines zu: das Auftauchen und Verschwinden von der "Bildfläche". Dieses Verschwinden und Auftauchen ist durch diegetische Technik nicht zu bewerkstelligen und wird im ersten Teil nur unzureichend als Trainingseinheit Ablenkungsmanöver erklärt. Im Batman von 1989 benutzt Michael Keaton kleine Rauchbomben um zu verschwinden. Aber in "The Dark Knight" ist das alles eine Sache des Schnitts und einmal eine Sache des Lichts (die Verhörszene, in der Jim Gordon aus der Zelle verschwindet und Batman hinter dem Joker aus dem Dunkel auftaucht). Zumeist befindet sich Batman im Dialog, wird durch sein Gegenüber für einen Moment aus den Augen gelassen und ist im nächsten Schnitt verschwunden. Nichts ungewöhnliches für einen Film, wieso, frage ich mich, wundert das uns eigentlich ob des Umstands, dass jeder der auf der Leinwand zu sehenden Personen vom einen zum anderen Augenblick verschwinden oder auftauchen kann? Aber es wundert uns natürlich, weil die andere Person Batman noch dort erwartet, wo er vorher war und das trägt erheblich zum realitätserweckenden Charakter des Films bei. Christopher Nolan spricht Batman so eine Superkraft zu, die er sowieso als Filmschauspieler hat.
23.08.2008, 13:50
/ Im Kino (gewesen)