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Als ich 11 oder 12 Jahre alt war, wollte ich mit meinem Großcousin G. die „kleine Aue“ sauber machen, ein Flüsschen hinter unserer Wohnsiedlung. Wir mochten die „kleine Aue“ als Ort der Ruhe. Das haben wir als Kinder natürlich nicht so gesehen und nicht so benannt, aber es war so. Bis vor kurzem konnte ich dort noch immer hinfahren und mich auf die Bank setzen und alles was passiert und passiert ist, vor meinem Auge vorbeiziehen lassen. Die „kleine Aue“ bot einen Schutz im Denken, denn hier war ich als Kind zum Spielen, später zum Rumhängen und Fahrrad fahren und noch später zum Küssen. Dort stand ich mit G. an der Brücke, dort lagen wir mit V. und O. auf der Straße – es fuhr eh nie ein Auto dort vorbei, darf man nämlich auch gar nicht, A. macht es aber trotzdem – und stellten uns vor, wie schön es wäre, ein Mädchen in unserer Clique zu haben.
Wir haben also damals einen ganzen Nachmittag damit verbracht, Müll aus der Aue herauszuräumen und uns danach gut gefühlt. Jetzt hat die Stadt den Verlauf der „kleinen Aue“ geändert und sie aus ihrem ursprünglichen Bett in ein künstlich geschlängeltes Bett verlegt, damit es natürlicher aussieht. Die Straße ist noch da, das Brückengeländer ist aber weg, und sie fließt nun woanders lang. Und ich bin glücklich und traurig zugleich. Glücklich, weil ich froh bin, dass sich die Dinge in dieser Stadt verändern, und traurig, weil ich nun nur noch Bilder in meinem Kopf von der alten „kleinen Aue“ habe.