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Ich weiß nicht, wo M.K. sich zur Zeit aufhält. Das letzte Mal, dass ich ihn sah, war in einem Boulevard-Magazin auf Sat1 oder RTL oder so. Das erste Mal lernte ich ihn auf meiner Schule kennen. Er ging in die gleiche Klasse wie V.W., J.J. und O.K. Und mit V.W. und J.J. hatte ich damals eine Band. M.K. war damals noch ein Freund von ihnen. J.J. und M.K. waren dabei wohl am besten befreundet, sie wohnten auch nah beieinander. M.K.s Talent lernte ich zum ersten Mal in Bezug auf A.G. kennen. A.G. war einfach so lächerlich und dumm, dass man sich über ihn lustig machen musste. M.K. hatte das Talent ihn so dermaßen gut zu imitieren, dass jedes Treffen mit M.K. in einem Brüllen endete. M.K.s Talent, jeden in der Clique so zum Lachen zu bringen, dass man keine Luft mehr bekam, war für mich das einzig interessante an M.K. Hätte man ihn mehr in unsere „neue“ Clique integriert, wäre vielleicht jetzt einiges anders. Das letzte Ereignis, an das ich mich erinnere, war unser Auftritt beim Kultursommer in L., als wir auf der Rückfahrt alle ziemlich müde, und J.J. ziemlich sauer auf die Gewinnerband des Wettbewerbs, auf den Plätzen von D.S.s Bulli saßen, und M.K. in die Stille hinein einen dermaßen genialen Spruch brachte, dass sich alle Anspannung und Müdigkeit löste. Dadurch, dass wir damals unsere Band hatten, und J.J. und V.W. mehr mit uns machten, geriet M.K. langsam in die falschen Kreise. Er suchte sich Bekannte aus seiner Umgebung und fing an, in der Stadt abzuhängen. Einige Zeit später berichtete J.J. im Proberaum, dass er nach längerer Zeit mal wieder mit M.K. gesprochen hätte, und er wäre erschrocken gewesen, mit welchen Dingen er jetzt seine Zeit verbrachte. M.K. geriet jetzt immer öfter in Schlägereien und war ständig betrunken. Nie gehen mir die Worte J.J.s aus dem Kopf, als er erzählte, dass M.K. ihm seine Brille reichte, dann sagte: „Das ist ganz normal“, und seitlich in die Büsche kotzte. Außerdem kannte man M.K. beim Optiker schon, da er andauernd seine von Schlägereien verbogene Brille dorthin brachte. Er stieg irgendwann auf Kontaktlinsen um.
Die Wege M.K.s und unsere trennten sich. Danach sah man ihn nur noch mit Leuten aus der Stadt, denen man nicht nachts begegnen möchte, und niemals wieder kam ich in den Genuss seines genialen Talents.
Das letzte Mal sah ich ihn im Fernsehen. Es ging um Saham von Bro´Sis, der in einer Großraumdisco dadurch negativ aufgefallen war, dass er sich auf der Toilette mit jemandem angelegt hatte. Dort stand M.K. nun vor den Kameras und erzählte, wie er sich auf der Toilette mit Saham gestritten hatte, und ich dachte daran, wie er damals solch geniale Sprüche gerissen hatte.