Gestern Nacht ist mir erneut und bekräftigt aufgefallen, dass ich diese Entwicklung hin zu immer mehr Konsum qualitativ minderwertiger Videos im Internet auf Plattformen wie YouTube etc. schrecklich finde. Anlass dafür war eine halbe Stunde Radiohead live bei MTV. Man konnte dort gestern Nacht einen Teil des Scotch_Mist Webcasts sehen, den man seit Silvester im Netz anschauen kann. Klar, es ist sowieso ein Webcast, allerdings mit hochwertigen Webcams oder Videokameras aufgenommen. Im Internet sieht man das nicht unbedingt, obwohl die Qualität auch schon um einiges besser ist als andere Videos, allerdings kam es gestern im Fernsehen noch um einiges besser rüber. Diese Formulierung scheint mir bei der ganzen Sache auch eine wichtige Rolle zu spielen. Das Rüberkommen. Im Internet kommen visuelle Dinge selten wirklich gut rüber, ich denke da auch an Thumbnails von Gemälden oder überhaupt Kunstwerken. Ich möchte mich nicht an diese Thumbnailansicht gewöhnen, und ich möchte mich auch nicht an die pixelige kriselige stockende Qualität der Internetvideos gewöhnen. Dieser Verlauf der Qualität von Medien kommt mir seltsam vor. Bei den Tonträgern entwickelte sich alles dahin, dass immer weniger Störgeräusche und Fehler beim Abspielen zu hören sind. Von der Schallplatte zur CD und dann zur SACD und so weiter. Gleichzeitig beklagt man fehlende Patina. Dann gibt es die DVD für Bilder und jetzt Blu-Ray und HD DVD etc. Im Internet nimmt die Qualität der Videos total ab. Ist das Pixelige die Patina der Videomoderne?
03.02.2008, 14:31